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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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Blut durch ihren Körper pumpte.
    „Nein“, antwortete ich. Und es war die Wahrheit. Natürlich empfand ich nichts für Jack. Ich hatte nie etwas für ihn empfunden. Nichts außer Freundschaft. Oder Dankbarkeit, weil er mich für kurze Zeit aus meinem Heim entführt hatte, damit ich neue Orte kennenlernen konnte. Mehr war da nicht.
    Bis auf Aiden.
    „Lüg mich nicht an“, bat sie, noch immer verzweifelt darum bemüht, ruhig zu bleiben. „Weißt du, wir müssen etwas dagegen unternehmen. Vampire sind nicht unsere Freunde. Jetzt, da wir unsere Kräfte wiederhaben, können wir sie bekämpfen. Sie sind gefährlich. Für uns. Für alle Menschen um uns herum. Das hast du selbst mit eigenen Augen gesehen, nicht wahr?“ Sie setzte sich neben mich auf die Matratze und drehte mein Kinn mit zittriger Hand um, sodass ich ihr ins Gesicht blicken musste. „Auf den Vampiren liegt ein Fluch. Ein bösartiger Fluch, der sie für immer zu Monstern macht. Sie empfinden rein gar nichts. Das musst du verstehen, Quinn. Alles, was dieser Junge...“, sie verbesserte sich schnell, „nein, dieser Tote, zu dir sagt, ist eine Lüge. Er kann nichts fühlen. Weil er kein Herz mehr besitzt. Das steht alles in unseren Büchern. Und wir sind dafür ausersehen worden, sie davon abzuhalten, die Menschen anzugreifen und zu verletzen.“
    Ich lauschte ihr, ohne ihre Worte wirklich begreifen zu wollen. Ja, Aiden und Jack waren vielleicht tot, aber sie verhielten sich nicht wie Monster. Jedenfalls nicht die ganze Zeit über. Und warum sollte sich Jack auf den Weg machen, um die Mörder von Tyler aufzuspüren, wenn da nicht noch ein klitzekleines Gefühl in ihm übrig geblieben wäre? Vielleicht schlug sein Herz nicht mehr, aber manchmal erkannte ich in ihm mehr von einem lebenden Menschen, als in meiner kalten, von Regeln und Legenden geblendeten Mutter.
    Und heute hatte ich dieses kurze Aufblitzen von Etwas, das ich nicht näher umschreiben konnte, auch in Aidens Augen gesehen. In dem Moment, in dem er herausgestürmt war, um mir zu folgen, um mich aufzuhalten, war da etwas Einzigartiges in seinem Blick gewesen, das mich noch immer verwirrte.
    Begehren. Das war das einzige Wort, das mir dazu einfiel.
    Aber ich erklärte es mir damit, dass er von seiner leidenschaftlichen Interaktion mit Lauren völlig benebelt gewesen war. Aus diesem Grund musste er für eine Sekunde die Kontrolle über seine Gesichtszüge verloren und mich auf diese seltsame Art und Weise angesehen haben, die mich noch immer in einen unfreiwilligen Rausch versetzte.
    „Und warum wolltest du dann, dass ich sie näher kennenlerne?“
    Meine Mutter begann schwach zu lächeln. „Es ist immer klug, seine Feinde im Auge zu behalten, Quinn. Das darfst du nie vergessen. Außerdem kennen wir jetzt ihren Aufenthaltsort. Sobald sie uns zu gefährlich werden, können wir sie angreifen. Und wir werden gewinnen, Quinn. Das kann ich dir versichern. Wir waren schon immer mächtiger als Vampire.“ Ihre Augen leuchteten vor Stolz. „Die Vampire besitzen vielleicht körperliche Fähigkeiten, die sie schneller und stärker machen, aber wir besitzen dafür so viel mehr. Unsere Fähigkeiten sind rein geistlich. Wir können alles erreichen.“
    Ihre enthusiastischen Worte ließen mich frösteln. Sie war wirklich davon überzeugt, dass ihr nun alles gelingen würde, was sie sich vornahm. Und vielleicht hatte sie dabei nicht einmal unrecht. Mit einem Mal verspürte ich das Verlangen, sie irgendwie aufhalten zu können. Denn sie bereitete mir Angst. Was wollte sie sonst alles tun, außer die Vampire zu vernichten? Ich wollte es gar nicht wissen und doch machte ich mir Sorgen darüber.
    Und da war noch etwas, das ich eigentlich gar nicht wissen wollte. Aber ich musste meine Angst nun endlich hinter mich lassen und sie fragen. „Und...“, murmelte ich. Die Worte wollten meinen Mund gar nicht verlassen, ich schluckte noch einmal. „Wie soll jetzt eigentlich diese Geschichte mit...“ Erneut stockte ich.
    Meine Mutter hob fragend die Augenbrauen.
    „Wie soll ich mein Schicksal erfüllen? Was ist nun geplant?“, fragte ich endlich und seufzte erleichtert. Jetzt musste nur noch die Antwort so ausfallen, wie ich sie in meinen Vorstellungen herbeisehnte. Sie musste mir erklären, dass alles nur ein riesiges Missverständnis gewesen war. Dann wäre ich wahrscheinlich die glücklichste Person auf der ganzen weiten Welt.
    Aber diese Antwort sollte ich natürlich nicht bekommen.
    Meine Mutter räusperte

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