Immer wieder Lust auf dich
aber im Moment konnte sie sich keinen Reim darauf machen. Sie war sich ziemlich sicher gewesen, dass Rafe zu Fuß unterwegs gewesen war. Aber wo hatte er dann Kelly getroffen?
Sie eilte in ihr Zimmer. Ihr war eingefallen, dass sie noch einen Karton mit alter Kleidung hatte, Jeans und Hemden, die sie getragen hatte, als sie noch zu Hause gewohnt hatte. Sie waren ihr schon lange zu klein geworden, aber sie hatte es nicht fertig gebracht, sie wegzugeben.
Als sie etwas einigermaßen Passendes gefunden hatte, klopfte sie an die Badezimmertür. Es dauerte eine Weile, bis Kelly antwortete.
“Ja?”
“Ich habe etwas zum Anziehen für dich gefunden. Wenn du willst, wasche ich deine anderen Sachen. Dann kannst du sie morgen wieder anziehen.”
Sie wartete. Endlich öffnete er einen Spalt breit die Tür. Sie gab ihm die Sachen. Er sah erst sie an, dann die Jeans und dann wieder sie. Schließlich bedankte er sich.
Mandy lächelte. “Wahrscheinlich werden sie dir zu groß sein, aber sie sind wenigstens sauber.”
Kaum hatte Kelly die Tür wieder zugemacht, lief sie in Dans Zimmer. Rafe stand leider schon unter der Dusche. Sie hätte ihm so gern ein paar Fragen gestellt, wollte dies aber nicht in Gegenwart des Jungen tun.
Sie öffnete die Badezimmertür und ging hinein. Rafe war gerade dabei, sich die Haare zu waschen, und hörte nicht, wie sie hereinkam. “Was ist hier eigentlich los, Rafe?”
Er wirbelte herum. Als er sie sah, lächelte er verschmitzt. “Willst du mitmachen?”
Wenn er sie so ansah, fiel es ihr schwer, einen klaren Kopf zu behalten. “Ich möchte gern wissen, wo du Kelly gefunden hast.”
“In einer Höhle in der Nähe der Landebahn.”
“Weißt du, woher er kommt?”
“Nein. Aber ich konnte ihn davon überzeugen, mit mir einen Tauschhandel zu machen.”
“Was meinst du mit Tauschhandel?”
“Ich werde es dir beim Essen erzählen. Außerdem habe ich ihm einen Job auf der Ranch zugesagt. Glaubt du, dass Tom den Jungen gebrauchen kann?”
“Woher soll ich das wissen? Er ist doch noch ein Kind.”
“Ihr habt in seinem Alter auch schon auf der Ranch gearbeitet. Es muss doch etwas geben, das sein Bleiben rechtfertigt. Denn ich will ihn keinen Tag länger dort unten schlafen lassen.”
“Das will ich auch nicht.” Während Mandy beobachtete, wie sich Rafe einseifte und abduschte, musste sie sich sehr zusammenreißen, um nicht den Gesprächsfaden zu verlieren. Sie hätte ihn in diesem Moment zu gern umarmt. Er war nur zwei Tage und eine Nacht fort gewesen, und schon hatte sie ihn vermisst. Wie sollte sie bloß ohne ihn weiterleben können?
Er drehte das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. Doch sie war schneller. “Wenn du erlaubst.” Sie lächelte, während sie ihn sanft abtrocknete, und sah, wie sehr ihn das erregte.
“Verdammt, Mandy. Was erwartest du?” Es war Rafe ein bisschen peinlich. “Ich bin es nicht gewohnt, mich von einer Frau verwöhnen zu lassen, ohne das ich etwas tue.”
“Habe ich mich etwa beklagt?”
“Nein, aber …”
“Na also. Zieh dich an. Dann können wir essen, solange das Essen noch warm ist.” Mandy rannte aus dem Zimmer, bevor sie etwas tun konnte, weswegen sie sich nachher schämen würde. Sie musste es irgendwie schaffen, sich in Gegenwart dieses Mannes mehr zusammenzureißen.
Sie hatte schon den Tisch gedeckt und das Essen aufgetragen, da erschien Kelly in der Küche. Mandy war gerade dabei, die Gläser mit Wasser zu füllen, und sie lächelte ihn an.
Wie sie schon vermutet hatte, waren ihm die Sachen zu groß. Er hatte die Hosenbeine und Ärmel hochgekrempelt und die Jeans in der Taille mit seinem Gürtel gerafft. Der Ausschnitt des Sweatshirts war viel zu weit.
“Wo ist Rafe?” Kelly sah sich um.
“Er hat wie du geduscht und zieht sich jetzt an.” Sie zeigte auf einen der Stühle. “Setz dich doch. Möchtest du Milch trinken?”
Er sah sie etwas misstrauisch an. “Kommt noch jemand?”
“Nein, nur du, Rafe und ich. Warum?”
“Das ist aber ganz schön viel Essen für drei Personen.”
Sie lächelte. “Ja, ich habe ein bisschen übertrieben.”
Mandy war erleichtert, als Rafe hereinkam. Er legte wie selbstverständlich die Hand auf Kellys Schulter. “Nach einer warmen Dusche fühlt man sich doch wie neugeboren, stimmt’s?”
Kelly setzte sich neben Rafe und rückte seinen Stuhl ganz dicht an ihn heran. Rafe tat so, als würde er es nicht bemerken. Mandy dachte amüsiert daran, wie günstig es war, dass Rafe
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