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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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werde ich zu ihnen sprechen.«
    Der römische Gesandte schickte eine Soldateneskorte, die die Wölfe zum Meer begleiten sollte. Julius protestierte nicht gegen diese Entscheidung, obwohl ihm die Begleitung mehr wie eine Gefangeneneskorte als wie ein Garant für eine sichere Reise vorkam.
    Durus war an Bord seines Schiffs, als sie endlich im Hafen ankamen und nach ihm riefen. Er schien sich nicht gerade übermäßig darüber zu freuen, dass sie noch am Leben waren, doch seine Laune besserte sich schnell, als Julius ihm anbot, ihm nicht nur seine Zeit, sondern auch eine Überfahrt nach Brundisium zu bezahlen, dem nächstgelegenen Hafen auf dem römischen Festland.
    Es war seltsam, wieder an Bord eines Schiffes zu sein. Julius verwendete einen Teil seines neuen Reichtums darauf, jedes Fass Wein im Hafen für eine große Abschlussfeier aufzukaufen. Ungeachtet der Einwände von Suetonius wurde der Piratenschatz unter den überlebenden Wölfen aufgeteilt, und viele von ihnen würden, gemessen an ihren vormaligen Lebensumständen, als reiche Männer nach Hause zurückkehren, selbst wenn sie sich eine teure Heimreise mit einer Karawane oder zu Pferd leisteten.
    Die Veteranen hatten Julius um eine letzte Unterredung gebeten, ehe sie in Richtung Osten in ihre Heimat aufbrachen. Er hatte ihnen Posten in Rom angeboten, aber sie hatten nur gelacht und sich gegenseitig zugezwinkert. Es war schwer, Männer in ihrem Alter anzuwerben, die Gold in ihren Beuteln hatten, und er hatte auch nicht ernsthaft damit gerechnet, dass sie mitkommen würden. Quertorus hatte ihm im Namen aller seinen Dank ausgesprochen, dann hatten sie ihn hochleben lassen, dass es durch das ganze Schiff hallte. Anschließend waren sie gegangen.
    Durus segelte ohne große Vorankündigung mit der Morgenflut. Die jungen Überlebenden unter den Wölfen waren alle geblieben, und sie freuten sich mit der Begeisterungsfähigkeit junger Menschen über ihre kurze Erfahrung als Seeleute. Das Meer war ruhig, und schon nach wenigen Wochen legten sie im Hafen von Brundisium an und gingen von Bord.
    Diejenigen, die von Anfang an dabei gewesen waren, schauten sich einen langen Augenblick wie benommen an, während drei Zenturien der Wölfe eine Kolonne für den Marsch nach Rom bildeten. Der soeben zum Befehlshaber über fünfzig Mann beförderte Ciro richtete die Reihen aus und fragte sich verwundert, wie es wohl sein würde, die Stadt zu sehen, die ihn gerufen hatte. Er fröstelte und bewegte die Schultern. Hier war es kälter als auf seinem kleinen Hof in Afrika, aber das Land kam ihm trotzdem vertraut vor. Er spürte, wie die Geister seiner Vorfahren ihren Sohn begrüßten und ihn mit Stolz betrachteten.
    Julius fiel auf die Knie und küsste mit Tränen in den Augen den staubigen Boden. Er war zu überwältigt, um etwas sagen zu können. Er hatte Freunde verloren und Verletzungen davongetragen, die ihn für sein restliches Leben zeichnen würden, aber Sulla war tot und er war wieder zu Hause.

 

    27
    Cato wischte sich mit der dicklichen Hand über die Stirn. Die Winterkälte hatte Rom fest im Griff, aber das Senatsgebäude war voll, und die Wärme von dreihundert Mitgliedern der Nobilitas auf beengtem Raum hing in der Luft. Cato hob um Ruhe bittend die Hand und wartete geduldig, bis der Lärm des Stimmengewirrs langsam verebbte.
    »Dieser Cäsar, dieser leichtsinnige junge Mann, hat dem Willen des Senats nichts als Verachtung entgegengebracht. Er hat auf eigene Faust gehandelt und hat den Tod Hunderter römischer Bürger verursacht, viele davon Veteranen unserer Legionen. Soweit ich gehört habe, hat er sich eine Befehlsgewalt angemaßt, die ihm nie verliehen worden ist, und sich im Großen und Ganzen genauso benommen, wie ich es von einem Neffen des Marius erwartet hätte. Ich rufe den Senat auf, diesen kleinen Gockel in seine Schranken zu verweisen – ihm zu zeigen, wie sehr sein sinnloses Opfer römischer Menschenleben und seine Missachtung unserer Autorität unseren Widerwillen erregt hat.«
    Mit einem zufriedenen Ächzen nahm er wieder Platz, und der Vorsitzende erhob sich gelassen. Er war ein dicker Mann mit gerötetem Gesicht, der sich nicht viel gefallen ließ. Obwohl seine Autorität nur eine nominelle war, schien er es zu genießen, die Kontrolle über die mächtigeren Männer des Senats innezuhaben.
    Cinna war bei Catos Worten mit zornrotem Gesicht aufgestanden. Der Vorsitzende erteilte ihm mit einem Nicken die Erlaubnis, zu reden, und Cinna ließ den Blick

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