Immortals After Dark 12 - Lothaire
Wohnung erst gar nicht auftauchen!«
Er zog den Kopf zurück. »Du würdest dieses Geschenk nicht einmal annehmen, um mit mir zusammen zu sein? Du liebst mich doch – du würdest alles tun, worum ich dich bitte.«
Verliebte Frauen waren zu Opfern bereit. So war es, und so würde es immer sein.
Er hatte die Welt sein ganzes langes Leben lang beobachtet, und die meiste Zeit hatten die Frauen sich immer den Männern, die sie begehrten, unterworfen. Sicherlich handelte es sich bei den letzten fünfzig Jahren nur um eine Anomalie …
»Du verlangst zu viel! Wenn du diesen Ring benutzt, werde ich dich hassen!«
»Du wirst schon darüber hinwegkommen. Genau wie über alles andere auch.«
Sie zog die Augenbrauen zusammen, ihr Blick war starr. »Darüber werde ich nicht hinwegkommen, Lothaire.«
»Wie Dorada schon sagte: Ich werd’s riskieren.«
Er will es wirklich tun!
Panisch wirbelte Elizabeth herum und floh erneut aus dem Zimmer.
Sie hörte noch Lothaires entnervtes Seufzen hinter sich, dann rief er: »Halt dich bereit, Elizabeth.«
Während sie den Gang entlangrannte, sagte er noch etwas anderes, aber sie konnte die Worte nicht verstehen …
Mit einem Mal wütete ein Feuer in ihr. Sie drückte sich die Hände auf die Brust und verlangsamte ihr Tempo – und dennoch lief sie immer noch wahnsinnig schnell durch das Apartment. Sie spürte, dass in ihrem Mund Fänge wuchsen.
Nein, nein, nein!
Da erschien er vor ihr und fing sie auf. »Es ist geschehen, Elizabeth. Jetzt bist du wie ich. Siehst du, wie einfach das war?«
Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen, als ihr schwindlig wurde. Alles war viel zu laut. Ihr Körper fühlte sich leicht wie Luft an.
Diese
Gerüche
… War das sein Blut, das sie roch? Unter ihrem Ohr hörte sich sein Herz wie das Dröhnen einer Kirchturmglocke an.
Er löste ihre Hände vom Gesicht. Sie stellte entsetzt fest, dass ihre Fingernägel dunkel waren – und eher Klauen glichen.
»Lass mich dich mal ansehen, Liebes. Deine Augen sind schwarz und so wunderschön, dass mir die Worte fehlen. Aber du musst dich beruhigen. Jetzt ist alles in Ordnung. Bei mir bist du in Sicherheit.«
»Ich bin ein Vampir?«
Für alles offen sein, für alles offen sein.
Während sie vor Schock stocksteif dastand, hielt er ihre Hände und befühlte mit einer Fingerspitze ihre Klauen, offensichtlich entzückt, wie scharf sie waren.
»Sieh dir nur deine kleinen Fangzähnchen an.« Seine Stimme wurde heiser. »Oh, Lizvetta, ich könnte kommen, wenn ich sie nur ansehe. Du bist in jeder Hinsicht perfekt.«
Er klang wie ein kleiner Junge mit einem neuen Spielzeug – während ihr der Verlust unsägliche Schmerzen bereitete und ihr vor Verwirrung übel war.
Emotionen überschwemmten sie, Impulse, die sie nicht begriff. Ihre Gedanken rasten.
Ich hasse ihn! Ich liebe ihn? Ich muss ihn kosten. Trink von mir!
Nie zuvor hatte sich ihr Körper weniger wie ihr eigener angefühlt. Nicht mal, als Saroya noch darin gehaust hatte.
Er könnte mich mit diesem Ring zurückverwandeln.
Wenn sie ihm einen Grund dafür lieferte, wenn sie ihm genug Angst einjagte …
»Sei ganz entspannt.« Er legte ihr die Hände ans Gesicht. »Jetzt kann uns nichts mehr trennen.«
»Halt mich«, murmelte sie.
»Aber selbstverständlich.« Er zog sie eng an sich, legte sein Kinn auf ihren Kopf. »Jetzt muss ich keine Angst mehr haben, dir wehzutun.«
Hasse ihn … Liebe ihn … Sein Duft!
»Lothaire, ich
brauche
dich.«
»Du könntest mich gar nicht glücklicher machen, Elizabeth.« Da sie jetzt unsterblich war, konnte Lothaire sich eingestehen, was er für sie empfand. Endlich brauchte er nicht mehr dagegen anzukämpfen.
Als sie ihre Finger in seinem Nacken verschränkte und ihren Busen an seine Brust drückte, sagte er mit rauer Stimme: »Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass deine Transformation einwandfrei abgelaufen ist – Vampire sind für ihre Wollust berüchtigt.«
Sie erhob sich auf die Zehenspitzen, um den Teil seiner Brust zu küssen, der im V-Ausschnitt seines T-Shirts zu sehen war …
Ihre Fänge durchstießen seine Haut.
Eine nie gekannte Lust durchfuhr seinen ganzen Körper. »Mhhh! Elizavetta!« Während sie stöhnend saugte, ließ sein Gehirn ihn im Stich …
»Nein!«, brüllte er und riss sich von ihr los. »Du hast von mir getrunken, direkt von einem lebenden Wesen!« Er packte sie bei den Schultern, nach diesem Biss immer noch ganz benommen vor Lust, während panische Angst in ihm aufstieg. »Hast du
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