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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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helfen Sie
mir, mich ordentlich in dem Ding einzurichten?«
    Newbury blinzelte, und auf einmal spielte ein Lächeln um seine Lippen. Er trat vor, nahm die Brustplatte und klappte sie zu. Mit einem vernehmlichen
Klicken rastete sie ein.
    Â»Zurück.« Veronica bog die Arme und
überprüfte, wie sich der Apparat bewegen ließ. Es fühlte sich fließend
und anmutig an, die Maschine reagierte reibungslos auf alle Bewegungen. Es war
kaum anstrengender, als die eigenen Arme zu heben. »Bemerkenswert«, sagte sie.
    Newbury fuhr zurück, als hinter ihnen im Gang Geräusche ertönten.
Veronica drehte sich um. Ein anderes Exoskelett donnerte bergauf in ihre
Richtung.
    Â»Platz da!«, rief sie Newbury zu. Sie hob ein Bein und drehte sich,
um die andere Maschine anzugreifen.
    Der Bediener des anderen Anzugs wurde langsamer, sobald er vor sich
im Gang das Ungetüm bemerkte, das er zunächst für einen Kameraden hielt.
Allerdings erkannte er rasch die Wahrheit, als er Veronica sah, die ihn vom
geschützten Fahrersitz aus mit harter Miene anstarrte.
    Er stürmte los und hob die Arme
über den Kopf, um abwärts mit beiden Fäusten zugleich zuzuschlagen. Veronica
wich jedoch rasch aus, hob die eigenen Arme und öffnete die Klauen, um den
Angriff abzufangen. Mit beiden Fäusten packte sie die Arme des Exoskeletts. Der
Aufprall schüttelte sie auf ihrem Sitz kräftig durch, aber sie hielt es fest.
    Der Mann riss die Arme sofort zurück, doch sie ließ nicht locker und
bot ihre ganze Kraft auf, damit er nicht noch einmal ansetzen konnte.
    Schließlich hob sie ein Bein und trat nach der anderen Maschine. Sie
traf knapp über dem Kniegelenk das rechte Bein. Das stählerne Exoskelett bekam
eine Beule und presste das Bein des Mannes im Inneren zusammen. Veronica hörte
den Oberschenkelknochen brechen. Er wand sich, heulte vor Schmerzen auf und
wollte sich hastig in Sicherheit bringen. Sie hielt jedoch die Arme eisern fest
und hinderte ihn an der Flucht.
    Dann wurde ihr klar, dass sie nicht
auf Leben und Tod kämpfen musste. Es reichte aus, die andere Maschine
auszuschalten. Wenn sie ein zerbrochenes Wrack im Gang liegen ließ, konnte sie
mit Newbury fliehen, ohne die Verfolger fürchten zu müssen.
    So stieß Veronica einen
fürchterlichen Schrei aus und trat noch einmal zu, um auch das zweite Bein der
Maschine zu zerstören. Sie legte die ganze Wut in den Tritt, all die
Frustration, die Enttäuschungen und die Ohnmacht, die sie in den letzten Tagen
erlebt hatte. Zu ihrer Befriedigung gab der Stahl nach und verformte sich
erheblich. Das Bein des Mannes war in den Klammern schrecklich zugerichtet. Aus
mehreren Wunden sah sie sogar Blut spritzen, das sich dunkelrot auf dem Boden
sammelte. Einen Moment lang bedauerte sie ihn sogar, aber sie hatte keine Zeit,
sich lange damit aufzuhalten.
    Veronica zog und stieß anschließend
die andere Maschine kräftig von sich weg, damit sie durch den eigenen Schwung
stürzte. Der Mann wehrte sich und bemühte sich, aufrecht stehen zu bleiben,
konnte mit den verletzten Beinen aber nichts mehr ausrichten. Gleich darauf
kippte das Exoskelett auf den Rücken und zog den festgeschnallten Bediener mit.
Er heulte vor Schmerzen und Frustration auf.
    Veronica wich zurück und beobachtete einen Moment lang die andere
Maschine, die verzweifelt mit den Krallen die Wände beharkte, um einen Halt zu
finden und sich wieder aufzurichten. Das gebrochene Bein zuckte, als einige
Mechanismen zischten und zerbrachen. Bei jedem Ruck stieß der Mann einen
gequälten Schrei aus.
    Veronica brachte es nicht über sich, ihn endgültig zu erledigen. Die
anderen würden ihm bald zu Hilfe eilen, und die zerstörte, umgekippte Maschine
reichte aus, um ihnen den Weg zu versperren, während sie und Newbury endgültig
flohen.
    Vorsichtig drehte sie die Rüstung im Gang herum, wobei sie
versehentlich einen weiteren Sarg in einer Nische zertrümmerte, als sie den Arm
der Maschine nach vorne schwenkte. Newbury wartete auf sie, die
zusammengerollten Pläne hielt er in der Hand.
    Â»Laufen Sie!«, rief sie, als sie die mächtige Maschine in Gang
setzte und sich stampfend der Oberfläche näherte. Jeder Schritt ließ Staub
aufwallen und warf Steinchen hoch. Newbury, den sie rasch überholt hatte,
schüttelte ungläubig den Kopf und folgte ihr.

23
    Enoch Graves saß an seinem Lieblingstisch vor dem

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