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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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kümmere mich darum«, sagte er. »Wo ist es?«
    »Hintere rechte Hosentasche.«
    Er wusste nicht, ob es ihm gelingen würde, um sie herumzugreifen und es herauszuziehen, ohne dabei an ihrer Stichwunde entlangzuschrammen.
    Die Musik verstummte jedoch ohnehin just in dem Moment, in dem er ihre Hüfte berührte.
    »Verflucht«, sagte er, um sie von ihren Schmerzen abzulenken. »Ich hatte gehofft, dich noch etwas länger befummeln zu können.«
    Ein mattes Lächeln erhellte ihre gequälten Gesichtszüge. »Und ich hatte mich schon darauf gefreut, ein bisschen von dir befummelt zu werden.«
    Lächelnd strich er ihr über das Haar und legte sanft die gewölbte Hand um ihre Wange und ihr Kinn.
    In diesem Moment empfand er so viel für sie, dass es ihm Angst einjagte.
    Sein Telefon klingelte. Einen langsam fahrenden Geländewagen überholend, zog Marcus sein Handy heraus und nahm den Anruf entgegen. »Seth?«
    »Nein. David«, antwortete eine tiefe Stimme mit einem melodischen, nordafrikanischen Akzent. »Was ist passiert?«
    »Woher –«
    »Ich habe sie schreien gehört.«
    Marcus sah Ami von der Seite an. »Sie hat nicht –«
    »Ich habe telepathische Fähigkeiten, Marcus. Sie muss nicht laut schreien, damit ich sie hören kann.«
    Ami hatte im Geiste geschrien. Vermutlich in dem Moment, in dem er die Klinge aus ihrem Rücken gezogen hatte. Es brachte ihn fast um zu hören, dass es so schmerzhaft gewesen war.
    »Wie schwer ist sie verletzt?«, fragte David. »Muss sie geheilt werden?«
    »Ja.«
    »Wo seid ihr?«
    Marcus sagte es ihm.
    »Ich bin zu weit weg. Ich bin in Asheville. Du musst sie zu Roland bringen. Er und Sarah haben ihre Jagd für diese Nacht beendet.«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    »Gut. Halte mich bitte auf dem Laufenden.«

8
    Ami biss die Zähne zusammen. Jedes Mal, wenn der Tesla über ein Schlagloch holperte, wogte der Schmerz wie eine gigantische Tsunamiwelle über sie hinweg. »War das David?«, fragte sie, nachdem Marcus den Anruf beendet hatte.
    »Ja.«
    Er musste ihren Schrei gehört haben. Falls David versucht hatte, auf telepathischem Weg mit ihr Kontakt aufzunehmen, hatte sie ihn nicht gehört. Ihre Synapsen neigten dazu, etwas unzuverlässig zu werden, wenn sie unter starken Schmerzen litt.
    So fest wie Marcus das Lenkrad umklammerte, rechnete sie damit, dass es jeden Moment in Stücke zerbrechen würde. Direkt vor ihnen fuhren ein PKW und vier Geländewagen so dicht auf einen im Schneckentempo vorwärtsschleichenden LKW auf, dass sich die Stoßstangen ihrer Fahrzeuge fast berührten. Es handelte sich um einen zweispurigen Highway mit zwei gelben Streifen in der Mitte, die bedeuteten, dass Überholverbot herrschte. Marcus flitzte an den sechs Fahrzeugen vorbei, indem er den Tesla auf die Gegenfahrbahn lenkte und den Wagen gerade rechtzeitig wieder auf die eigene Fahrspur steuerte, um einen Frontalzusammenstoß mit einem aufgeregt hupenden, voll beladenen LKW zu verhindern.
    »Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe, Ami«, sagte er, das Schweigen zwischen ihnen brechend.
    Sie warf ihm einen überraschten Blick zu. »Was? Wann denn?«
    »Als ich das Messer entfernt habe. Ich hätte es langsamer herausziehen können und –«
    »Wenn du es langsamer herausgezogen hättest, hätte es noch mehr wehgetan.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir einfach nicht, dir wehzutun.«
    »Ich weiß«, beruhigte sie ihn. Sie hätte seine Hand genommen, wusste aber, dass die Bewegung zu großen Schmerz verursachen würde.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schälte Marcus eine seiner verkrampften Hände vom Lenkrad und legte sie auf die ihre, die auf ihrem Oberschenkel ruhte.
    Sie wechselten einen Blick und fühlten sich beide getröstet.
    Marcus konzentrierte sich wieder auf die vor ihm liegende Straße.
    Ami spähte durch die Windschutzscheibe. »Das ist nicht der Weg nach Hause«, sagte sie. »Wohin fahren wir?«
    Seine Schultermuskeln spannten sich.
    Nicht das Netzwerk, dachte sie entsetzt und spürte die verhasste Furcht in sich aufsteigen. Sie würde eher die Autotür öffnen und sich aus dem fahrenden Auto werfen, als den Ärzten des Netzwerks gegenüberzutreten. Egal, was Seth sagte, sie würde ihnen niemals trauen.
    »Marcus? Wohin fahren wir?«, wiederholte sie, als er nicht antwortete.
    Marcus beäugte sie unbehaglich von der Seite und nuschelte dann etwas vor sich hin.
    »Wie bitte?«
    Er seufzte. »Rolands Haus.«
    »Roland Warbrook?«, rief sie und verfluchte sich selbst für den

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