Immortal 3 - Schwarze Glut
Implosion, aber Mac verzog keine Miene.
Leannas Augen funkelten. »Du kleines Stück Scheiße!
Dazu hast du kein Recht!«
»Und ob ich das habe! Du lässt die Finger von der Todesmagie, Leanna – sofort!«
Ihr lederverhüllter Busen streifte seine Brust. »Und wenn ich nicht gehorche, wirst du mich dann bestrafen?«, fragte sie, 311
schob die Unterlippe vor und klimperte mit den Wimpern.
»Schon bei dieser Vorstellung werde ich gleich ganz feucht. Das ist seit Jahren eine heimliche Fantasie von mir.«
Ihr atemloses Flüstern wurde von einer ganzen Ladung Magie begleitet, während sie ihn mit eisigen Augen ansah. Wie eine rollige Katze schmiegte sie sich an ihn, schlang ein Bein um seinen Schenkel und rieb sich daran.
Mac stieß sie fl uchend weg. »Du bist ekelhaft!«
Er drehte ihr den Rücken zu, weil er wusste, wie wütend sie diese offene Abweisung machte. »Ich warne dich ein letztes Mal: Mit welchem Dämon du da auch herumspielst, ruf ihn nicht noch einmal herbei! Denn sollte ich mitbekommen, dass du es doch getan hast, brauchst du keine Angst mehr vor der Todesmagie zu haben. Dann werde ich die weit größere Bedrohung für dich sein.«
Für einen Moment wurde alles still, und Mac fühlte Leannas Hasswellen in der Luft. Eine Sekunde später wurde seine Tür zugeknallt. Dennoch empfand er keinen Funken von Befriedigung. Leanna drückte die Klinge in ihre Hand. Mit geschlossenen Augen holte sie tief Luft und schnitt in ihr Fleisch. Der Schmerz war so intensiv, dass sie leise aufschrie. Sie verfl uchte Mac, der schuld war, dass sie das hier machen musste. Kalter Schweiß brach ihr an den Schläfen aus und rann ihr seitlich über die Wangen. Ihr war schlecht und schwindlig, und für mehrere Sekunden färbte sich alles um sie rot. Als sie wieder klarer sah, keuchte sie.
Sie zwang sich hinzusehen, wie das Blut in die fl ache Schale auf ihrem Frisiertisch tropfte. Dabei fühlte sie sich seltsam distanziert, als wäre sie kurz vor einer Ohnmacht. Egal. Das 312
musste sein. Frisch vergossenes Blut war stärker als abgestandenes. Mit ihm könnte sie mehr von Culsus Macht bekommen. Der Schwindel wurde bald zu stark, und sie musste nach einem Mullstück greifen, um den Blutfl uss zu stoppen. Erst nachdem sie sich das Handgelenk fest verbunden hatte, hörte das Zimmer auf, sich zu drehen, und ihr Herzschlag wurde wieder langsamer.
Sobald sie sich halbwegs gefangen hatte, blickte sie in die Schale und seufzte erleichtert. Es war mehr als genug Blut da, zumindest für den Moment. Sie tunkte einen Finger in die dicke Flüssigkeit und schmierte einen Kreis auf die Marmorfl iesen. Dann nahm sie die Schale mit in die Mitte des Kreises und zeichnete die Sigillen in die Oberfl äche. Als die Schattenseite Ouroborous’ erwachte, sprach Leanna die Worte.
»Culsu, komm zu mir!«
Die Dämonin erschien sofort in einer wirbelnden, zischenden Rauchwolke, die ihre dunklen sich windenden Locken nachzuahmen schien. Ihr tiefes Stirnrunzeln ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich ärgerte, gerufen zu werden. Das Kribbeln, das Leanna bei ihrem Anblick durchfuhr, war folglich vollkommen irrational. Dennoch kitzelte ihr Geschlecht und schwoll an. Das Lederband um ihre Brüste erinnerte sie an die Fesseln, die Culsu ihr beim Sex angelegt hatte. Es war eine erniedrigende Erfahrung gewesen – und eine atemberaubende. Dank Culsu verstand sie endlich jenes dunkle Verlangen, das Menschen trieb, ihre Seelen der Muse zu opfern. Und Leanna lechzte nach mehr.
Sie rang sich einen gelassenen Tonfall ab. »Schlechtes Timing?«
»Was willst du?«, fuhr Culsu sie barsch an.
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Leanna sah der Dämonin in die Augen. »Mein Bruder weiß
von den Dunkelfeen.«
Culsu zuckte abfällig mit den Schultern. »Er kann nichts tun.«
»Morgen Abend also …«
»Wird alles ablaufen wie geplant.«
Leanna seufzte erleichtert. »Gut.«
Culsu betrachtete sie genauer, und ihre Augen glühten rot, als sie Leannas Körper abwanderten und dabei auf den Brüsten wie auf der Scham verharrten. Leanna war so feucht, dass es ihr die Innenschenkel herunterrann.
»Aber zuerst«, sagte Culsu, »wäre da noch die Kleinigkeit mit dem Bezahlen.«
»Ja, Herrin.«
»Zieh dich aus!«
»Wir könnten den Zug nehmen oder einen Wagen mieten.«
Kalen lachte spöttisch. »Du ziehst fünf Stunden in einer ruckelnden Todesfalle einer zwanzig Sekunden langen Translokation vor?«
Gegen dieses Grinsen musste Christine dringend etwas unternehmen. »Ja, würde ich. Auch
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