Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
könnte ich dir dann als mittelloser Sohn einer Stadthure nützen? Ich kann mir in meiner neuen Legion einen Namen und mein Glück machen. Erst dann können wir richtige Zukunftspläne schmieden.«
    »Ich verstehe. Ich erinnere mich an unseren Schwur, und ich werde mich daran halten.« Gaius schwieg einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf, um die Gedanken an Alexandria daraus zu vertreiben. »Wo wirst du stationiert sein?«
    »Ich gehöre zur Vierten Mazedonischen, deshalb reisen Renius und ich nach Griechenland. Die Wiege der Zivilisation, wie es immer heißt. Ich freue mich schon darauf, fremde Länder zu sehen. Ich habe gehört, dass die Frauen dort unbekleidet um die Wette rennen, weißt du. Das heizt die Fantasie an. Und nicht nur die.« Er lachte und Gaius lächelte matt, weil er immer noch an Alexandria dachte. Hatte sie sich ihm hingegeben?
    »Ich bin froh, dass Renius dich begleitet. Es wird ihm gut tun, eine Weile von seinen Problemen abgelenkt zu werden.«
    Marcus verzog das Gesicht. »Das stimmt, aber er wird nicht gerade der angenehmste Reisegefährte sein. Irgendwie ist er ziemlich schlecht gelaunt, seit er betrunken bei deinem Onkel aufgetaucht ist, aber ich kann auch verstehen, warum.«
    »Wenn die Sklaven mein Haus niedergebrannt hätten, wäre ich auch ein bisschen durcheinander. Sogar seine Ersparnisse sind gestohlen worden. Er hatte sie unter dem Fußboden versteckt, sagte er, aber die Plünderer müssen sie gefunden haben. Das war kein sehr strahlendes Kapitel in unserer Geschichte, als die Sklaven einem alten Mann sein Erspartes raubten. Obwohl er ja eigentlich kein richtiger alter Mann mehr ist, oder?«
    Marcus sah ihn von der Seite an. Sie hatten nie darüber geredet, aber Gaius schien ohnehin Bescheid zu wissen.
    »Cabera?«, fragte Gaius und sah ihm ins Gesicht.
    Marcus nickte.
    »Das dachte ich mir; mit mir hat er etwas Ähnliches gemacht, als ich verwundet war. Er ist auf jeden Fall ein nützlicher Mann, den man immer um sich haben sollte.«
    »Ich bin froh, dass er bei dir bleibt. Er glaubt an deine Zukunft. Er dürfte es wohl schaffen, dich am Leben zu erhalten, bis ich zurückkehre, ruhmbedeckt und von wunderschönen Frauen umgeben, die allesamt Siegerinnen bei Wettläufen waren.«
    »Vielleicht erkenne ich dich ja dann unter all dem Ruhm und den Frauen gar nicht wieder.«
    »Ich werde noch der Gleiche sein. Ich bedauere es sehr, morgen an dem Triumphzug nicht teilnehmen zu können. Das wird etwas ganz Besonderes. Wusstest du, dass Marius Silbermünzen mit seinem Gesicht drauf hat prägen lassen? Er will sie in die Menge werfen.«
    Gaius lachte. »Typisch mein Onkel. Er wird gerne wiedererkannt. Er genießt den Ruhm mehr, als er es genießt, Schlachten zu gewinnen, glaube ich. Er bezahlte die Männer jetzt schon mit diesen Münzen, damit sie sich noch schneller in Rom verbreiten. Zumindest Sulla wird er damit verärgern, und wahrscheinlich will er genau das damit erreichen.«
    Cabera und Renius traten aus der Dunkelheit und setzten sich mit auf Marcus’ Bank.
    »Da bist du ja!«, sagte Renius. »Ich dachte schon, ich würde dich nicht mehr finden, um dir Lebewohl zu sagen.«
    Erneut fiel Gaius die frische Stärke des Mannes auf. Er sah nicht älter aus als vierzig, oder gut erhaltene fünfundvierzig. Gaius ergriff seine ausgestreckte Hand und spürte den Händedruck des Alten, kräftig wie eine Schlagfalle.
    »Wir werden uns alle wiedersehen«, sagte Cabera.
    Sie sahen ihn an.
    Er hielt die Handflächen hoch und lächelte. »Das ist keine Prophezeiung, aber ich habe so ein Gefühl. Unser Pfad ist noch nicht zu Ende.«
    »Ich bin froh, dass wenigstens du bleibst. Jetzt, wo Tubruk wieder auf dem Gut ist und die beiden hier nach Griechenland verschwinden, wäre ich in Rom sonst ganz allein«, sagte Gaius und lächelte ein wenig schüchtern.
    »Pass auf ihn auf, du alter Schurke«, brummte Renius. »Ich habe mir nicht all die Mühe gemacht, ihn auszubilden, nur um dann zu hören, er sei von einem Pferd getreten worden. Halte ihn von verkommenen Weibern und zu viel Wein fern.« Dann wandte er sich an Gaius und hob den Finger. »Jeden Tag üben. Dein Vater hat sich nie gehen lassen, und das solltest du auch nicht tun, wenn du unserer Stadt nützlich sein willst.«
    »Das werde ich. Was hast du vor, nachdem du Marcus abgeliefert hast?«
    Renius’ Gesicht verfinsterte sich einen Augenblick.
    »Ich weiß es nicht. Mir fehlen die Mittel, um mich zur Ruhe zu setzen, also werden wir

Weitere Kostenlose Bücher