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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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schrillen Unterton in ihrer Stimme.
    »Ja.«
    Oh nein. Ganz sicher nicht. Nicht, wenn sie es verhindern konnte. »Mir geht’s gut, Marcus. Wirklich. Eine Mütze voll Schlaf –«
    »Blödsinn. Das Messer hat wahrscheinlich deine Niere durchbohrt.«
    Das hatte es, aber der entstandene Schaden war bereits dabei, zu verheilen. Leider konnte sie ihm das nicht sagen, weil sie nicht wollte, dass er merkte, dass sie anders war – und dann noch mehr Fragen stellte. Es lag nicht daran, dass sie ihm nicht traute – sie wollte nur nicht, dass er eine Monstrosität in ihr sah.
    Ja, er war ebenfalls anders als alle anderen, sowohl aufgrund seiner weiterentwickelten DNA als auch aufgrund des Virus, mit dem er infiziert worden war. Dennoch gab es viele, die genauso waren wie er.
    Ami hingegen war allein.
    Abgesehen davon war die Niere nicht ihre schlimmste Verletzung. Sie hatte ihr T-Shirt nur deswegen oberhalb des Messers zusammengeknüllt, damit Marcus es nicht höher zog und eine weitere, ganz ähnliche Stichwunde direkt unter ihrem Arm sah. Der Vampir, der sie ihr beigebracht hatte, hatte ihre Hauptschlagader angeritzt und ihr Herz nur um wenige Zentimeter verfehlt. Wenn sich ihr Körper nicht so schnell selbst heilen und regenerieren würde, wäre sie jetzt schon tot.
    Und dann waren da noch die anderen Verletzungen, die er nicht sehen konnte. Organe, die schwer in Mitleidenschaft gezogen worden waren durch Hiebe und Tritte, die man ihr mit übernatürlicher Kraft versetzt hatte. Ein mögliches Schädeltrauma.
    Auch wenn diese Verletzungen sie nicht umbringen würden – es tat höllisch weh. »Seth oder David könnten –«
    »Seth ist zurzeit nicht erreichbar, und David ist zu weit weg.«
    »Dann treffen wir ihn auf halbem Weg!« Sie wartete lieber und ertrug die Schmerzen, als Roland Warbrook unter die Augen zu treten.
    Marcus musterte sie stirnrunzelnd. »Roland wohnt nur wenige Minuten entfernt. Warum willst du nicht zu ihm gehen?«
    Sie warf ihm einen beredtenBlick zu. »Weil er Roland ist.«
    Marcus rollte mit den Augen. »Er ist gar nicht so übel, wie die Leute immer sagen.«
    »Ähm … doch, das ist er. In der Zeit, als ich in England auf Seths Schloss gewohnt habe, ist Roland ein paar Mal vorbeigekommen, um mit Bastien zu sprechen.« Bei diesen Begegnungen war eine Menge Blut vergossen worden. Möbel waren zu Bruch gegangen. Steinwände hatten Risse bekommen. Roland hatte sich beide Male wie ein tollwütiger Hund auf Bastien gestürzt und sein Bestes getan, ihn mit bloßen Händen in Stücke zu reißen.
    »Oh, du darfst ihn nicht nach seinem Verhalten gegenüber Bastien beurteilen«, erklärte Marcus unbeeindruckt. »Roland hat aus gutem Grund ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Bastien hat Sarah den Schädel gebrochen und sie fast getötet.«
    Sarah war zu jener Zeit noch ein Mensch gewesen. Jetzt war sie eine Unsterbliche, und nach dem, was Ami gehört hatte, hatte sie Bastien längst vergeben. Allerdings nahm sie es ihm immer noch etwas übel, dass er mehrere Male versucht hatte, Roland zu töten.
    Auch wenn Ami verstehen konnte, warum die beiden sauer auf Bastien waren, wollte sie deshalb noch lange nicht Roland unter die Augen treten. »Könnten wir nicht –«
    »Zu spät. Wir sind schon da.«
    Es gelang ihr nicht, einen leisen Fluch zu unterdrücken.
    Marcus lachte und steuerte den Wagen in eine Kiesauffahrt, die diesen Namen nicht wirklich verdiente. Die Einfahrt war mit so viel Unkraut und jungen Bäumen zugewachsen, dass Ami sie gar nicht als solche erkannt hätte – was wahrscheinlich genau das war, was Roland im Sinn gehabt hatte. Wenn niemand die Einfahrt bemerkte, kam auch niemand auf die Idee, dort herumzuschnüffeln.
    Als gesellige Person konnte man Roland wahrhaftig nicht beschreiben.
    Die schlechte Qualität der Einfahrt trug nicht dazu bei, Rolands Beliebtheit bei Ami zu erhöhen. Marcus konnte den Dellen und Schlaglöchern in der Straße schlecht ausweichen, wenn diese aus nichts anderem bestand. Ein ständiger Strom aus Entschuldigungen – untermalt von Grimassen und Flüchen – ergoss sich aus seinem Mund. Seinem nicht stillstehenden Mundwerk zuzuhören, amüsierte Ami so, dass sie ihre Ängste kurzzeitig vergaß.
    Auf halber Strecke der langen Einfahrt stießen sie auf ein drei Meter hohes Sicherheitstor mit einer kleinen, auf einem kurzen Pfosten befestigten Gegensprechanlage.
    Marcus hielt an, als er mit dem Lautsprecher auf einer Höhe war, und kurbelte das Fenster

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