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Immer diese Gespenster

Immer diese Gespenster

Titel: Immer diese Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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und in ein blutjunges Ding verliebt wärest, das sich nennt und wie einen älteren Herrn behandelt, und du hättest ein anderes hübsches Mädchen bei der Hand, was würdest du tun, um deine Vitalität zu beweisen?»
    Hero grinste und küßte ihre Fingerspitzen. «Ins Schwarze getroffen. Aber was nützt uns die Erkenntnis?»
    Meg blickte ihn beunruhigt an. «Wenn nun Beth wirklich eingeschnappt wäre und Susan aus Eifersucht aus dem Wege schaffen möchte?»
    Hero stieß einen Pfiff aus und sagte: «Mein Gott! Beth, dieses sanfte Geschöpf?»
    Meg erklärte bestimmt: «Eine verliebte Frau ist nie sanft.»
    Der Ton, in dem sie dies sagte, ließ Hero erstaunt aufblicken, aber sie schien in das Bild der Nonne vertieft. Da sagte Hero leicht verstimmt: : «Aber würde sie denn auch ihr eigenes Haus zerstören? Welchen Verdächtigen du auch betrachtest — Freddie, Isobel, Lady Paradine, Beth — , sie kommen alle aus demselben Grund nicht als Täter in Betracht. Es gibt zwei verschiedene und sehr deutliche Motive für den Spuk in Paradine Hall. Das eine ist, Susan Marshall zu vertreiben, das andere, den Paradine Country Club zu ruinieren, von dem sie alle leben.» Dann fügte er hinzu: «Wie denkst du über unsere junge amerikanische Freundin?»
    «Daß sie sehr schön ist, sehr liebenswürdig, sehr intelligent, doch von jener amerikanischen Selbstsicherheit, die an Arroganz grenzt — und daß du selber eine Kostprobe davon genommen hast.»
    Hero stöhnte. «Lieber Himmel, Meg, du durchschaust aber auch alles. Du hast Glück, daß du im zwanzigsten Jahrhundert lebst — fünfhundert Jahre früher wärest du als Hexe verbrannt worden.»
    Meg betrachtete ihn ironisch. «Da gibt es nicht viel zu durchschauen, Sandro, wenn zwei gesunde, normale, schöne Menschen unter eirfem Dach wohnen, naschen sie eben, nicht wahr?»
    Hero warf Meg einen neugierigen Blick zu. «Naschst du auch manchmal, Meg?»
    «Gelegentlich.»
    Er erwiderte nichts darauf, sondern schien in Gedanken versunken. Meg betrachtete ihn forschend; er war von ihrer Antwort offensichtlich nicht erfreut, was sie sehr befriedigte.
    Hero rief aus: «Diese verfluchte Harfe — an der scheitert immer alles! Sie stellt das einzige Problem dar, das ich nicht logisch lösen kann.»
    Meg blickte ihn besorgt an. «Ich habe das Gefühl, daß es dir noch gelingen wird, Sandro.»
    «Dann glaubst du also nicht, daß die Erscheinung echt ist?» fragte er gespannt.
    Meg hätte ihm gern die Antwort gegeben, die er sich wünschte, beschloß aber, aufrichtig zu sein. Sie sagte: «Ich weiß nicht. Aber ich bin überzeugt, daß du bald herausfinden wirst, was mit der Harfe los ist.» I Sie runzelte die Stirn und fuhr fort: «Sandro...»
    «Ja, Liebes?»
    «Ich bin so beunruhigt.» Sie spielte nervös mit einer Haarsträhne und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, um ihre Gefühle in Gedanken und Worte zu fassen. Sie sagte: «Als ich herkam, hatte ich keine Angst. Aber jetzt. Sandro, spürst du nicht auch, daß etwas in der Luft liegt? Etwas Fürchterliches! Dieses Schloß ist für mich plötzlich mit Grauen erfüllt.»
    «Du also auch?» sagte er und blickte ihr liebevoll in die Augen. «Ich fragte mich schon, ob es nur mir allein so ginge. Ich bin nämlich gewarnt worden.»
    «Ach! Von wem?»
    «Von Mrs. Taylor.»
    Meg fragte überrascht: «Was? Von Mrs. Taylor, von dieser netten, alten Frau, die auf der Suche nach einem Mann ist. Ich war der Meinung, sie habe nichts im Kopf als Männer! An die hätte ich zu allerletzt gedacht.»
    «Sie hat mir aus dem Tarock wahrgesagt», erklärte Hero und berichtete, was er damals in Mrs. Taylors Zimmer erlebt hatte.
    Meg rief ungläubig: «Du läßt dir Karten legen, Sandro?»
    «Nicht eigentlich Karten legen; es handelte sich eher um eine Art Selbsthypnose, wobei die Karten dazu dienten, das Unterbewußtsein zu erschließen. Mrs. Taylor schwatzte zunächst den üblichen Unsinn über meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft — und plötzlich wurde sie zur Seherin. Ich möchte darauf schwören.»
    «Was sah sie denn?» fragte Meg.
    «Wie soll ich das wissen?» erwiderte Hero heftig. «Vielleicht las sie in ihrer eigenen Seele. Wir sind ja alle übervoll von Erfahrungen, Vorstellungen, Verdrängungen, Hoffnungen, Ängsten, Schrecken und Erinnerungen an Schrecken, die wir irgendwann einmal erlebt, von denen wir gehört oder die wir selber verursacht haben. Der Unterschied besteht einzig darin, daß Leute wie Mrs. Taylor etwas

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