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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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gelitten. Dann würde er jetzt auch Unsterbliche nicht so hassen und vor allem keine Vampire beherbergen. Und Ewen wäre noch am Leben.«
    »Es gibt keine Beweise dafür, dass er Ewen getötet hat. Das sind alles nur Mutmaßungen.«
    »Er hat bereits dreimal versucht, Roland zu töten. Und notfalls würde er auch Marcus und Sarah umbringen.«
    Vielleicht mochte David ihm an diesem Debakel keine Schuld geben, aber vielleicht taten es die anderen. Sie hatten zwar nichts gesagt, aber ihr Schweigen hatte Bände gesprochen.
    Seth hatte es verpatzt. Normalerweise war er immer zur Stelle, wenn ein Begabter verwandelt wurde, und nur weil er Sebastien nicht geholfen hatte …
    »Haben die anderen etwas dagegen gesagt, dass du ihn bei uns aufnehmen willst?«, fragte David, der seine Versuche, Seths Schuldgefühle zu mildern, offenbar aufgegeben hatte.
    »Nein.«
    »Wann schlagt ihr los?«
    »Morgen.«
    »Willst du mich wirklich hier zurücklassen? Fünf gegen siebenundfünfzig, das könnte haarig werden.«
    »Ja. Ich möchte, dass unser Gast sicher ist, und auf dich kann ich mich hundertprozentig verlassen.«
    Fast gleichzeitig drehten sie sich zu der geheimnisvollen Frau um und waren überrascht, dass diese ihre Blicke erwiderte, als hätte sie jedes Wort mitangehört.
    »Wer war Lady Bethany?«
    Erst im Morgengrauen lagen Sarah und Roland endlich im Bett, nur ein schummriges Nachtlicht glomm in der Dunkelheit.
    Beide konnten wegen des bevorstehenden Kampfes nicht einschlafen.
    Um nicht darüber nachdenken zu müssen, in welche Gefahr sich Roland schon bald begeben würde, fragte sie ihn nach der Frau, die Étienne erwähnt hatte.
    Roland lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Sarah hatte sich eng an ihn gekuschelt, und er spielte mit ihrem Haar. »Lady Bethany, Countess of Westcott. Auch bekannt als Bethany Bennett.«
    »War sie Marcus’ Frau?«
    »Nein, aber sie war die einzige Frau, die er je geliebt hat. Und das für eine lange Zeit.«
    Sarah erinnerte sich an Marcus’ kummervollen Blick, als Étienne ihm kondoliert hatte. »Ist sie gestorben?«
    »Ganz so einfach ist es nicht.«
    Das klang aber sehr mysteriös.
    Sarah verschränkte die Hände auf seiner Brust und stützte ihr Kinn darauf. »Wirst du es mir erzählen?«
    Er lächelte und strich ihr über die Wange. »Ich weiß gar nicht, ob du mir glauben würdest. Die Geschichte ist so seltsam.«
    »Seltsamer als Vampire und Unsterbliche es sind?«, fragte sie lächelnd.
    »Auch wenn du es nicht für möglich hältst, aber das ist sie tatsächlich. Darum kennt auch jeder Unsterbliche die Erzählung, nicht einmal die Bänkelsänger aus meiner Zeit hätten sich eine solch traurige Story ausdenken können.«
    »Jetzt musst du sie mir aber erzählen.«
    Er nickte zwar, schwieg jedoch.
    »Was ist jetzt«, ermunterte sie ihn und piekste ihm in die Seite.
    Er lachte und zuckte zusammen, als sie eine kitzelige Stelle erwischte, dann schnappte er sich vorsichtshalber ihre Hand. »Ich will sie ja erzählen. Ich weiß nur nicht, ob ich am Anfang oder am Ende beginnen soll.«
    »Am Anfang«, sagte sie entschieden.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Er küsste sie sanft und ließ sich dann wieder ins Kissen sinken. »Bestimmt hast du im Fernsehen mal so eine Geschichte gesehen, wo ein misshandelter Hund einen neuen liebevollen Besitzer gefunden hat, dem er dann treu ergeben war. So ergeben, dass er sein Leben für ihn lassen würde.«
    Neugierig blickte Sarah ihn an. »Ja.«
    »Genau das ist Marcus widerfahren. Im späten 12. Jahrhundert wurde er als Sohn des Earl of Dunneford geboren. Sein Vater starb, als er noch klein war, und seine Mutter musste schnell wieder heiraten. Doch ihr neuer Mann entpuppte sich leider als sadistischer Mistkerl, der Marcus und seine Mutter bei jeder Gelegenheit schlug. Nachdem er von Marcus’ Gabe erfahren hatte, nahmen die Prügelattacken sogar noch zu. Jahrelang ging das so, bis der Stiefvater die Mutter schließlich tötete und vorgab, sie wäre die Treppen hinuntergefallen.«
    Bestürzt lauschte Sarah der Geschichte.
    »Wäre Marcus nicht geflohen, hätte sein Stiefvater wahrscheinlich auch ihn noch umgebracht. Marcus fand Unterschlupf bei Lord Robert, Earl of Fosterly, den sein Stiefvater sehr fürchtete, und wurde sein Knappe. Lord Robert war ein gutherziger Mensch, behandelte Marcus wie einen jüngeren Bruder und ließ ihm die Liebe und Zuneigung angedeihen, die ihm bislang verwehrt geblieben waren. Natürlich liebte Marcus ihn wie einen

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