Immer wieder Lust auf dich
Sie”, begrüßte sie die Dame am Empfang.
Mandy klopfte an die Tür zu James’ Büro. Eine kräftige Stimme bat sie herein.
James Williams schien genauso alt wie Rafe und Dan zu sein. Er trug einen Anzug, der wie maßgeschneidert aussah, und sein ganzes Auftreten strahlte beruflichen Erfolg aus.
“James, darf ich dir Rafe McClain vorstellen? Er ist mit mir und Dan zusammen auf der Ranch aufgewachsen.” Sie wandte sich an Rafe. “James Williams, Dans Geschäftspartner.”
James stand auf und reichte Rafe die Hand. “Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Rafe. Freunde der Crenshaws sind auch meine Freunde.” James hatte einen Blick, der innerhalb von Sekunden die Lage zu überblicken schien.
Rafe nickte nur. Er wollte Mandy die Gesprächsführung überlassen. Als sich James an Mandy wandte, beobachtete Rafe, wie sich sein Ausdruck veränderte. Er lächelte, als er ihre Hand in seine nahm. “Schön, dich zu sehen, Mandy.”
“Rafe möchte mit dir über Dans Verschwinden reden, James.”
Er hörte augenblicklich auf zu lächeln. “Ich wünschte mir, du würdest dir nicht so viele Sorgen machen, Mandy. Dan war schon oft für längere Zeit auf Reisen. Das habe ich dir doch schon alles erklärt.”
Jetzt mischte sich Rafe ein. “Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich es gerne noch einmal erklärt haben.”
Das Büro war nicht besonders groß. James nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, und Mandy und Rafe setzten sich auf die beiden übrigen Stühle.
Die Art und Weise, mit der sich James nun an Rafe wandte, sozusagen in einem ’Von-Mann-zu-Mann-Gespräch’, in dem Mandy nur in der dritten Person erwähnt wurde, regte Rafe innerlich auf. “Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben, Mandy zu erklären, dass sie sich keine Sorgen wegen Dan zu machen braucht. Er wird sicher …”
“Wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen?”, unterbrach ihn Rafe.
Auf diese Frage schien James nicht gefasst zu sein. “Ich weiß es nicht genau.”
“Heute, gestern, letzte Woche, vor einem Monat?”
“Es muss doch etwa vor einer Woche oder so gewesen sein.” Er wandte sich an Mandy. “Wann bist du denn hierhergekommen?”
“Ich kam vor zehn Tagen. Da wurde Dan schon seit drei Tagen vermisst.”
“Ich wünschte, du würdest endlich aufhören, ihn als Vermissten zu bezeichnen, Mandy. Nur weil wir nicht wissen, wo er sich im Moment aufhält, muss das doch nicht bedeuten, dass ihm etwas passiert ist.”
“Mandy hat mir erzählt, dass Sie in der Regel darüber informiert sind, wenn Dan verreist. Und jetzt sagen Sie, dass Sie nichts von ihm gehört haben. Ich schätze die Lage genauso ernst ein wie Mandy. Soweit ich weiß, hat niemand etwas von ihm gehört. Ich denke, das ist Grund genug, sich endlich ein paar Gedanken darüber zu machen.”
Mandy sah Rafe an. “Außerdem hat dir Dan doch auch …” Rafe schüttelte kurz den Kopf, sodass Mandy schwieg.
Doch James war die Andeutung nicht entgangen. “Hat Dan Ihnen geschrieben?”
Rafe lächelte. “Ach, das ist schon wieder eine Weile her. Dan und ich sind ziemlich faule Briefeschreiber.” Er musterte den Mann hinter dem Schreibtisch. “Haben Sie einen Terminkalender von ihm hier?”
“Leider nicht. Dan war nicht so oft im Büro. Wir haben uns meistens über Telefon verständigt.”
“Also können Sie sich auch nicht vorstellen, mit wem er möglicherweise eine Verabredung gehabt haben könnte?”
“Nein. Wir arbeiten sehr unabhängig voneinander. Jeder hat seinen eigenen Bereich, für den nur er zuständig ist. Da gibt es wenig Überschneidungen.”
“Hat er ein Flugzeug gemietet?”
“Nein. Dafür hätte ich wiederum mein Einverständnis geben müssen, weil es sich um eine größere Ausgabe gehandelt hätte.”
“Wie könnte er denn die Ranch verlassen haben, wenn nicht mit dem Flieger?”
“Er ist bestimmt geflogen. Vielleicht hat ihn einer unserer Kunden abgeholt. Das wäre nicht das erste Mal.”
“Ist schon einmal Fabrikware von der Ranch aus abgeschickt worden?”
Rafe kam es so vor, als würde James ein bisschen zu lange zögern, bevor er antwortete. “Manchmal, selten.”
“Benutzt sonst noch jemand die Landebahn?”
“Nicht dass ich wüsste.”
Dieser James ist ein geschickter Geschäftsmann, dachte Rafe. Er verstand jetzt, was Mandy gemeint hatte. Er hatte die ganze Zeit so eine gewisse herablassende Art, die Rafe missfiel. “Ich habe keine weiteren Fragen.” Rafe erhob sich. “Wenn mir noch etwas einfällt,
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