Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
essen, Rosanna. Komm … leiste mir Gesellschaft!«, bat er. Als ob die Köchin zum Gong geschlagen hätte, tauchte Daniel mit Sarah auf die ihren Spaziergang beendeten. Ihre Augen hatten einen ganz besonderen Glanz.
»Mr. Barnes … ich hoffe, ihr zwei bringt großen Hunger mit. Rosanna ist schon sehr wütend, weil niemand zum Essen erscheint«, meinte der ältere Herr und ließ die Köchin los.
»Klar … sehr gern! Ist denn Massimo nicht da? Ach … Alejandro … und mein Kollege auch nicht?«, fragte er erstaunt.
»Nein, … meinen Neffen traf ich im Krankenhaus an. Ich weiß nicht, wann er zurückkommt. … und John ist weggefahren! Das ist wahrscheinlich auch besser so. Er hat so viel Bockmist gemacht … ich kann es einfach nicht verstehen.«
Francesco schüttelte seinen Kopf und tätschelte Daniel leicht die Schulter.»Sehen Sie doch mal nach Ihren Kollegen. Er hat bestimmt auch einen Mordshunger nach dem ganzen Theater. Am besten Sie nehmen ihn gleich etwas mit nach oben! Einen Moment …!«
Er wandte sich an Rosanna und übersetzte ihr seine Worte. Sogleich erhob sie sich und machte sich auf den Weg zur Küche.
Daniel klopfte leise an Alessandros Wohnbereich und schlich sich herein, als er keine Antwort bekam. Er sah sich in den Räumen um und stellte das Essen auf einen Tisch ab. Die frühe Nachmittagssonne schien bis zur Hälfte in das geräumige Wohnzimmer, sodass die Gemütlichkeit verstärkt wurde. Von einem Nebenraum kam ein Geräusch und er ging zum Flur. Terence kam aus dem Schlafzimmer und sein Gesichtsausdruck war alles andere als freundlich.
»Ich habe dir Essen gebracht. … und wie geht es Laura? Sie wird doch wohl nicht den Tag verpennen!«, scherzte Daniel.
Ohne darauf einzugehen, bemerkte Terence scharfzüngig: »So gut gelaunt? Scheint ein zufriedenstellendes Endspiel mit dem Syrier gegeben zu haben, wenn Fernez dir um den Hals fällt. Ich glaube, deine ethischen Grundsätze sind verloren gegangen. Ich hoffe zumindest, du hast Slater nicht wieder laufen lassen, denn ich werde diesen Bastard mit nach England nehmen und du wirst mit dafür sorgen, dass er auch dort ankommt, verstanden?«
Daniel machte große Augen und wies zum Wohnzimmer. »Hungrig macht aggressiv! Wir bereden das in Ruhe!«
»Du … willst du damit andeuten, dass du ihn tatsächlich gehen ließest? Barnes … ich warne dich!« Terence war außer sich.
Schuldig und dennoch begeistert ging Daniel einen Schritt auf seinen Freund zu. »Ich habe Slater total vergessen! Vorhin traf ich ein Mädchen. Als ich sie sah, wusste ich auf Anhieb … sie oder keine! Und bis eben war ich mit ihr am Strand. Francesco meinte gerade … Slater wäre weggefahren. Es tut mir leid«
Terence schloss fassungslos seine Augen und atmete tief durch. »Wozu bist du eigentlich nach Syrakus gekommen, hm? Nicht um deine Triebe zu besänftigen. Hier geht es um die Tragik deiner Schwester, Daniel! Um das, was er ihr angetan hat!«, zischte er. »Doch es scheint dir ziemlich gleichgültig zu sein. Du hattest ja schon immer ein Faible für diesen Kerl. Von wegen, … du wolltest damals Rache! Es hätte mir von Anfang an auffallen müssen. Dieser Verfolgungswahn hatte damals nicht das Geringste mit deiner angeblichen Freundin zu tun. Du warst ihm einfach nur zugetan. Tja, Frank hätte dich damals nicht undercover ermitteln lassen dürfen. Als Polizist hast du versagt, Daniel.« Terence stand die Enttäuschung im Gesicht und er ließ seinen Freund einfach stehen. Er ging ins Wohnzimmer und nahm sich das Tablett. Mürrisch beschloss er, in der Balkonloge zu speisen.
Diese Worte trafen Daniel bis ins Knochenmark, aber er sagte keinen Ton. Tief im Inneren gestand er sich die Vorwürfe ein. Nicht, dass er ein Faible für Slater hatte … nein, … aber das er als Polizist versagt hatte … wieder einmal!
Grußlos begab er sich hinaus.
Ginas unerwarteter Besuch
»Hallo Jeremy!« Jeremy Douglas schaute auf. Er war in der Empfangshalle und sortierte die Posteingänge. An der zukünftigen Rezeption hantierten zwei Installateure, die im Begriff waren, die Computer zu vernetzen.
»Gina? Du liebe Güte! Sag bloß, ihr seid doch noch in Frankfurt?« Er war richtig erschrocken.
»Nein, … ich bin gerade wieder angekommen. Ich wollte nach Trinidad fliegen, aber von Sizilien aus geht kein Flug. Allerdings bekam ich hier einen Platz für übermorgen. Naja … da dachte ich mir, ich besuche dich noch einmal. Schade, dass du dein Hotel noch nicht eröffnet
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