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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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ihr Selbstvertrauen untergrub, hatte es sie gleichzeitig derart mit Liebe gefüllt, dass sie sich ohne ihre Tochter vorkam wie ein halber Mensch.
    Kate stand auf der Veranda ihres Hauses am Strand von Bainbridge Island, schirmte mit einer Hand die Augen vor der Sonne ab und sah zu, wie der Wagen die Einfahrt hinunterfuhr.
    Dann wanderte sie erst einmal eine Zeitlang ziellos im Haus herum, weil sie nicht wusste, was sie mit sich anfangen sollte.
    Sie versuchte noch einmal, Tully zu erreichen, und hinterließ eine weitere Nachricht.
    Schließlich fand sie sich vor dem Kleiderschrank wieder. Sie starrte auf die Kleider, die sie vor der Schwangerschaft getragen hatte, und versuchte, etwas zu finden, das nicht praktisch, sondern sexy war und ihr gleichzeitig auch passte. Sie hatte gerade ihre Tasche gepackt, als sie unten erst die Haustür und dann die Schritte ihres Mannes hörte.
    Sie ging ihm entgegen. »Wohin fahren wir denn, Mr Ryan?«
    »Wirst du schon sehen.« Er nahm ihr die Reisetasche ab und schloss die Haustür zu. Im Wagen lief das Radio in voller Lautstärke, wie früher. Bruce Springsteen sang: »Hey, little girl, is your daddy home …«
    Kate lachte und fühlte sich auf einmal wieder jung. Sie fuhren zum Hafen. Anstatt wie sonst auf der Fähre im Wagen sitzen zu bleiben, zogen sie sich Mäntel und Mützen über und stellten sich mit den Touristen an den Bug. Seattle grüßte sie mit einer Million Lichtern aus der Ferne.
    »Sagst du mir jetzt, wohin wir fahren?«
    »Nein, aber ich sag dir, was wir tun werden.«
    Sie lachte. »Das weiß ich bereits.«
    Als die Fähre sich dem Hafen näherte, kehrten sie zu ihrem Wagen zurück. Kaum waren sie von Bord, manövrierte Johnny sie durch den Berufsverkehr und hielt dann vor dem Inn at the Market, wo ein livrierter Portier für sie die Tür aufhielt und ihnen das Gepäck abnahm.
    Johnny ergriff Kates Hand. »Wir sind schon eingecheckt.« Zum Pagen sagte er: »Zimmer 416 .«
    Sie schlenderten über den ruhigen, gepflasterten Vorhof in die intime, europäisch wirkende Lobby. Im vierten Stock gingen sie direkt zu ihrem Zimmer, einer Ecksuite mit Blick über den Sund. Auf einem Tisch am Fenster standen ein silberner Eisbehälter mit einer Flasche Champagner und daneben eine Schale mit Erdbeeren.
    Kate lächelte. »Da greift jemand zu den schlimmsten Verführermethoden.«
    »Du siehst, da liebt jemand seine Frau.« Er küsste sie.
    Als es klopfte, fuhren sie auseinander wie Teenager und lachten über ihre Leidenschaft.
    Ungeduldig wartete Kate, bis der Page gegangen war. Kaum war er fort, fing sie an, ihre Bluse aufzuknöpfen. »Ich weiß noch nicht, was ich heute Abend anziehen soll.« Als Johnny sie ansah – jetzt ohne zu lächeln, er wirkte so ausgehungert, wie sie sich fühlte –, zog sie den Reißverschluss ihrer Hose auf und ließ sie zu Boden gleiten. Zum ersten Mal seit Monaten machte sie sich keine Gedanken mehr über ihr Gewicht. Stattdessen nutzte sie seinen Blick als Spiegel.
    Sie öffnete ihren BH, ließ ihn an ihrem Zeigefinger baumeln und dann fallen.
    »Es ist nicht fair, ohne mich anzufangen«, sagte er, zerrte sich das Hemd über den Kopf, warf es beiseite und knöpfte seine Hose auf.
    Sie ließen sich aufs Bett fallen und liebten sich, als wäre es seit dem letzten Mal nicht Wochen, sondern Monate her. Sie gaben einander mit Leib und Seele hin, und Kate ließ sich von ihrem Empfindungen fortreißen. Als er schließlich mit all seinem aufgestauten Verlangen ihrer aufgezwungenen Abstinenz in sie eindrang, schrie sie vor Ekstase auf, und alles in ihr verschmolz mit dem Mann, den sie mehr liebte als ihr Leben. Als sie heftig zitternd zum Höhepunkt kam und ihn an ihren schweißnassen Körper presste, fühlte sie sich völlig ausgelaugt.
    Er zog sie an sich. Nackt und keuchend lagen sie mit ineinander verschränkten Gliedmaßen da.
    »Du weißt, wie sehr ich dich liebe, nicht wahr?«, fragte er leise. Das hatte er sie bereits Hunderte Male gefragt, so dass sie genau wusste, wie es klingen musste.
    Alarmiert rollte sie sich zur Seite. »Was ist los?«
    »Was meinst du?« Er löste sich von ihr und ging zum Tisch, wo er zwei Gläser Champagner einschenkte. »Möchtest du Erdbeeren?«
    »Sieh mich an, John.«
    Langsam – zu langsam – drehte er sich zu ihr um, wich aber ihrem Blick aus.
    »Du machst mir Angst.«
    Er ging zum Fenster und starrte hinaus. Plötzlich wirkte sein Profil streng und distanziert. Seine feuchten Locken verdeckten seine Wange.

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