Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Blutprobe her? Nicht Caseys, die andere.«
Bastien runzelte die Stirn. »Das wissen Sie doch.«
»Von Ihrem Feind, dem Unsterblichen Wächter?«
»Ja.«
»Wo finde ich ihn?«
»In ein paar Tagen wird nichts mehr von ihm übrig sein.«
Montrose schüttelte hektisch den Kopf. »Sie dürfen ihn nicht töten, er ist kein Mensch.«
Bastien lachte. »Das ist ihr Bruder auch nicht.«
»Ja, aber er war es«, antwortete Montrose ernst.
Bastien musterte den Arzt mit finsterer Miene, der nun geradezu fanatisch auf ihn wirkte. Er musste irgendetwas in Rolands Blut gefunden haben.
»Was wollen Sie mir damit sagen, Keegan?«
Montrose lief zu einem Tisch mit Computern, Zentrifugen und sonstigen medizinischen Apparaturen hinüber und griff sich eine der beschrifteten Phiolen mit Blut. »Ich will damit sagen, dass Casey jetzt zwar ein Vampir ist, jedoch als Mensch geboren wurde. Bei diesem Mann«, er hielt die Phiole hoch, »ist es jedoch anders. Er war nie ein Mensch.«
Bastien starrte ihn fassungslos an.
Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
Sarah wusste, dass Roland gern gejagt hätte und nur ihretwegen dablieb. Sie badeten Nietzsche, aßen gemeinsam zu Abend, wobei es für sie eigentlich eher ein Brunch war, wuschen ab, ließen den Kater hinaus und holten ihn nach einem Streit mit einem Opossum wieder herein. Schließlich zogen sie sich ins Wohnzimmer zurück.
Um sich wieder auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen, schaltete Sarah zwischen verschiedenen Nachrichtensendern hin und her, während Roland unruhig im Zimmer umherlief. Auf und ab. Hin und her. Irgendwann konnte sie es nicht mehr ertragen und schaltete den Fernseher aus.
»Roland.«
»Ja«, antwortete er geistesabwesend.
»Warum bist du denn immer noch hier?«
»Wie meinst du das?«
»Solltest du nicht eigentlich jagen?«
Sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich lasse dich nicht allein und ohne Schutz zurück.«
»Aber ich bin hier doch sicher.«
»So sicher wie bei mir zu Hause?«
»Du hast doch selbst gesagt, dass sie uns wahrscheinlich nach dem Überfall bei mir verfolgt haben. Nun, hierher können sie uns jedenfalls nicht gefolgt sein. Seth hat uns gezappt, gebeamt, teleportiert oder wie auch immer man es nennen mag. Jedenfalls hat seine Methode keinerlei Spuren hinterlassen.«
Abermals begann er im Raum herumzutigern. »Ja, aber wenn sie mich jetzt draußen beobachten, dann können sie uns auch aufspüren.«
»Als wenn das wahrscheinlich wäre. Aber da du jetzt dafür sensibilisiert bist, würdest du Derartiges mit Sicherheit mitbekommen.«
»Da hast du mehr Vertrauen in mich als ich selbst.«
»Ich vertraue dir vollkommen«, gestand sie ihm aufrichtig.
Roland blieb stehen und blickte sie verdutzt an. »Wie kannst du das, wo ich dich doch zweimal enttäuscht habe?«
Nun wunderte sie sich. »Was?! Wann soll das denn gewesen sein?«
»Als du vor diesem Mistkerl Bastien … und mir geflohen bist, hast du dich verletzt.« Bislang war das Thema noch nie so deutlich von ihm angesprochen worden, doch natürlich wusste sie, dass ihre Angst ihn gekränkt hatte. »Und beim zweiten Mal bist du beinahe erschossen und bei lebendigem Leib verbrannt worden. Und das, während du unter meinem Schutz standest.«
»Ich bin doch aber noch am Leben«, gab sie zurück und sprang auf. »Gesund und munter, in einem Stück.«
»Ich lasse dich nicht allein.«
»Und was ist mit Bastien? Er hat dich beide Male fast umgebracht. Willst du ihn nicht ausfindig machen?«
Oh doch! , verrieten seine Augen, auch wenn er tapfer den Kopf schüttelte. »Deine Sicherheit geht vor.«
»Dann ruf diesen Chris Reordon an. Er soll ein paar Männer schicken, die mich so lange bewachen.«
»Ich vertraue dein Leben doch nicht irgendwelchen wildfremden Männern an.«
»Und was ist mit Bastien? Der rennt jetzt einfach so frei herum?«
»Marcus und Lisette suchen nach ihm.«
Sarah baute sich vor ihm auf. »Das reicht nicht, und das weißt du auch.« Sie strich ihm über sein Gesicht, das wie versteinert wirkte. »Du willst mit den beiden dort draußen sein, diesen Kerl jagen und ihn ausschalten.«
Er beugte sich zu ihr herunter und lehnte seine Stirn gegen ihre. »Ich weiß grad keinen Ausweg, Sarah. Ich kann nicht zulassen, dass dir etwas geschieht.« Er seufzte tief.
In seiner Stimme lag so viel Leidenschaft, dass ihr das Herz aufging.
So, wie er sich ausgedrückt hatte, fühlte er sich nicht etwa verpflichtet, sie zu beschützen, sondern ertrug den Gedanken nicht, dass
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