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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Dienstzeit von zwei Jahren abgeleistet hatte, um die politische Karriereleiter erklimmen zu können. Andere nickten, während Cato ein Gähnen unterdrückte und den Blick abwandte.
    »Wir haben hier einen jungen Mann, der weiß, wie man Soldaten befehligt«, fuhr Crassus fort. »Er hat eine kleine Armee aufgestellt und damit eine Streitmacht besiegt, die acht oder neun Mal so groß war. Es stimmt, er hat gehandelt, ohne vorher unsere Zustimmung einzuholen, aber er hätte ja auch wohl kaum ein oder zwei Jahre warten können, bis wir die Angelegenheit ausdiskutiert hätten.«
    Der Vorsitzende fing seinen Blick auf, doch Crassus ignorierte ihn.
    »Nein, was in einigen von uns solch giftige Bosheit hervorruft, ist die Tatsache, dass dieser junge Mann gezeigt hat, dass unsere Wahl der Legionskommandeure falsch war. Sein Erfolg ist der Beweis dafür, dass wir nicht schnell und energisch genug reagiert haben, um unsere Besitzungen in Griechenland zu verteidigen. Das ist es, was diese Herren so ärgert. Das ist der einzige Grund, warum sie so wütend auf ihn sind. Er hat für seine Tapferkeit in Mytilene den Eichenkranz erhalten, wie ihr euch vielleicht erinnern werdet. Er ist ein begabter, treuer Soldat Roms, und es wäre eine Schande, wenn wir das nicht öffentlich anerkennen würden. Ich habe gehört, wie Bibulus forderte, ihn seines Rangs in der Legion zu berauben. Da frage ich mich unweigerlich, welche Siege Bibulus für uns errungen hat? Oder Cato? Und dann ist da noch Prandus, der Vorwürfe wegen Piraterie erhebt, obwohl er genau weiß, als wie unsinnig sich dieser Vorwurf erwiesen hat, sobald die Tatsachen ans Licht kamen. Es ist kein Wunder, dass er einen Bogen um ein solch schwieriges Thema macht, war doch sein Sohn einer der Angeklagten! Wir sollten Cäsar für seine ruhmvollen Taten ehren.«
    »Genug, Crassus«, sagte der Vorsitzende streng, aber zufrieden, weil er genügend Zeit gelassen hatte, um Bibulus’ Ausbruch wieder auszugleichen. »Beide Seiten haben ihre Meinung vertreten. Wir können jetzt zur Abstimmung schreiten.«
    Diejenigen, die noch standen, setzten sich widerwillig, schauten sich im Saal um und versuchten das Ergebnis abzuschätzen, ehe es offiziell ermittelt wurde. Bevor die Abstimmung beginnen konnte, schwangen die schweren Bronzetüren der Senatskammer auf, und Pompeius trat ein, was sofort allgemeines Interesse weckte. Seit dem Tod seiner Tochter hatte man ihn weder auf dem Forum noch im Senat gesehen, und viele flüsterten hinter vorgehaltener Hand Fragen über die Tragödie, die ihn ereilt hatte, und ihre möglichen Folgen.
    Der Vorsitzende gab Pompeius ein Zeichen und deutete auf einen Platz in den Reihen. Statt sich hinzusetzen, blieb Pompeius jedoch an seinem Platz stehen und wartete darauf, dass ihm das Wort erteilt wurde.
    Mit einem Seufzer hob der Debattenleiter die Hand und zeigte auf ihn. Alle Geräusche verstummten, alle Augen richteten sich auf den Neuankömmling.
    Besonders Cato beobachtete ihn scharf und achtete auf jede Einzelheit. Die Asche seiner Tochter konnte noch nicht lange in der Erde ruhen, aber in Pompeius’ Miene war kein Zeichen der Trauer zu finden. Er wirkte völlig ruhig, als er sich aufmerksam in den voll besetzten Bänken umsah.
    »Verzeiht mir meine Abwesenheit und meine Verspätung, Senatoren. Ich habe meine Tochter beerdigt«, sagte er leise, ohne eine Spur von Schwäche in der Stimme. »Ich lege vor euch einen Eid ab, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind, es bereuen werden, Unschuldige für ihre Machtspiele benutzt zu haben, aber das ist ein Problem, das an einem anderen Tag gelöst werden wird.« Er sprach gefasst, doch die, die in seiner Nähe standen, konnten sehen, dass jeder Muskel in seinen Schultern angespannt war, als zügele er nur mit Mühe einen gewaltigen Zorn.
    »Sag mir, worum geht es bei der Abstimmung heute Morgen?«, fragte er den Vorsitzenden.
    »Es geht darum, ob die Taten von Julius Cäsar in Griechenland Missbilligung oder Beifall finden sollten«, erwiderte dieser.
    »Ich verstehe. Und wie ist Catos Meinung dazu?«, fragte Pompeius, ohne zu der lässig zurückgelehnten Gestalt hinüberzusehen, die sich plötzlich gerade aufsetzte.
    Der Debattenleiter riskierte einen Blick auf Cato.
    »Er hat sich für eine Missbilligung ausgesprochen«, erwiderte er verwirrt.
    Pompeius verschränkte die Hände hinter dem Rücken, und die in seiner Nähe Sitzenden konnten sehen, wie seine Knöchel weiß wurden, als er sprach.
    »Dann werde

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