Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
nachher mal in ins Schlafzimmer um frische Wäsche zu holen, bevor Sahid kommt, hab ich gestern vergessen«, erklärte er und schaute zu Gianni, der soeben aus dem Bad kam.
Unverhohlen mustert dieser seinen müden Freund und lächelte spitzbübisch. »Na, du siehst ja abgekämpft aus! Konntest wohl die ganze Nacht die Finger nicht von Gina lassen, he?«
Diese Bemerkung bohrte sich wieder einmal tief in Alessandros Herz. Ohne darauf einzugehen, wies er ihm zu: »Beeile dich Gianni, ich habe nachher einen wichtigen Termin. Du wirst Laura solange im Auge behalten. Ich bezweifle zwar, dass euch irgendwer noch schaden wird, … aber ich kenne Sahid`s Forderungen nicht. Seine Waffengeschäfte lehne ich mit Sicherheit ab.«
Lauras Augen weiteten sich vor Unbehagen. »Auch um das Leben unserer Tochter?«, fragte sie ängstlich.
»Der Kerl hat mit Alessandra nichts zu tun, glaube mir. Das sind nur Vaters Machenschaften.« Sein Handy klingelte plötzlich. Er entschuldigte sich kurz und ging vor die Tür.
Nachdem Gianni es endlich geschafft hatte seine Sachen anzuziehen, liefen beide hinaus in den Flur. Alessandro stand am Fenster und stierte nach draußen.
Als er sie wahrnahm, meinte er nur: »Können wir dann …?«
Er bemerkte ihre fragenden Blicke doch er gab keinen Kommentar ab. Schließlich wollte er diesesmal Resultate sehen, um Laura nicht wieder zu enttäuschen. `Wenn Sahid nachher verschwunden ist, nehme ich sofort Kontakt zum Notar auf. Auch Nevio soll endlich ruhig leben können.` Zuversichtlich machte er eine Geste zur Treppe.
Fast zwei Tage musste sich Terence gedulden, um nach Sizilien fliegen zu können. Daniel wäre am liebsten sofort mit dem Auto gefahren, aber sein Freund riet ihm ab. »Das bringt uns gar nichts. Bis wir da unten sind, vergehen viele Stunden … und außerdem bist du anschließend kaputt. Ich frage mich allerdings, wie Laura so schnell einen Flug bekam … sicher ist wer abgesprungen!«
Daniel konnte es immer noch nicht fassen, dass seine Schwester zu Fernez geflogen ist, und Slater dieser Mistkerl ihnen das antat.
Jeremy fuhr beide am Morgen zum Flughafen, damit Daniel das Auto seiner Mutter vor dem Hotel abstellen konnte.
Die kleine Maschine war bis auf dem letzten Platz gefüllt.
»Hier kann man seine Beine überhaupt nicht richtig ausstrecken. Wer erfindet nur so kleine Kisten?«, meinte Terence, als er es sich bequem machen wollte.
Daniel lächelte schadenfroh. »Tja … du konntest doch Business Class buchen, und die Süße da vorn, hätte uns verwöhnt.«
»Überaus witzig, Barnes! Vielleicht spendiert uns Fernez einen Komfortrückflug, … falls er meine Wut überleben sollte! Hast du herausgefunden, wo er sein Domizil ist?«, fragte er Daniel.
»Syrakus und dann beginnt die Suche. Ich nehme mal an, die Mafiosi sind keine Unbekannten. Wir werden sie schon finden. In zweieinhalb Stunden wissen wir mehr. Ich drück meine Augen noch mal zu, … empfehle ich dir auch. Nachher haben wir keine Zeit zum Entspannen.« Daniel suchte eine bequeme Stellung und schloss die Augen. Gegen Mittag werden sie in Catania landen.
Ein verhängnisvoller Auftrag
Es war kurz nach elf Uhr, als Sahid mit zwei seiner Bodyguards zum Haus gelaufen kam.
Alessandro stand auf der obersten Treppenstufe. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein anthrazitfarbenes Hemd.
Die Begrüßung war übertrieben freundlich, sodass man glauben konnte, alles wäre in Ordnung. Doch ihre Augen redeten eine andere Sprache. Alessandro führte sie in die Bibliothek und achtete genauestens auf Sahids Bewegungen.
Francesco ging zum Schluss und schloss die Tür. Eine Weile herrschte Totenstille. Der Anführer lehnte sich gegen den Tisch und inspizierte den Sizilianer. Dann meinte anerkennend: »Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt, mein ehrenwerter Freund. Scheinst deine wilden Tage hinter dir zu haben. Nun ja, … da dein Vater heute Morgen verstarb, ist der Vertrag sowieso hinfällig geworden. Jetzt tut es mir schon fast leid, dass ich gestern Rodrigo mit der neuen Situation konfrontiert habe. Ich hätte ein wenig nachsichtiger sein sollen, aber … mit dir hoffe ich, auf eine gute Zusammenarbeit!«
Francescos Blick flog entrüstet zu Alessandro hinüber. »Stimmt das?«, fragte er ihn. Als er keine Antwort bekam, fragte er noch mal nach: »Hattest du das gewusst?«
Alessandro verschränkte seine Arme. »Kurz bevor die Herren hier ankamen, hatte ich einen Anruf vom Krankenhaus. Wenn wir die Unterhaltung
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