Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
unseren Kronprinzen großes Glück beschert. Das machte ihn unvorsichtig, denn ich habe alles mitbekommen. Wenn du schon hier bist, Lombardi, dann kannst du mal mit anfassen und sie zum Westflügel tragen.«
Gianni stand wie versteinert. »John, … was ist bloß los mit dir? Was willst du von ihr? Wenn Alejandro davon erfährt … dann …«, meinte er bestürzt.
»Alejandro … Alejandro … wenn ich das schon höre! Dieser ganze Scheiß ist doch nur wegen ihm. Wenn er sich auf seine Aufgaben besonnen hätte, wäre sie jetzt nicht hier. Fass jetzt mit an oder ich schleife sie durch das ganze Haus! Sie wird gleich wieder aufwachen«, fauchte Slater. Fassungslos gab Gianni nach und griff nach Lauras Beinen. »Hat dich die Fahrt so mitgenommen, dass du sie nicht mal mehr tragen kannst?«, zeterte er aufgewühlt.
»Im Gegenteil Kleiner! Ich habe nur Angst, dass sie durchbricht, wenn ich richtig zufasse … und vielleicht hat unser Boss noch Verwendung für sie.«
Rodrigo folgte beide mit maskenhafter Miene. Dass jetzt Massimos Freund diese Intrige mitbekam, passte ihn ganz und gar nicht. Seine Gesichtszüge wurden eisiger denn je.
Sie liefen den Gang entlang, der zu den Gemächern des alten Herrn führte. Laura wurde auf ein großes Bett gelegt. Gianni erkannte dieses Zimmer. Er war mal mit Alessandro hier, als er ihm die Villa präsentierte. Es sind die Räumlichkeiten von Rodrigos Frau, die seit ihrem Tod unbenutzt waren. Nur eine Hausangestellte kam einmal in der Woche zum Putzen herein. Er sah, wie der alte Herr Slater etwas zumurmelte und verschwand nach draußen.
»Wieso hast du sie hierher gebracht, John? Was bezweckst du damit? Ich dachte du verstehst dich gut mit deinem Cousin. Wenn er es erfährt … er dreht durch!« Gianni neigte sich zu Laura und streifte ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Slater stand mit verschlungenen Armen inmitten des Raumes und redete ziemlich offen: »Ich bezwecke gar nichts damit Grünschnabel! Rodrigo will so seinen Liebling zwingen zurückzukommen. Massimo … bekommt nun seine Gehirnwäsche und ich meinen Namen. Das ist alles! …Ihr geschieht schon nichts.«
»Sie will demnächst heiraten. Ihr Freund ist ein Bulle. Glaubst du wirklich, sie erzählt es ihm nicht? Oder … willst du sie vielleicht einschüchtern? Haha … denkst du, … du kannst mich einschüchtern? Alejandro ist ein guter Freund«, lachte Gianni höhnisch auf.
John bewegte sich kein bisschen. »Sicher ist er das! Deswegen wirst du ihn auch nicht mehr sehen! Ich dachte auch, dass ich zu ihm ein familiäres Bündnis aufbauen kann, doch ich schätze ihm ist nicht sehr daran gelegen. Er vergnügt sich stattdessen mit meiner Frau.« Mit spöttischem Grinsen entgegnete Gianni: »Deine Frau? Nun … das sieht Gina anscheinend anders.«
Laura fing plötzlich zu stöhnen an. Bevor Gianni sich ihr gegenüber bemerkbar machen konnte, sprang Slater vor und packte ihn überraschend am Hals. Diese gewaltigen Hände umschlungen seine Kehle und drückten sie allmählich zu. Ganz langsam verlor Gianni das Bewusstsein. Mit einem Satz schwang er den leblosen Körper über seine Schulter und ging hinaus. Ohne Anklopfen öffnete er die Tür zum Wohnzimmer seines Onkels. »Hey Rodrigo, jetzt ist dein Typ gefragt. Sie wacht auf. Ich muss nur kurz eine Leiche entsorgen«, rief er hinein und schritt, ohne abzuwarten eiligst davon. `Hoffentlich sieht mich keiner`, betete er und suchte die unteren Kellerräume auf. Er wusste, dass sich der Fitnessbereich im rechten Gang befand.`Also nach links!` Dort war der Lichtschein düster und der Keller hatte ein breites Gewölbe. Die Last auf seinem Rücken wurde immer schwerer und so hastete er auf eine Tür zu, die ihm geradewegs ins Auge fiel. Sie war unverschlossen. Oben links am Türrahmen blinkte ein großer Schlüssel. `Schon mal gut`, murmelte er und öffnete den Bereich. Mit einem seitlichen Griff drückte er auf den Lichtschalter. In dieser Kammer standen alte Möbelstücke herum. `Perfekt`, dachte er und warf den Körper auf ein Sofa. Der Gewölbekeller schien gut trockengelegt zu sein, denn dieser Raum hatte eine Wandvertäfelung. Slater klatschte ihm ins Gesicht. »Komm mach deine Augen auf Kleiner! Ich habe schon bemerkt, dass du munter bist!«
Gianni pustete und krächzte vor Schmerzen. »Warum John? Ich verstehe es nicht!« »Wirklich nicht?«, fragte Slater zurück und setzte sich zu ihm. »Du wirst nun eine Weile hier unten bleiben müssen. Es ist nur zu deiner
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