Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
Köchin kenne, hat sie wieder reichlich gekocht. Danach können wir ein wenig an den Strand laufen.«
»Wie kannst du nur so ruhig bleiben? Ich drehe fast durch! Mach doch endlich etwas! Es geht um unser Kind!«, rief Laura aufgebracht.
Alessandro nahm sie am Arm und führte sie in Richtung Flur. »Wie gesagt, momentan kann ich nichts tun!«, antwortete er ruhig. »An deiner Stelle würde ich erst einmal deinen Liebsten anrufen und ihm sagen, wo du bist. Wenn ich er wäre, ginge es mir jetzt sehr schlecht! Der arme Kerl wird dich überall suchen! Er wird es verstehen … naja, nachdem er den ersten Schock überwunden hat. Schließlich hasst er mich.«
Sie liefen die Treppe nach unten. Laura war verblüfft über seinen Wandel. Er hatte bisher auch keine Anstalten gemacht, sie begehrlich zu berühren. Wenn sie sich an ihr letztes Zusammentreffen auf Tobago erinnert … wie leidenschaftlich er da war, … `und ich ebenfalls, ohne Drogen …`, dachte sie unwillkürlich. Sie schüttelte diese Gedanken buchstäblich weg.
»Ja … ich rufe ihn später an«, meinte sie gedehnt. »Und du? Bist du jetzt mit Gina zusammen, oder … ich meine … sie und …«, stotterte sie und wurde wieder rot.
Alessandro bemerkte ihre Zerstreutheit und musterte sie mit einer leichten Belustigung. »Hm ja … in gewisser Weise schon, wie du gesehen hast. Sie und ich haben die gleiche Wellenlänge. Ich bin sehr gern mit ihr zusammen. Du wolltest keinen Kontakt zu mir, das musste ich wohl akzeptieren, und … das Mönchsleben liegt mir nicht so.« Laura nickte nachdenklich und meinte leicht ironisch: »Hm, gleich gesinnt gesellt sich gern, nicht wahr?«
»Sicher!«, gab er lakonisch zurück.
Während sie in die Küche liefen, schauten sie sich kurz tief in die Augen, doch keiner sagte ein Wort.
Am Herd stand eine kleine rundliche Frau und rührte in einem Kochtopf.
» Ciao Rosanna, che cosa cucini buono?«, fragte Alessandro und schaute über ihre Schulter.
»Stufato di verdure, Alejandro! Riccardo arrivera per il pranzo«, antwortete die kleine Frau und lächelte ihn an.
Der Sizilianer ging zum Schrank und holte zwei Teller und Gläser heraus. Zu Laura gewandt meinte er: »Sie sagt, es gibt Gemüseeintopf und das Ricco, … mein Bruder dann kommt. Ich glaube, du hast ihn schon kennengelernt … heute Morgen … am Fahrstuhl!«
Laura sah ihn mit großen Augen an. »Oh je, was wird er von mir denken? Ich bin einfach hinausgestürmt!«
Rosanna nahm die Teller und füllte sie mit ihrer wohlriechenden Suppe. Dabei stellte sie ihm wahrscheinlich neugierige Fragen, denn Alessandro übersetzte Laura dieses kleine Gespräch nicht. Er lief zum Kühlschrank um eine Flasche zu holen und füllte die Gläser mit Orangensaft.
»Jedenfalls hast du bei Ricco ein beeindruckendes Bild hinterlassen. Er beschrieb dich originalgetreu. Ich wusste sofort, dass du es bist«, meinte er stattdessen und sah sie tiefsinnig an. Laura erkannte in seinen Augen keine emotionale Regung und war irgendwie irritiert. Sie nahm etwas flatterig das Glas ab welches er ihr zureichte, als sich ihre Gedanken an Darrians Orangensaft verirrten, und stellte es brüsk neben ihren Teller. Wahrscheinlich machte sie einen entsetzten Gesichtsausdruck, denn ein stummer fataler Moment folgte, bis Alessandro tadelnd meinte: »Für `was` hältst du mich? Denkst du, ich verabreiche dir etwas, hm? Ach Laura, … wenn ich all das ungeschehen machen könnte, … ich kann es leider nicht. Ich hoffe, Alessandra muss für meinen Fehler nicht einmal büßen!«
Mühsam schluckte sie und sah ihn beklemmend an.»Tut mir leid Mass … äh … ich … es ist nur … jedes Mal, wenn ich Orangensaft trinke, muss ich daran denken. Das kommt schon automatisch. Ich weiß ja, dass du nichts damit zu tun hattest. … und du kannst sicher sein, dass unsere Tochter nicht darunter zu leiden hat. Schließlich gab es auch … andere Momente.« Dabei schaute sie verlegen nach unten und begann ihre Suppe zu essen. Nachdenklich nahm auch er seinen Löffel, doch er konnte nicht umhin, sie zu fragen: »Reine Neugier Laura, … da du unter Einfluss von diesem Zaubertrank warst … an welche der Momente kannst du dich erinnern?«
Ihre graublauen Augen fixierten ihn verwunderlich. »Willst du jetzt etwa Einzelheiten wissen? Wieso fragst du?«
»Nun ja … du sagtest mal, es würde alles verblassen. Wir werden dieses Elixier, … natürlich ganz clean … auf den Markt bringen. Ricco hat die Zutaten ein wenig
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