Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
du bist noch nicht so richtig im Klaren, was du eigentlich wirklich willst, Alejandro! Nun … vielleicht hat Gina vor, wieder auf diese Insel zu fliegen. Ich kann es ihr nicht einmal verdenken, nachdem deine große Liebe hier aufgetaucht ist und ihr auch noch ein Kind zusammen habt. Sie scheint dir ja wieder den Kopf verdreht zu haben, wenn du erst jetzt bemerkt hast, dass Gina weg ist.«
Für einen kurzen Moment herrschte extremes Schweigen.
Dann wandte sich Alessandro zum Gehen und wies mit erhobenem Finger auf dem Mann in der Tür. »Du weißt, warum sie hier ist … und diese Probleme wären nie aufgetaucht, wenn du deinen lieben Herrn Sohn, schon früher mal die Grenzen gezeigt hättest.«
Francesco senkte kopfschüttelnd seinen Blick. »Noch besser wäre gewesen, ich hätte deinen Vater nie von ihm erzählt!«
Das Licht ging wieder aus und Alessandro drückte noch einmal auf den Schalter. »Wir sehen uns morgen. Wann kommt der Clown … um elf?«
»Sahid? Ja … so ungefähr. Gute Nacht, Alejandro! Vielleicht ist Gina jetzt oben! Ach … warte mal« Sein Onkel lief schnell ins Zimmer und kam sogleich wieder. »Hier … dein Handy! Du hattest Glück, es lag im Rasen.« Dankbar nahm es Alessandro entgegen und verabschiedete sich. Danach schloss Francesco seine Tür.
Gina war natürlich nicht da. Alessandro hatte ein überaus schlechtes Gewissen und hoffte inständig, dass sie zurückkommt.
`Verdammt … ich dachte, sie wäre in der Firma. Dieser Scheißtag … er war äußerst unerfreulich. Warum musste Laura auch kommen. Sie verschlimmert nur alles! Oh Gina, … die letzten Wochen waren doch perfekt. Komm zurück.` Er legte sich in ihr Bett und schlief vor lauter Nachdenken erschöpft ein. Quälende Bilder schoben sich durch seine Träume und ließen ihn stündlich hochschrecken. Fluchend wälzte er sich von einer Seite auf die andere.
Auch Laura erwachte am folgenden Morgen mit einem ziemlich schlechten Gewissen, als sie an Terence dachte. `Ich habe ihn noch nicht mal angerufen. Wenn er erfährt, wo ich bin …`
Sie sah sich in diesem Zimmer um. `Massimo, ach … Alessandro … sein Bett!`Aufkommendes Herzklopfen ließ sie schnell aus diesem äußerst bequemen Teil steigen, indem sie ehrlich gesagt, richtig schlummerte. `Ein ziemlich großes Bett, ob Gina auch …?`
Sie verdrängte schnell ihre Gedanken, nahm ihre Sachen und ging zum Bad. Diese Fliesenauswahl aus einem dunklen Anthrazit und Olivgrün beeindruckte sie sehr. Durch die helle Fensterfront kam ihr Glanz so richtig zur Geltung, zumal die Ostsonne herrlich hereinschien. `In unserem Bad sehe es sicherlich schrecklich aus, weil es zu dunkel darin ist`, überlegte sie und ließ den warmen Wasserstrahl auf ihr Gesicht prallen.
Gianni war gerade aufgestanden und wackelte zum Bad, als Laura augenblicklich herauskam. Seine Brauen zogen sich in die Höhe. »Na tesorino, … gut geschlafen im Hoheitsgebiet … oder hattest du Albträume?« Seinen attraktiven Körper verhüllte nur ein schickes Höschen, als er vor ihr stand und verhehlen grinste.
»Warum sollte ich Albträume bekommen? Weil es `Sein` Bett ist? Du wolltest ja nicht mit mir tauschen, … aber … ja ich habe sehr gut darin geschlafen, hmm! Ich hatte gestern einfach überreagiert! Wer weiß, was er dachte. Er ist jetzt mit Gina zusammen. Und … sie passt auch viel besser zu ihm, als Thalia oder … ich«, entgegnete sie überlegend. »Beide sind so erhaben!«
»Da irrst du dich, … sie sind alles andere als das. Ich habe schon viele Wandel erlebt, aber die Zwei … auch wenn sie es sich noch nicht eingestehen, … sie sind eins. Seit vergangenem Jahr sind beide zu ganz anderen Menschen mutiert … und in den letzten vier Wochen … noch mehr.« Seine Gesichtszüge waren sehr ernst, als er diese Worte sprach.
»Halleluja … du bist ja ein richtiger Fan! Ich hoffe nur, dass dein mutierter Freund mir mein Kind heute zurückbringen kann.«
Ihre Äußerung klang hart. Gianni sah sie nur stumm an und ging wortlos ins Bad.
Als es zehn Minuten später an der Tür klopfte und Alessandro hereinkam, erschreckte sich Laura über sein Aussehen. »Was ist passiert? Ist etwas mit unserer Tochter?« Er trug zudem noch dieselben Sachen wie gestern.
»Laura … wenn es irgendetwas Neues gibt, erfährst du es natürlich zuerst. Ich möchte euch nur zum Frühstück abholen. Nach deinem Blick zu urteilen sehe ich miserabel aus, … ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen. Äh … ich müsste
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