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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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und die Witwe Holton auf sich?”
    Ben setzte sich an den Tisch. “Die Witwe Holton ist rothaarig, temperamentvoll und ein Verhängnis für jeden Mann”, erklärte er. “Sie ist hinter Dawson her. Und hinter Powell Long. Und hinter jedem Mann mit Geld und einem passablen Gesicht.”
    “Ich verstehe.”
    “Du kannst dich nicht an sie erinnern, nicht wahr? Sie kam hierher, noch bevor du fortgingst zum College, aber sie und ihr Mann waren ständig auf Reisen. Sie war eine Schauspielerin. Seit seinem Tod blieb sie wohl mehr zu Hause.”
    “Was tut sie?”
    “Zum Lebensunterhalt?” Ben lachte in sich hinein. “Sie lebt vom Ererbten. Sie braucht nichts zu tun, die Glückliche.”
    “Nichts tun, das möchte ich nicht”, sagte Antonia gedankenverloren. “Ich bin gern Lehrerin. Es ist mehr als nur ein Beruf für mich.”
    “Einige Frauen sind für eine zielstrebige Arbeit nicht geschaffen.”
    “Wahrscheinlich.”
    Antonia füllte die Teller mit Suppe und schnitt Weißbrot auf. Sie aßen schweigend.
    “Ich wünschte, deine Mutter wäre hier”, sagte Ben in die Stille hinein.
    Antonia lächelte traurig. “Das wünschte ich auch.”
    “Nun, wir machen das Beste aus dem, was wir haben, und danken dem Himmel dafür.”
    Antonia nickte. “Wir haben mehr, als so manch anderer hat.”
    Er blickte sie liebevoll an. “Und eine Menge mehr, als die meisten haben”, fügte er hinzu. “Ich bin froh, dass du Weihnachten hier bist.”
    “Darüber bin ich auch froh. Wie wär's jetzt mit Kaffee?” Als er nickte, bereitete sie den Kaffee zu und nahm sich vor, dieses Fest für ihren Vater so glücklich zu machen, wie sie es vermochte.

2. KAPITEL
    D awson Rutherford war hochgewachsen, schlank und außergewöhnlich gut aussehend mit blondem welligen Haar und Augen, deren Blick einen jeden zu durchbohren schien. Hinzu kamen eine dynamische Persönlichkeit, die schon allein genügt hätte, ihn attraktiv zu machen, und eine tiefe Stimme, die eher weich klang, auch im Ärger. Aber er war ein kühler Mann.
    Es war nachmittags am Heiligabend, und Dawson war kurz vorbeigekommen mit einem Geschenk für ihren Vater … einer Pfeife aus Mahagoni.
    Antonia brachte Dawson nach dem Besuch zur Tür und tadelte ihn für das Geschenk.
    Dawson blinzelte ihr zu. “Seine Bronchitis hat er bald ausgeheilt. Und du weißt, dass er dann sofort wieder mit dem Rauchen anfängt. Pfeife zu rauchen ist immer noch besser als Zigaretten.”
    “Das weiß ich”, stimmte sie ihm zu. “Dad wollte schon immer mit dem Rauchen aufhören, hat es aber nie geschafft.”
    “Nun, so geht es jedem Vielraucher. Ich kenne nur einen, dem es gelang.” Er beobachtete ihre Reaktion.
    Antonia wusste, dass Dawson von Powell sprach. Ihr Gesichtsausdruck verschloss sich. Sie schwieg.
    “Du hast es noch immer nicht überwunden, nicht wahr?”
    “Es sind neun Jahre her.”
    “Er hätte erschossen werden sollen für das, was er dir angetan hatte”, erwiderte Dawson. “Ich habe ihn nie gemocht. Er hat sich selbst damit erniedrigt, als er Sally die Ungeheuerlichkeit abnahm, dass mein Vater ein Lustmolch mit Appetit auf junge Mädchen sei.”
    “Sie wollte Powell für sich haben.”
    Er zog die Augenbrauen zusammen. “Sie hat ihn bekommen. Aber er hat sie dafür zahlen lassen. Sie fing an zu trinken, als er sie so oft alleine ließ, und nach allem was man hört, hasst er seine Tochter.”
    “Aber warum?” Antonia war schockiert. “Powell liebte Kinder. Ganz sicher …”
    “Sally hat ihn wegen des Kindes dazu gebracht, sie zu heiraten”, fiel Dawson ihr ins Wort. “Er hätte sie sonst verlassen. Glaubst du, er wäre nicht darauf gekommen, welche Dummheit er begangen hat?”
    “Aber er blieb bei Sally.”
    “Er musste. Er hatte versucht, eine Ranch aus dem Nichts aufzubauen. Er konnte sich nicht davonmachen, nicht in einem so kleinen Ort. Wie hätte es ausgesehen, wenn er eine Frau in anderen Umständen sitzengelassen hätte? Oder auch später, als das Baby schon geboren war?” Dawson schüttelte den Kopf. “Powell hasst dich”, fügte er überraschend hinzu. “Er hasst dich, weil du es abgelehnt hast, ihm zuzuhören. Weil du davongelaufen bist. Er gibt dir die Schuld an seiner Misere.”
    “Er ist dein größter Feind. Wie kommt es, dass du so viel von ihm weißt?”
    “Ich habe meine Spione.” Dawson seufzte. “Powell kann es nicht zugeben, dass das große Missverständnis hauptsächlich auf ihn zurückgeht. Natürlich hat er Sally zuerst geglaubt.

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