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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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eingestehen, dass ich mich genauso verhalten hatte. Würdelos hatte ich ihm hinterher geschmachtet, so wie Valerie und Eva. Doch inzwischen hatte sich alles verändert; ich konnte wenigstens mit Gewissheit behaupten, dass ich ihm wirklich etwas bedeutet hatte. Etwas, das Eva nie tun könnte.
    Plötzlich überkam mich Ekel vor der alten Mia und dem Mädchen vor mir.
    »Schau mich nicht so an! Du verstehst es nicht! Ich liebe ihn!« Tatsächlich mischten sich Emotionen in ihren herablassenden Ton. Sie klang verletzlich, und ich hatte fast Mitleid mit ihr. Aber nur fast, denn in Wahrheit liebte sie Tristan nicht. Vielleicht himmelte sie die äußere Hülle an, das, was er präsentierte, jedoch nicht den Menschen dahinter. Jene Person, die sie nicht kannte, und auch nie kennenlernen würde.
    »Ich würde alles für ihn tun!« Oh Gott, ihre Aussage erinnerte stark an mich. »Wirklich ... alles, weißt du ...« Den Film hatte sie zum Glück ausgestellt, dennoch wackelte sie mit ihrem Telefon vor meiner Nase herum, sodass die Kunststeine darauf glitzerten. »Ich könnte das hier sogar deinem Vater zuspielen! Was meinst du, wird er wohl sagen?«, säuselte sie.
    »Das kannst du nicht machen!«, warf ich panisch ein; sie grinste nur breiter. Allein die Vorstellung von Harald, der das Video sah … Nein, das musste ich verhindern! »Keine Angst, Mia. Ich werde es natürlich für mich behalten. Unter einer klitzekleinen Bedingung …«
    »Ich soll mich von ihm fernhalten«, unterbrach ich sie reglos; es war ja nicht schwer zu erraten, worauf dieser Mist abzielte. Verbissen konzentrierte ich mich auf die Maserung des Tisches vor mir. »Mir scheint, du bist doch nicht so blöd, wie du aussiehst. Du hast recht. Keine Dates. Keine Küsse. Kein Sex. Du lässt ihn komplett links liegen.«
    »Aber ich muss ein Interview mit ihm führen!« Geschlagen stellte ich den Blickkontakt wieder her.
    »Kannst du ja, allerdings ohne ihn anzumachen und ihm deine ...« Sie fuchtelte mit einem Finger vor mir herum, »Riesentitten ins Gesicht zu klatschen.« Mit einem Nicken signalisierte ich ihr, dass ich verstanden hatte. Momentan war es unmöglich, nur eine Silbe herauszubringen.
    »Gut.« Sie schien zufrieden und ich widmete mich weiter dem Möbelstück, indem ich imaginäre Linien miteinander verband, immer darauf hoffend, dass sie endlich ging. Denn mir einzureden, dass dies nur ein Traum war, schaffte ich nicht. Nicht mehr. Ich wollte in Ruhe u nd vor allen Dingen allein zusammenbrechen.
    Im Augenwinkel beobachtete ich, wie Eva das Handy in der Hosentasche ihrer knappen Jeans verstaute, und flehte innerlich, dass sie sich beeilte. Mit einer erstaunlich grazilen Drehung auf ihren hohen Schuhen hatte sie sich schon abgewandt, und Hoffnung keimte auf. Kurzfristig überlegte sie es sich jedoch anders, vollführte den nächsten an Akrobatik erinnernden Schwung, näherte sich mir erneut und drohte: »Und vergiss nicht! Wenn du ihn irgendwie anmachst, dann landet das hier schneller bei deinem Vater, als Tristan dich ficken kann!« Dann hob sie ihre Hand, als wäre nichts gewesen. Und bevor ich ausweichen konnte, tätschelte sie mein Haar wie einem braven Hund, um anschließend arschwackelnd aus dem Raum zu tänzeln. Mit dem Geräusch der zufallenden Tür ließ ich meinen Tränen freien Lauf und vergrub den Kopf in der Ellenbogenbeuge meiner auf dem Tisch befindlichen Arme, sodass meine Stirn die harte Holzplatte unter mir berührte. Wiederholt stieß ich dagegen, einfach um mich von diesem Irrsinn abzulenken, der die letzten Tage von mir Besitz ergriffen hatte. Tristan war längst verloren und ich komplett auf mich gestellt. Zwar könnte ich zu ihm gehen und von Evas Plan erzählen, aber entweder er erklärte mir, dass ich mit meinem Kram von nun an alleine klarzukommen hatte oder er flippte dermaßen aus, dass sie ihres Lebens nicht mehr sicher sein würde. Die Folgen wären katastrophal. Womöglich müsste er die Schule verlassen, während es dem Miststück trotzdem irgendwie gelang, meinem Erzeuger das Video zukommen zu lassen. Was für mich im Klartext bedeutete, dass ich abgeschoben wurde.
    Harald – besagter Erzeuger – drohte mir seit Jahren damit, mich zu meinem Onkel Patrick zu schicken, sollte ich nicht so spuren, wie er es wollte. Ein paar Mal hatte ich den Kerl bereits getroffen. Mir wurde heute noch übel bei dem Gedanken an dessen eisblaue Augen, die mich boshaft musterten, geradezu durchleuchteten. Sein herzliches Lächeln wirkte

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