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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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einen solchen Angriff gewartet, dessen Notwendigkeit sie beinahe ebenso begriffen wie Julius, und jetzt hatte ihre Ungeduld ein Ende.
    Zuerst kamen sie nur langsam näher. Julius wartete darauf, dass die Bogenschützen feuerten, und erstarrte fast, als er Tausende langer, schwarzer Pfeile durch die Luft auf sich zukommen sah. Sie waren gut gezielt, aber diese Veteranen hatten schon in allen Ländern Roms gegen Bogenschützen gekämpft. Sie bewegten sich ohne Hast, kauerten sich nieder und zogen Arme und Beine ein, während ihre Schilde die ihrer Waffenbrüder neben sich berührten. So bildeten sie eine undurchdringliche Mauer, und die Pfeile prasselten wirkungslos gegen Holz und Messing.
    Einen Augenblick lang war alles still, dann erhoben sich die Veteranen wie auf ein Zeichen unter wildem Geschrei. Ihre Schilde steckten voller Pfeilschäfte, doch sie hatten keinen einzigen Mann verloren. Sie rückten erneut zwanzig schnelle Schritte vor, ehe erneut lautes Sirren die Luft erfüllte und sie sich wieder unter ihre Schilde duckten. Irgendwo schrie ein Römer vor Schmerz auf, aber sie rückten weitere drei Mal vor und ließen dabei nur wenige Tote hinter sich auf dem Feld zurück.
    Jetzt waren sie nah genug für einen Sturmangriff. Julius gab den Befehl, und die drei Töne des Signals hallten durch die Reihen. Die Wölfe rannten los. Plötzlich waren sie nur noch wenige hundert Fuß von den Bogenschützen entfernt, und die schwarze Wolke flog über sie hinweg.
    Die griechischen Bogenschützen hielten ihre Stellung zu lange, weil sie verbissen diejenigen zu töten versuchten, die ihnen so schwer zugesetzt hatten. Ihre erste Reihe wollte vor den heranstürmenden Römern fliehen, doch es geschah planlos. Die Wölfe stürzten sich auf sie, als sie in ihrer Verwirrung, die zu Entsetzen wurde, zu entkommen versuchten.
    Julius jubelte, als die Linie der Römer geradezu durch sie hindurch raste und sich mit blutiger Gewandtheit eine Bresche durch die Quadrate schlug. Die Reihen der Griechen lösten sich schon nach Sekunden in schreiendes Chaos auf. Julius befahl der Accipiter, sie weiter unter Druck zu setzen, und Gaditicus hielt sich mit seinen Männern etwas nach links, um den Winkel des vernichtenden Angriffs zu erweitern.
    Panik fegte wie ein Sturm durch die griechischen Linien. Als sie ihre eigenen Männer vor Entsetzen brüllen hörten und sie aus der vordersten Linie davonrennen sahen, als die Luft von den Schreien der Sterbenden widerhallte, begannen die Griechen vor den Linien der Wölfe zurückzuweichen. Sie lösten sich von ihren Einheiten und warfen ihre Waffen von sich, während die Offiziere sie hilflos anschrien.
    Immer mehr begannen wegzulaufen, und irgendwann flohen so viele, dass selbst die Tapfersten kehrtmachten und sich der davonjagenden Menge anschlossen.
    Die Wölfe griffen an wie im Rausch. Die Veteranen droschen mit der Erfahrung und Geschicklichkeit aus hundert Schlachten auf die Feinde ein, und die jüngeren Männer streckten die Griechen mit jener rohen Energie und der Freude an der Jagd nieder, die ihre Hände beben und ihre Augen wild leuchten ließ, während sie, schrecklich anzuschauen, mit roten Gliedern ihrem tödlichen Handwerk nachgingen.
    Der Feind stürzte in alle Richtungen davon. Zwei Mal versuchten die Offiziere ihre Soldaten zu sammeln, und Julius sah sich gezwungen, die Accipiter beim Angriff auf die größte Gruppe zu unterstützen. Die verängstigten Haufen leisteten nicht einmal eine Minute Widerstand und stoben dann wieder auseinander.
    Das Lager wurde zu einer blutigen Walstatt aus zertrampelten Leichen und geborstenen Rüstungsteilen. Allmählich wurden die Veteranen müde, ihre Arme schmerzten nach Hunderten von Streichen.
    Julius befahl Ventulus, die Säge-Formation einzunehmen, bei der sich die mittlere Reihe zu den anderen versetzt nach links und rechts bewegte, um Lücken zu schließen und die schwächsten Stellen zu unterstützen. Seine Kohorte fegte durch das Lager, und es kam ihnen vor, als hätten sie schon den ganzen Tag getötet.
    Gaditicus war schon weiter vorgerückt, und es waren seine Männer, die auf Mithridates und seine Söhne stießen, die von fast tausend Mann umgeben waren. Sie schienen als Anker für die Deserteure zu wirken, die um sie herumrannten, langsamer wurden und dann endlich kehrtmachten, um sich dem letzten Gefecht anzuschließen. Julius gab den Befehl zum Keil, um die feindliche Linie zu durchbrechen. Seine Männer schüttelten ein letztes Mal

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