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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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auf die Schneedecke silberne Lichter gezaubert. Wie sehr hatte ihre Mutter den Frühling gemocht. Und nun würde sie keinen mehr erleben. Ihr Herz, das schon immer schwach gewesen war, hatte schließlich aufgehört zu schlagen.
    Nach dem Begräbnis waren Antonia und ihr Vater ins Haus zurückgekehrt, das nun leer erschien. Dawson Rutherford war vorbeigekommen, um sein und Georges Beileid auszusprechen. George war zu krank gewesen, um zum Begräbnis aus Frankreich herüberzufliegen. George war dann knapp zwei Wochen darauf auch gestorben.
    Später, als Antonias Vater zur Bank gegangen war, hatte sie halbherzig damit angefangen, Dinge, die ihrer Mutter gehört hatten, auszusortieren. Ihre Nachbarin, die ihr geholfen hatte, den Haushalt in Ordnung zu bringen, war ins Zimmer gekommen und hatte ihr angekündigt, dass Powell Long an der Tür sei und mit ihr sprechen wolle.
    Antonia hatte in diesem Moment nur eins gewusst … dass sie nicht in der Verfassung war, ihm jetzt gegenüberzutreten.
    “Bestellen Sie ihm, dass wir einander nichts zu sagen haben”, hatte Antonia erwidert.
    Knapp fünf Minuten später, nachdem Mrs. Harper zur Tür gegangen war, um mit Powell zu sprechen, war sie wieder zurück gewesen. “Er sagte, dass ich Ihnen dies geben soll”, hatte sie gemurmelt und Antonia eine Visitenkarte in die Hand gedrückt. “Er sagte, Sie möchten ihn anrufen, wenn Sie irgendwelche Hilfe brauchen.”
    Hilfe.
Antonia hatte die Karte genommen und sie, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, in acht Teile zerrissen.
    “Das war Antwort genug”, hatte Mrs. Harper bemerkt.
    Es war der letzte Kontakt gewesen, den Antonia mit Powell Long gehabt hatte. Sie wusste, dass er die Ranch aufgebaut hatte und dass er mit reinrassigen Angus Bullen erfolgreich war. Aber das wurde ihr zugetragen, ohne dass sie sich nach persönlichen Informationen erkundigt hätte. Für sie war die Vergangenheit tot.
    Allerdings fragte sie sich manchmal, warum Powell an jenem Tag gekommen war. Schlechtes Gewissen? Oder war es mehr gewesen? Sie würde es nie erfahren.
    Antonia fand eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Wie sie bereits befürchtet hatte, litt ihr Vater wie all die Jahre zuvor unter der Winterbronchitis, und sein Arzt war strikt gegen einen Flug. Also müsse Antonia Weihnachten nach Hause kommen, sagte er. Oder sie müssten das Fest getrennt verleben.
    Mit einem Seufzer setzte sie sich auf die Couch. Sie wollte nicht nach Hause fahren. Wenn ihr nur eine vernünftige Entschuldigung einfiele! Ihren kranken Vater während der Feiertage allein zu lassen, erschien ihr allerdings auch unmöglich. Entschlossen nahm sie den Hörer auf und reservierte einen Flug nach Billings, dem Flughafen, der Bighorn am nächsten lag.
    Weil Wyoming nur schwach besiedelt war, hatte es nur wenige Flughäfen. Powell Long, der nun wohlhabend war und sich all die Vorteile eines reichen Mannes leisten konnte, hatte eine Landebahn auf seiner Ranch. Auch Barries Stiefbruder hatte für seinen Learjet eine Landebahn auf seiner Ranch in der Nähe von Bighorn. Aber auch ihn hätte Antonia niemals für ein von ihr gechartertes kleinmotoriges Flugzeug um Landeerlaubnis gebeten.
    Sie musste sich eingestehen, dass sie, genau wie Barrie, sich von Dawson Rutherford eingeschüchtert fühlte. Er war genau wie Powell ein energiegeladener, überaus maskuliner Mann. Und so zog Antonia doch lieber den umständlicheren Flug vor.
    Sie mietete ein Auto am Flughafen in Billings und machte sich auf den Weg nach Bighorn.
    Die Landschaft war bezaubernd. Schnee bedeckte die Felder, etwas was sie seit dem Begräbnis ihrer Mutter nicht wieder gesehen hatte. Und es war stellenweise eisglatt. Sie hatte tatsächlich vergessen, wie der Winter hier in Wyoming sein konnte. Sie musste beim Fahren arg aufpassen, dass ihr der Wagen nicht wegrutschte. Trotzdem riskierte sie hin und wieder einen Blick auf die schneebedeckten Berge, und ihr wurde bewusst, wie sehr sie dieses Land vermisst hatte.
    Es war ihr Zuhause, das Zuhause für Generationen ihrer Familie … dieses Land mit seinen endlosen Bergketten und Tälern, wo hoch aufragende Pinienbäume wie Wachtürme über flache tiefblaue Bäche standen. Die Wälder waren tiefgrün und majestätisch, sahen fast noch genauso aus wie während der Zeit, als Bergmänner hier ihrer Arbeit nachgegangen waren. Arizona hatte seine eigenen Wälder, auch Berge. Aber Wyoming war eine andere Welt. Es war ihre Heimat.
    Kurz vor Bighorn schlitterte ihr Wagen auf

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