Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
Vom Netzwerk:
Zeug legen, Alter«, murmelte er.
    »Was?« Ich rückte von ihm ab und nahm diesmal ihn an den Schultern, um ihn mit einer Bewegung neben mir aufs Bett zu befördern. »Was zum Fuck willst du damit sagen?«
    Leicht verschleiert sah er mich an. »Weißt du eigentlich, wie du sie am Samstag gefickt hast?«, erkundigte er sich leise. Entsetzt wartete ich, bis er weitersprechen würde, denn offenbar meinte er diese Frage verdammt ernst.
    »Verdammt tief?«, riet ich unsicher, als von ihm nichts mehr kam.
    Er lachte verhalten, doch dann wuschelte er mir plötzlich durch die Haare. Also er versuchte es. Da war nur leider eindeutig zu viel Uralt-Gel. Seine Finger verfingen sich und er riss sie fluchend und umständlich aus meiner dichten, sagenumwobenen, dunkelbraunen Masse, was scheiße wehtat. Ich widerstand dem Drang, ihm seine verschissenen ungeschickten Wurstfinger abzuhacken.
    »Du benimmst dich manchmal wie ein kompletter Idiot!«, begann er schließlich, als er seine Hände irgendwann befreit hatte. »Aber trotzdem bist du mein kleiner Bruder. Ich liebe dich ...« entsetzt blinzelte ich ihn an: Es war ihm wirklich ernst. Fest erwiderte er meinen Blick. Grünbraun in Blau. »Glaubst du etwa, ich bin total blöd? Ich habe miterlebt, wie du dich die letzten Wochen verändert hast. Weißt du, dass du neuerdings so häufig lächelst wie damals, als Mum noch da war? Als es uns noch gut ging?« Dass er das jetzt so deutlich machte, schockte mich. Wir redeten nie über sie, und weswegen unser Leben so im Arsch war.
    »Du bist glücklich, weil du sie liebst! Und du hast sie auch mit Liebe ge ... fuck, nein, das war kein Ficken ... das war Lieben, Alter. Ich hätte nie geglaubt, dass du so was überhaupt kannst. Es ist alles so intim zwischen dir und Mia, jeder einzelne Moment. Wenn man euch zusammen beobachtet, kommt man sich vor, als würde man ein altes Ehepaar durch ihr Wohnzimmerfenster bespannen. Du hast sie echt geliebt. Nur verdammt noch mal am falschen Ort, du riesengroßer, schwanzgesteuerter Depp!«
    Damit stieß er mit den Fingerspitzen rügend gegen meinen verfluchten Schädel, und ich griff mir mit gespitzten Lippen an die Stirn.
    Tom lachte erneut. »Man könnte meinen, du wärst fünf und ich hätte deinen Bagger geklaut.«
    Bei der Erinnerung schmollte ich sogar noch mehr. »Den Gelben?«
    »Welcher Bagger ist nicht gelb?«
    Grinsend zuckte ich die Schultern. Aber es gab Wichtigeres: »Also findest du es nicht ... abgedreht? Ich und … Mia?«
    »Mann, spinnst du? Ich finde es höchstens abgedreht, dass sie es geschafft hat, dir die Idiotie auszutreiben oder besser gesagt, auszuficken.«
    »Hmm, das hat sie wohl ...«
    »Baby, du hast gute Arbeit geleistet. Deine Gehirnwäsche hat eins a gewirkt. Er kann denken!«, verkündete Tom seiner Freundin, die übrigens während der gesamten Zeit die Musik in meinem CD-Rack inspiziert hatte, als wäre sie gar nicht anwesend.
    »Ich weiß«, betonte sie nonchalant.
    »Ihr seid so bescheuert«, grummelte ich vor mich hin, achtete jedoch darauf, dass sie es ja hörten. Die Idioten lachten nur lauter und ich verdrehte die Augen. Aber dann fiel mir wieder die Tragödie ein, und ich seufzte tief.
    »Das wird schon! Sie liebt dich, du liebst sie! Du fickst sie gerne, sie lässt sich gerne von dir ficken …« Erfreut schlug Tom mir auf den Rücken und ich funkelte ihn einschüchternd an. So hatte er nicht über mein verdammtes Mädchen zu sprechen! Er konnte sich immer noch nicht alles erlauben, auch wenn er mein großer Bruder war, der soeben bedingungslos meine Gefühle akzeptiert hatte und mich nicht wegen meiner Schwäche für Mia-Baby fertigmachte.
    »Ohhhh, Tristan ist bööööse!« Tom tat, als würde er sich vor Angst schütteln und erhob sich. »Wir sollten schleunigst verschwinden, bevor er seinen Schlagring auspackt ... und das ist kein Scherz. Er hat einem Typen, so einem aufgepumpten Vollhonk namens Paul, mal damit die Zähne aus der Fresse gehauen, weil er gegen ein Auto gepinkelt hat, das neben seinem Audi stand, und dieser ein paar physikalisch nachweisbare Spritzer hätte abbekommen können. Das muss er sich aber abgewöhnen, denn auf so was steht seine Mia überhaupt nicht.« Er nahm die Hand der lachenden Minihexe und zwinkerte mir spitzbübisch zu, während er sie aus dem Zimmer zog.
    »Der Penner hatte es nicht anders verdient«, brummte ich gelangweilt.
    Fuck! Diese ganze Nettigkeitstour ließ mich schon jetzt wie ein Weichei erscheinen! Wo war nur

Weitere Kostenlose Bücher