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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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sicher,
aber dieses Zusammentreffen ist ganz bestimmt kein Zufall. Es muss eine
Verbindung geben.« Er setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. Er wirkte
müde, aber trotzdem begeistert. »Fabian hat mir etwas über seltsame okkulte
Philosophien erzählt. Sie glauben, die Seele ginge von einem Körper auf den
nächsten über. Vielleicht ist darin die Erklärung zu finden. Wir müssen
vorsichtig vorgehen, Veronica.«
    Sie nickte.
    Â»Und wir müssen an Amelias Gesundheit denken.«
    Â»Ihre Gesundheit! Er kopiert sie
und foltert die Kopien! Er behandelt sie wie Tiere!« Wieder flammte ihr Zorn
auf.
    Â»Ja, ich weiß. Und ich verspreche Ihnen, Veronica, dass wir sie dort
herausholen werden. Wir werden schon einen Weg finden. Aber ich habe sie in
ihrem Zimmer gesehen, und es geht ihr recht gut. Der echten Amelia geht es gut.
Das ist das Einzige, worauf es wirklich ankommt.« Er hielt inne, als wollte er
warten, bis seine Worte wirkten. »Wir können nicht einfach hineinstürmen und
sie herausholen. Nicht nur wegen der Konsequenzen, die das hätte, da Fabian und
die Queen beteiligt sind, sondern auch um Amelias Wohlergehen willen. Sie haben
gesehen, wie hinfällig sie in dem Sanatorium in Wandsworth war. Glauben Sie,
wir könnten ohne Hilfe besser für sie sorgen?«
    Veronica ließ den Kopf hängen. Er hatte natürlich recht. Was würde
sie mit Amelia tun, wenn sich die Gelegenheit bot, sie auf der Stelle aus dem
Grayling Institute herauszuholen? Sie zu sich nach Hause nach Kensington
mitnehmen, wo Mordmaschinen sie angreifen konnten? Wo es keine Krankenschwestern,
Ärzte und medizinischen Geräte gab, um ihr zu helfen? Noch schlimmer, die Queen
würde im Handumdrehen erraten, wo Amelia versteckt wurde. An diesen Aspekt
hatte Veronica noch nicht gedacht. Amelia war auf einmal ein Trumpf im Spiel
und besaß einen Wert für die Krone. Victoria würde sie nicht ohne Gegenwehr
hergeben, und Veronica wusste, zu welchen Maßnahmen die Königin greifen konnte,
wenn sie ihren Besitzstand gefährdet sah. Bei mehr als einer Gelegenheit hatte
sie selbst entsprechende Aufträge bekommen.
    Dennoch konnte Veronica nicht zulassen, dass Fabian so weitermachte.
Was er tat, war unmoralisch und böse, und sie wollte nicht erlauben, dass
Amelia hineingezogen wurde, ob ihre Schwester nun von dieser Ausbeutung wusste
oder nicht.
    Sie griff nach Newburys Hand. Es war eine impulsive Geste, die ihr
gar nicht recht bewusst war. Sie suchte einfach Trost. Seine Hand fühlte sich
kalt und feucht an. »Was jetzt? Wie sollen wir weiter vorgehen?«
    Newbury beugte sich vor, bis sein Gesicht dicht vor ihrem war. »Wir
müssen die Angelegenheit durchschauen und genau verstehen, was vor sich geht.
Erst dann können wir Pläne schmieden.« Er drückte ihre Hand. »Ich schwöre
Ihnen, Veronica, wir werden tun, was für Amelia richtig ist. Das verspreche ich
Ihnen.«
    Veronica lächelte leicht. »Danke. Ich …«
    Â»Ich weiß«, fiel er ihr ins Wort. Er ließ ihre Hand los und klopfte
sich ab. »Heute Abend werde ich das Packworth House und die Bastion Society
aufsuchen. Wenn wir herausfinden, was dieser seltsame kleine Club im Schilde
führt, erfahren wir vielleicht zugleich etwas über das Los Ihrer Schwester. In
der Zwischenzeit denken wir nach, welche Möglichkeiten wir sonst noch haben.«
    Veronica stand auf und baute sich vor ihm auf. »Wollen Sie wirklich
zur Bastion Society?« Sie wischte sich die Tränen ab, die ihr immer noch über
die Wangen rannen.
    Newbury war fest entschlossen. »Es könnte gefährlich werden. Sie
sind keinesfalls in der Verfassung, so etwas auf sich zu nehmen.«
    Sie funkelte ihn an. »Bei allem
Respekt, Sir Maurice, ich könnte einwenden, dass ich gegenwärtig in besserer
Verfassung bin als Sie.« Newbury lächelte sie traurig an, weil er wusste, dass
sie völlig recht hatte. »Außerdem kann ich doch nicht untätig rumsitzen. Nicht
nach dem, was ich gesehen habe.«
    Â»Nun gut«, lenkte Newbury ein. »Bis Einbruch der Dunkelheit ziehen
wir uns nach Chelsea zurück. Und dann, meine liebe Miss Hobbes, werden wir uns
ein wenig als Einbrecher betätigen.«

16
    Â»Euer Majestät werden
erfreut sein zu hören, dass der Vorfall keinerlei dauerhafte Schäden an der
Ausrüstung nach sich zog.« Fabian stand wieder auf, nachdem er sich

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