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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Tennessee. Da könnten wir doch gleich nach Nebraska gehen!«
    »Allerdings.«
    »Wie soll ich denn da Karriere machen? Oder könnte es sein, dass ich genau da schneller nach oben komme und von den großen Sendern bemerkt werde?«
    Kate saß neben Tully auf dem Bett. »Hör mal, wir sprechen jetzt schon über eine Stunde darüber. Vielleicht bin ich nicht die Erfahrenste in diesen Dingen, aber mir scheint, dass der Faktor ›Liebe‹ zumindest einmal erwähnt werden sollte.«
    »Deine Mom sagt, ich wüsste es, wenn ich ihn liebte.« Tully schaute auf ihre linke Hand und versuchte, sich dort einen Diamantring vorzustellen.
    »Du hast mal gesagt, wenn du vor dreißig auch nur daran denken würdest zu heiraten, sollte ich dich erschießen.« Kate grinste. »Möchtest du das jetzt zurücknehmen?«
    »Sehr komisch.«
    Das Telefon an ihrem Bett klingelte. Tully nahm rasch den Hörer, weil sie hoffte, es sei Chad. »Hallo?«
    »Tallulah Hart?«
    Enttäuscht seufzte sie. »Am Apparat.«
    »Hier spricht Fred Rorbach. Vielleicht erinnern Sie sich an mich …«
    »Natürlich. KILO-TV. Ich hab Ihnen in meinem letzten Highschooljahr jede Woche einen Artikel geschickt und aus dem College Videoaufnahmen. Wie geht es Ihnen?«
    »Mir geht’s gut, danke, aber ich bin jetzt nicht mehr bei KILO, sondern bei KLUE-TV, leite das Ressort Abendnachrichten.«
    »Meinen Glückwunsch.«
    »Deshalb rufe ich auch an. Wahrscheinlich sind wir nicht die Ersten, die sich bei Ihnen melden, aber ganz sicher die mit dem besten Angebot.«
    Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. »Ach ja?«
    Kate fragte lautlos: Was ist los?
    Tully winkte ab. »Dann schießen Sie mal los.«
    »Wir wollen Sie in unserem Team haben, ganz gleich, was es kostet. Wann können wir uns darüber unterhalten?«
    »Ich werde jeden Moment entlassen. Wie wäre es also morgen? Um zehn?«
    »Gut, abgemacht.«
    Tully legte auf und kreischte: »Das war KLUE-TV! Sie wollen mich einstellen!«
    »Oh, du mein Gott!«, sagte Kate und fing an zu hüpfen. »Jetzt wirst du ein Star. Ich wusste es. Ich kann’s gar nicht erwarten –« Ihr Lächeln schwand, und sie verstummte mitten im Satz.
    »Was ist los?« »Chad.«
    Tully spürte einen ziehenden Schmerz tief in ihrem Innern. Sie hätte sich gerne vorgemacht, dass sie noch nachdenken, eine Entscheidung treffen müsste, doch sie kannte die Wahrheit und Kate ebenfalls.
    »Du wirst berühmt werden«, erklärte Kate entschieden. »Das wird er verstehen.«

Kapitel 15
     
    K ate tat so, als konzentrierte sie sich nur darauf, Tullys Wagen zu steuern, aber leicht war das nicht. Seit sie Tully vom Vorstellungsgespräch abgeholt hatte, redete diese ununterbrochen und entwickelte ihren alten Traum weiter: Wir sind auf dem Weg, Kate. Sobald ich fest im Sattel sitze, hole ich dich als Reporterin nach.
    Kate wusste, dass es höchste Zeit war, sie zu bremsen. Es gab keine gemeinsame Karriere für sie beide, sie wollte Tully nicht mehr ständig hinterherdackeln, und außerdem wollte sie ihren Job auch nicht aufgeben. Endlich hatte sie einen Grund, dort zu bleiben, wo sie war. Johnny.
    Das war schon ziemlich lächerlich. Er liebte sie nicht. Trotzdem erhoffte sie sich eine Chance, nun, da Tully bald fort sein würde.
    Es war lächerlich und peinlich, aber ihre Träume drehten sich mehr um ihn als um ihre eigentliche Arbeit. Das musste ihr Geheimnis bleiben. Fünfundzwanzigjährige Collegeabsolventinnen sollten von Geld und einer guten Stellung träumen und danach streben, genau die Firmen zu leiten, die ihre Mütter nicht hatten einstellen wollen. Vor dreißig war ans Heiraten überhaupt nicht zu denken. Für Mann und Kinder war danach immer noch genug Zeit – das war die allgemeine Auffassung. Es kam gar nicht in Frage, dass man sich für sie aufgab.
    Doch was war, wenn man sie mehr wollte als ein einzelnes, erfolgreiches Ich? Darüber wurde nie geredet. Kate wusste, dass Tully über solche Gedanken nur gelacht und dann behauptet hätte, Kate sei in den Fünfzigern steckengeblieben. Selbst ihre Mutter würde sagen, sie hinge einem Irrglauben nach, und dann das gewichtige Wort Bedauern auf den Plan bringen. Ihre Mutter würde noch nicht mal bemerken, wie traurig sie dabei aussah, so als zählte das Leben, das sie persönlich gewählt hatte, gar nichts.
    »Hey, du hättest hier abbiegen müssen.«
    »Oh. Tut mir leid.« Kate bog in die nächste Straße ein, fuhr zurück und hielt vor Chads Haus. »Ich warte hier. Ich will noch zu Ende lesen.«
    Tully

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