Immorality Engine
suchte.
Newbury war auÃer Atem und keuchte laut.
»Helfenââ¦âSieââ¦âmirââ¦ânehmenââ¦âSieââ¦âesâ⦠weg.«
Veronica lieà das Schüreisen fallen und griff nach den
Spinnenbeinen, um sie von Newburys Kopf wegzuziehen. Zwei von ihnen klappten
herum, die Gelenke drehten sich, bis die Beine nach ihren Händen und
Handgelenken stechen konnten. Sie lieà sich nicht beirren, packte weitere Beine
und ignorierte die Schmerzen, obwohl die Maschine ihr mehrere böse
Schnittwunden an den Unterarmen zufügte. Zwei weitere Beine schwenkten herum
und zielten auf sie. Jetzt hatte sie wirklich Schwierigkeiten. Sie lieà die
Beine los und griff nach dem Körper, wobei sie darauf achtete, mit den
Fingerspitzen nicht in die kreisenden Klingen zu geraten. Der Mechanismus in
der Maschine summte, und das Uhrwerk klickte hektisch. Das mechanische Gehirn
arbeitete angestrengt.
Sie zerrte und zog mit aller Kraft. Zu ihrer Ãberraschung lieà das
Wesen Newbury tatsächlich los. Sie taumelte zurück, stolperte über den Läufer
und landete auf dem Rücken. Das Ding wand sich in ihrem Griff und drehte sich,
um sich über ihre Beine zu manövrieren. Entsetzt erkannte sie, dass auf dem
Rücken ein weiterer Kranz von Klingen angebracht war, die jetzt gerade
herausfuhren. Auch sie drehten sich, und das
Getriebe heulte laut. Sie wollte Newbury etwas zurufen, konnte aber kaum
noch atmen.
Sie fühlte mehr, als dass sie sah,
wie Newbury sich über ihr aufbaute. Sein langer Schatten fiel über sie. Er
hatte eine Decke vom Sofa gerissen und warf sie über die Spinne, wickelte das
Wesen ein und schützte Veronica und sich selbst vorübergehend vor den Klingen.
Dann zog er das Ungeheuer von Veronica herunter und schmetterte es auf den
Boden. »So! Nehmen Sie die Ecke der Decke!«
Vor Anstrengung schnaufend drehte Veronica sich auf die Seite und
hielt die Decke fest. Die Spinne zuckte und wand sich in den dicken
Stofffalten, doch die Beine hatten sich verfangen und fanden keinen Halt. Auf
einmal surrten die Klingen wieder mit hoher Geschwindigkeit.
»Es will nach unten durch den Boden!«, rief Newbury. »Klemmen Sie es
mit der Decke ein!«
Er angelte nach dem Schüreisen, das links von ihm lag, ohne mit der
anderen Hand die Decke loszulassen. Dann packte er im Knien den Schürhaken mit
beiden Händen, hob ihn über den Kopf und stieà ihn mit der Spitze voran in das
zuckende Durcheinander von Stoff und Metall.
Es gab einen ohrenbetäubenden
Knall. Das Schüreisen durchbohrte die
Messinghülle, fuhr durch den ganzen mechanischen Körper, zerstörte den
empfindlichen Mechanismus im Innern und nagelte das zuckende Ding auf den
Dielenbrettern fest. Funken flogen zischend hoch, die Decke schmorte sogar.
Dann blieben die surrenden Klingen schlagartig stehen.
Newbury lieà erschöpft von dem Ungeheuer ab. Immer noch kniend
blickte er zu Veronica. »Sind Sie verletzt?«
Sie war halbwegs zu Atem gekommen. »Nicht so schlimm. Aber Sieââ¦âSie
bluten im Gesicht.«
Newbury lächelte. »So ist es doch immer.« Lachend sank er gegen die
Armlehne des Sessels, der hinter ihm stand.
Newbury saà auf der Lehne des Sofas, während Veronica langsam
und behutsam die Schnittwunden in seinem Gesicht mit feuchten Wattebäuschen
abtupfte. Er hatte auf Stirn und Wangen Dutzende Verletzungen davongetragen,
die aber glücklicherweise alle nicht sehr tief waren. Nur über dem rechten Auge
prangte ein hässlicher Schnitt, der einfach nicht zu bluten aufhören wollte.
Newbury schien jedoch unbekümmert und konzentrierte sich lieber auf den kleinen
Haufen mechanischer Einzelteile, die auf dem türkischen Läufer lagen.
»Das ändert wohl alles«, sagte er und wehrte sie unwillig ab, als
sie noch einmal den Schnitt über dem Auge abtupfen wollte.
»Das denke ich auch. Ein Mordversuch ist etwas ganz anderes als ein
Einbruch.« Sie zupfte etwas frische Baumwolle ab und tauchte sie in die Schale
mit warmem Wasser, die auf einem Tischchen bereitstand. Bei der Bewegung zuckte
sie zusammen, denn sie hatte sich bei dem Kampf gegen die Spinnenmaschine unter
anderem eine lange Schnittwunde am Handgelenk zugezogen. Newbury hatte ihr
bereits geholfen, die Verletzung zu verbinden.
Jetzt suchte er ihren Blick. »Allerdings. Die Frage ist, wer dort
drauÃen
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