Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
Alessandro rufen. »Amorcito, bringst du bitte mal eine Decke und Handtücher! Leg alles auf den Boden und dann helfe mir, ihn wieder herauszuholen.« Gina tat wie gewünscht und griff nach Giannis Beinen. Alessandro hatte das Wasser aus der Wanne schon entleert und hob seinen Freund am Oberkörper. Er war total rutschig und Alessandros Hemd wurde pitschnass. Pustend legten sie ihn nach unten und trockneten den Körper ab. Daraufhin schleppten sie ihn zum Bett und ließen die Tür offen.
»So … nun kann er bis morgen früh schlafen und wir werden bei ihm wachen«, meinte Alessandro und zog auch seine Sachen aus. »Er hat verdammtes Glück, das wir ihn gefunden haben! Slater dieser Mistkerl. Morgen früh werde ich den Alten einen Besuch abstatten. Auch er wird büßen!«
Gina umgriff seine Hüften, als er nur noch in Shorts dastand. »Siehst du, manchmal ist es gar nicht so verkehrt, wenn man dich `Massimo` nennt. Diese dann aufkommende Wut … weckt offenbar alte Erinnerungen wach. Deine Reaktion darauf war ziemlich Furcht einflößend«, gab sie zu. »Oh … ich glaube, du wirst dich ebenfalls duschen müssen. Ich fahre derweil zu Leonardo und hole unsere Lieblingspizza, okay? Bis die fertig sind, erforsche ich mal den Inhalt des Fläschchens.«
Er betrachtete sie auf einer rätselhaften Weise und bewegte sich stumm nickend auf das Bad zu.
»Hast du noch einen bestimmten Wunsch?«, rief Gina hinter ihm her. »Ja … beeile dich!«, gab er grimmig zurück. Mit einem Seufzer verließ sie die Wohnung und ahnte seine plötzliche Verdrießlichkeit. Sie hatte diesen Namen wieder in den Mund genommen. `Er kann mir dankbar sein, schließlich kam ihm erst daraufhin dieser Einfall mit dem Keller.`
Nach fast eineinhalb Stunden kam Gina mit den Pizzen wieder zurück. Mittlerweile war es schon halb zehn. Alessandro lag auf dem Sofa und sah sich eine Fernsehsendung an. Etwas ärgerlich blickte er zu ihr herüber und zeigte auf seine Uhr. »Wo bleibst du denn? Willst du, dass dein Geliebter dahinscheidet? Ich hoffe, die Pizza ist nicht kalt!«
Gina nahm zwei Teller und setzte sich zu ihm. »Na so was! Bei der letzten Pizza war es meinem Geliebten egal, ob sie kalt wurde. Du wirst langsam mürrisch, Signor Ferante. Nicht mal John legt solche Stimmungsschwankungen an den Tag. Ich sagte dir doch … ich fahre noch ins Labor. Also … das Fläschchen enthält Propofol. Es ist ein Schlafmittel. Hm, normalerweise müsste er langsam aufwachen … wenn es ihm injiziert wurde.«
Alessandro schwang seine Beine herum und setzte sich auf.
»Hm … wenn er den Scheiß täglich verabreicht bekam, oder diese Hexe ihm irgendwelche Mixturen eingeflößte, … dann kann man nur hoffen, dass Giannis Verstand nicht darunter gelitten hat.« Er nahm sich die Schachtel und schob die Pizza auf einen Teller. »Lass uns abwarten, … äh … kannst du morgen bei ihm bleiben? Ich weihe Ricco ein … vielleicht kann er ihm helfen. Aber jetzt stürze ich mich erst mal über die Pizza, … ich verhungere sonst!« Ein Lächeln huschte auf Ginas Gesicht. »Buon Appetito!« Sie ging in die Küche und holte zwei Gläser. Verstohlen stellte sie eine Flasche Wein auf den Tisch. »Leo meint … dieser wäre sehr gut. Vollmundig und süß!« Sie bemerkte seine Gleichgültigkeit und öffnete selbst den Wein. »Magst du nicht?«
»Nein es ist schon spät. Ich muss mich auf Gianni konzentrieren. Wer weiß, wann er aufwacht«, meinte er.
Gina setzte sich und nahm ihre Pizza »Sei doch nicht so stoisch.
Ein Gläschen beeinträchtigt schon nicht deine Aufmerksamkeit. Nun ja … wir können den Rest auch morgen trinken.«
Schweigsam leerten sie die Teller und bauten kurz darauf das Sofa zum Bett. Nachdem Gina aus dem Bad heraus kam, trug sie nur noch ihre Unterwäsche und hüpfte auf die weiche Decke. Da sie Alessandro in seinen Gedanken verweilen lassen wollte, legte sie sich auf ihre Hälfte und schloss die Augen. Ein kurzes Knarren ertönte, als er sich neben ihr platzierte. Sie merkte, wie er seinen Arm ausstreckte und hörte wie er kurz und bündig forderte: »Komm her!« Erleichtert hob sie ihren Kopf und drehte sich besonnen auf seine Brust. Er hob ihr Gesicht und küsste ihre Stirn. »Tut mir leid, wenn ich vorhin etwas schroff war.«
Gina war sehr bewegt, denn solche Worte aus seinem Mund waren äußerst selten. »Keine Bange, ich komm damit schon klar. Wenn wir ein Liebespaar wären, würde ich mir Sorgen machen!«
Der Hieb hatte gesessen und ein
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