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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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hat? Wie kann
sie ihn zu so etwas ermutigen?«
    Â»Ich …« Newbury fuhr auf und brach gleich wieder ab.
    Â»Schauen Sie uns an, Newbury«,
fuhr sie fort. »Schauen Sie an, was sie uns angetan hat. Sie hat uns mit ihren
lächerlichen Spielen vergiftet. Ich sollte Sie ausspionieren. Sie! Einen der
besten Männer, den ich kenne. Den besten Mann, den ich kenne. Und schauen Sie
sich an, was das bei Ihnen ausgelöst hat.« Jetzt strömten ihr die Tränen in
kleinen Rinnsalen über die Wangen. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, sie
abzuwischen.
    Newbury beugte sich vor und umarmte sie voller Wärme. »Vielleicht
haben Sie recht«, sagte er, und sie wusste, dass sie ihm glauben konnte. »Es
wird bald vorbei sein. Auf die eine oder andere Weise dauert es nicht mehr
lange.«
    Â»Wie meinen Sie das?«
    Â»Die Bastion Society will die Queen angreifen. Sie halten sie für
eine lebende Gotteslästerung, für eine Seele,
die schon viel zu lange in einem unsterblichen Körper gefangen gehalten
wird. Sie wollen den Palast stürmen und Victorias Regentschaft beenden.«
    Veronica blickte zu ihm hoch und
riss vor Schreck die Augen weit auf. »Es ist genau, wie Amelia es
vorhergesagt hat. Berstende Mauern, Feuer und Pein. Und diejenige, die auf dem
Stuhl sitzt, ist der Schlüssel.«
    Newbury ließ sie los und stand
langsam auf. »Wir müssen einen Fluchtweg finden«, sagte er tonlos. »Wir
müssen sie warnen. Was sie auch getan haben mag, Veronica, wir dürfen nicht
zulassen, dass eine Gruppe von Okkultisten den Palast stürmt. Das würde dem
Empire den Todesstoß versetzen.«
    Veronica nickte. »Vielleicht ist es schon zu spät. Inzwischen sind
mehrere Stunden vergangen.«
    Newbury fluchte halblaut. »Trotzdem, wir müssen es versuchen. Wir
müssen hier heraus. Graves sagte, er werde uns lange genug am Leben halten,
damit wir die Zerstörung von allem sehen, was uns lieb und teuer ist. Wie auch
immer, wenn wir nicht bald fliehen, sind wir tot.«
    Veronica lächelte. Zum ersten Mal seit Stunden glomm ein Funke der
Hoffnung in ihr. Als Newbury unter dem Opiumentzug so schrecklich gelitten
hatte, war sie fast überzeugt gewesen, es sei vorbei.
Jetzt nahm er seine Kräfte zusammen. Er war schwach und angeschlagen, aber er war immer noch Newbury, und
sein Instinkt gewann die Oberhand. Er wollte überleben.
    Â»Wir müssen sehen, wie wir das Schloss aufbekommen«, sagte er.
»Leider haben sie mir alle nützlichen Dinge abgenommen, ehe sie mich hier
hineingeworfen haben.«
    Â»Das Schloss ist nicht das Problem.« Sie hob die Hand, zog zwei
dünne Metallstifte aus den Haaren und zeigte sie ihm. Es waren Dietriche, die
aus seiner Sammlung in Chelsea stammten.
Veronica hatte sie an sich genommen, als sie sich auf den Einbruch vorbereitet
hatten. Aus Erfahrung wusste sie, wie
wichtig es war, für alle Fälle ein paar hilfreiche Gegenstände am eigenen
Körper zu verbergen. Sie deutete auf
die Tür. »Das da ist das Problem.«
    Newbury blickte in die angegebene Richtung. Direkt neben der Tür
hockte eine große mechanische Spinne an der Wand. »Verdammt auch!«, rief er. Er
machte ein paar Schritte zur Tür hin. Sofort flammten drei rote Lichter an der
Maschine auf wie glühende Augen. Der Körper erhob sich auf den acht
Spinnenbeinen, und ein schrilles Surren ertönte, als die Klingen im Bauch zu
rotieren begannen. Newbury blieb sofort wieder stehen und verharrte einen
Schritt vor der Tür.
    Â»Dieses Ding sieht aus wie dasjenige, das uns in meiner Wohnung
angegriffen hat«, erklärte Veronica. »Es hockt ruhig da und tut nichts, solange
sich niemand der Tür nähert. Dann setzt es sich in Bewegung. Bisher habe ich
mich zurückgehalten, weil ich fürchten musste, dass es sonst angreift.«
    Newbury nickte. »Graves sagte,
dass sie eine ganze Reihe dieser Maschinen besitzen.« Er rieb sich übers
Gesicht.
    Die Hoffnung, die Veronica gerade gefasst hatte, zerstob zu nichts.
»Ich wusste nicht, was ich tun konnte. Provozieren wollte ich es jedenfalls
nicht. Hier drinnen ist nichts, was wir als Waffe benutzen könnten. Wir wären
schon längst draußen, wenn dieses Ding nicht dort hocken würde.«
    Newbury zuckte mit den Schultern. »Kommen Sie doch mal mit den
Dietrichen hierher.«
    Veronica stand auf. Newbury schätzte unterdessen den

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