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Immorality Engine

Immorality Engine

Titel: Immorality Engine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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die Wächter dürften gleich auftauchen«, rief Newbury.
Er fasste sie an der Hand und zog sie zur Tür. Das Schloss war tatsächlich
zerstört, den Dietrich brauchte sie gar nicht mehr.
    Newbury zog, und tatsächlich ging die Tür mühelos auf. Dann waren
sie draußen im Flur.
    Veronica konnte es kaum glauben. Dort standen nicht einmal Wachen.
Die Trottel hatten vermutlich angenommen, nach sechs oder sieben Stunden
Gefangenschaft sei die Spinne für sie abschreckend genug, und sie würden keinen
Fluchtversuch unternehmen. Diese Nachlässigkeit hatte ihnen die Möglichkeit zur
Flucht eröffnet.
    Â»Hier entlang.« Newbury machte sich im Laufschritt auf den Weg und eilte
bergauf, um zurück zur Oberfläche und zum Packworth House zu gelangen. Als sie
ein paar Augenblicke später die Biegung des Gangs erreichten, blieb der Agent
abrupt stehen und legte einen Zeigefinger auf die Lippen.
    Veronica lauschte. Oben waren Stimmen zu hören. Es waren drei –
nein, vier. Sie blickte Newbury fragend an und hob vier Finger. Er nickte, ließ
ihre Hand los und schlich vorsichtig in die Richtung, aus der die Stimmen
kamen.
    Veronica packte ihn am Arm und schüttelte den Kopf. Nein, hauchte sie. Die Männer waren mit Pistolen und Degen
bewaffnet, und in seinem Zustand konnte Newbury es auch mit Veronicas Hilfe
nicht mit den Gegnern aufnehmen. Es war beeindruckend, wie er die Spinne
besiegt hatte, aber dies wäre Selbstmord.
    Widerwillig deutete sie in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Sie mussten einen anderen Weg nach oben finden. Newbury nickte und nahm
schweigend das Unvermeidliche hin.
    Sie drehten sich um und rannten los.

22
    Erst als sie weiter durch die anscheinend endlosen Flure
liefen, erkannte Veronica, wie groß der Fuchsbau unter dem Packworth House
wirklich war. Immer tiefer ging es in den Felsboden hinab, unzählige
Seitengänge und Räume zweigten zu beiden Seiten ab und bildeten ein wahres Labyrinth.
Sie und Newbury wanderten durch die Tunnel mit den unbearbeiteten Wänden und
hielten ab und zu inne, wenn sie die Geräusche anderer Menschen hörten.
Gelegentlich gelangten sie auch in eine Sackgasse, kehrten um, wechselten die
Richtung und suchten sich einen anderen Weg.
    Veronica hoffte, dass es wirklich einen anderen Ausgang aus den
Katakomben gab. Es musste einfach einen geben. So weit zu laufen, nur um
aufgegriffen und wieder gefangen zu werden … sie wollte nicht weiter darüber
nachdenken.
    Inzwischen war sie müde und sehr erschöpft. Das Wechselbad der
Gefühle in der Zelle forderte seinen Tribut. Nur noch die Angst und der
Überlebenstrieb hielten sie aufrecht. Sie mussten sich in Sicherheit bringen.
Vorübergehend schob sie auch jeden Gedanken an Charles und Amelia beiseite.
Darüber konnten sie sich immer noch Gedanken machen, wenn sie wieder draußen
waren. Zuerst einmal galt es zu überleben.
    Schließlich zweigten vor ihnen sogar drei Seitengänge ab. Wie
Veronica bemerkte, waren die Tunnel einander zum Verwechseln ähnlich und
wirkten nicht mehr so verwahrlost. Sie waren ordentlich gemauert und hatten
gewölbte Decken. Vermutlich gehörten sie zu
älteren Bauten, die längst unter der Erde verschwunden waren, und die
Bastion Society hatte einen Weg gefunden, ihre eigenen, neueren Gänge mit den
bereits existierenden zu verbinden. Sie waren schon längst nicht mehr unter dem
Packworth House, sondern weit entfernt unter benachbarten Gebäuden.
    Hier gab es deutliche Anzeichen der Benutzung. In der Ferne
plapperten Stimmen, auch die Geräusche von Fabriken hallten zwischen den kahlen
Wänden: Hämmer schlugen auf Metallplatten, Zahnräder knirschten, Dampfmaschinen
schnauften.
    Veronica zupfte Newbury am Ärmel. Er zögerte und sah sie fragend an.
»Ich will ausweichen«, erklärte er flüsternd.
    Veronica schüttelte den Kopf. »Nein. Wir laufen hier unten nur im
Kreis herum, geraten immer tiefer unter die Erdoberfläche und entfernen uns
immer weiter von jeder Möglichkeit zu entkommen. Lassen Sie uns sehen, was sie
vorhaben. Wenn hier Menschen sind, muss es einen anderen Ausgang geben.«
    Newbury nickte und schlich mit dem Rücken zur Wand vorsichtig weiter
durch den Gang. Veronica folgte dicht hinter ihm. Als sie die Kreuzung
erreichten, wählten sie den mittleren Tunnel und achteten ständig darauf, nicht
entdeckt zu werden.
    Der Gang

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