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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Drogen, nach Alkohol oder beidem.
    Je länger Tully darüber nachdachte, desto mehr war sie davon überzeugt, dass dies die Ursache allen Übels war.
    Wenn sie ihre Mom nur dazu bringen könnte, eine Entziehungskur zu machen, könnten sie vielleicht einen ganz neuen Anfang wagen. Sie war sich dessen so sicher, dass sie ihren Chef bei CBS anrief und um zusätzlichen Urlaub bat, um ihrer Mutter beizustehen und ihr zu helfen, wieder ganz gesund zu werden.
    »Hältst du das für eine gute Idee?«, fragte Johnny, als sie vom Telefon zurückkam.
    Sie saßen im Wohnzimmer ihrer luxuriösen Suite im Fairmont Olympic Hotel in Seattle. Fat Bob nahm ihre Unterhaltung auf Band auf.
    »Sie braucht mich«, antwortete Tully.
    Johnny zuckte mit den Schultern und sah sie ohne ein weiteres Wort an.
    »Tja.« Sie stand auf und streckte sich. »Ich glaube, ich mach jetzt Schluss.« Und zu Fat Bob sagte sie: »Das war’s für heute. Ich gehe jetzt schlafen. Morgen um acht legen wir wieder los.«
    Fat Bob packte seine Sachen zusammen und ging dann auf sein Zimmer am anderen Ende des Flurs.
    »Darf ich bei Tante Tully schlafen?«, fragte Marah. »Meinetwegen«, erwiderte Johnny. »Wenn sie nichts dagegen hat.«
    »Soll das ein Witz sein? Eine Pyjamaparty mit meinem Lieblingspatenkind ist für mich der perfekte Abschluss eines Tages.«
    Nachdem Johnny auf sein Zimmer gegangen war, spielte Tully für Marah die Mommy: befahl ihr, sich die Zähne zu putzen, das Gesicht zu waschen und in den Schlafanzug zu hüpfen.
    »Ich bin zu alt für Schlafanzüge«, erklärte Marah altklug, doch im Bett schmiegte sie sich genau wie noch wenige Jahre zuvor an Tully.
    »Das war echt toll, Tante Tully«, sagte sie schläfrig. »Wenn ich erwachsen bin, werde ich auch Fernsehstar.«
    »Daran zweifle ich nicht.«
    »Das heißt, wenn Mom es erlaubt, was sie bestimmt nicht tut.«
    »Warum denn nicht?«
    »Mom erlaubt überhaupt nichts.«
    »Du weißt doch, dass deine Mom meine beste Freundin ist.«
    »Ja«, antwortete Marah widerstrebend.
    »Was glaubst du, woran das liegt?«
    »Woran denn?«
    »Weil deine Mom echt cool ist.«
    Marah verzog das Gesicht? »Meine Mom? Die hat noch nie was Cooles gemacht.«
    Tully schüttelte den Kopf. »Marah, deine Mutter liebt dich und ist stolz auf dich, ganz gleich, was ist. Und das ist das Coolste auf der ganzen Welt, glaub mir.«
    Am nächsten Morgen stand Tully früh auf und ging zum Schlafzimmer ihrer Mutter. Davor hielt sie inne, nahm all ihren Mut zusammen und klopfte. Als keine Reaktion kam, öffnete sie leise die Tür.
    Ihre Mutter schlief noch.
    Lächelnd ging sie wieder hinaus und zog behutsam die Tür hinter sich zu. Dann ging sie zu Johnnys Zimmer, hielt auch dort kurz inne, bevor sie klopfte.
    Er öffnete in einem Bademantel vom Hotel, und sein Haar war tropfnass. »Ich dachte, wir fangen erst um acht an.«
    »So ist es auch. Ich wollte Cloud nur kurz ein paar Sachen für die Kur kaufen und Frühstück für uns alle besorgen. Marah schläft noch.«
    »Das geht alles ziemlich schnell, Tully. Dabei haben noch nicht mal die Läden geöffnet.«
    »Bei mir geht immer alles schnell. Das weißt du doch, Johnny. Und für Tallulah Hart haben die Läden immer geöffnet. Das ist einer der Vorteile in meinem Leben. Hast du einen Schlüssel zu meinem Zimmer?«
    »Ja. Ich gehe gleich rüber. Und du sei vorsichtig.«
    Sie ignorierte Letzteres, machte sich auf den Weg zum Public Market und besorgte Croissants, Beignets und Zimthörnchen. Cloud konnte gut ein paar zusätzliche Pfunde auf den Rippen gebrauchen. Dann ging sie in eine Boutique und kaufte für ihre Mutter Jeans, Oberteile, Schuhe, Unterwäsche und die dickste Jacke, die sie finden konnte. Um neun war sie zurück im Hotel.
    »Ich bin wieder da!«, rief sie und schloss die Tür mit einem Fußtritt hinter sich. »Guck mal, was ich dir mitgebracht habe.« Sie breitete die Kleider auf dem Sofa aus und stellte die Tüten auf den Boden.
    Dann deckte sie den kleinen Tisch im Wohnzimmer.
    Fat Bob stand in einer Ecke und filmte alles.
    Sie bedachte ihn mit ihrem schönsten Lächeln. »Meine Mutter muss ein bisschen an Gewicht zulegen. Dies hier sollte dabei helfen. Ich habe praktisch jede Kaffeesorte bei Starbucks gekauft, weil ich nicht weiß, wie sie ihn gerne trinkt.«
    Johnny saß auf dem Sofa und wirkte müde.
    »Hier ist ja eine Stimmung wie auf einer Beerdigung.« Tully ging zum Zimmer ihrer Mutter und klopfte. »Cloud?«
    Keine Reaktion.
    Sie klopfte noch mal. »Cloud?

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