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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Tubruk!«, rief er. Der alte Narr hatte die Bedrohung vollkommen falsch eingeschätzt, und jetzt mussten sie dafür bezahlen.
    Brutus sah mit Stolz, dass die Männer der Primigenia nicht zurückwichen, als ihnen die Tatsache ihrer unvermeidlichen Vernichtung bewusst wurde. Sie nahmen ihre Positionen nahe der Mauer des Guts ein, hielten ihre Waffen bereit und schnallten die Speere ab, die sie werfen würden, sobald der Angriff begann. Jeder von ihnen trug vier der langen Speere bei sich, und viele Feinde würden sterben, ehe sie dicht genug herangekommen waren, um die Schwerter zu benutzen.
    »Warten …«, rief Brutus über die Köpfe seiner Männer hinweg. Nur noch ein paar Schritte, dann würden die vorrückenden Linien in Wurfweite sein.
    Ohne Warnung erschallte der Befehl zum Halten, und die gegnerischen Reihen kamen diszipliniert zum Stehen. Brutus hob überrascht die Augenbrauen und musterte die Gesichter der Feinde prüfend. Dann erblickte er Julius und lachte zur Überraschung der Umstehenden plötzlich laut auf.
    »Die Waffen weg!«, befahl er seinen zwanzig Mann und sah zu, wie sie ihre Speere wieder festschnallten und die Schwerter zurück in die Scheiden schoben. Als alles wieder an seinem Platz war, schritt er schmunzelnd auf die Soldaten zu.
    Julius sprach zuerst.
    »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie dicht ich daran war, euch niederzumetzeln?«, fragte er grinsend.
    »Ich habe eben das Gleiche gedacht. Meine Männer hätten ein paar von euch mit Speeren aufgespießt, ehe ihr zehn Schritte näher gekommen wärt. Du hast also immer noch Glück, wie ich sehe.«
    » Ich habe dich erkannt«, warf Cabera verschmitzt ein.
    Brutus jauchzte, als er den alten Mann lebendig vor sich stehen sah. Alle drei umarmten sich, zur völligen Verwirrung der waffenstarrenden Legionäre, die sie umgaben. Julius löste sich als Erster und bemerkte die drei gekreuzten Pfeile auf Brutus’ Brustpanzer.
    »Bei den Göttern! Das ist die Primigenia, oder?«
    Brutus nickte mit leuchtenden Augen.
    »Ich habe den Oberbefehl, auch wenn wir noch ein bisschen unter der normalen Truppenstärke liegen.«
    »Um wie viel?«
    »Im Augenblick um ungefähr viertausend Mann, aber ich bin noch dabei, sie aufzustocken.«
    Julius stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Wir müssen über vieles reden. Weiß Tubruk, dass ich wieder da bin?«
    Brutus warf einen Blick über die Schulter auf die weißen Mauern des Guts. Die Gestalt des Gutsverwalters hob von der Mauerkrone den Arm zum Gruß. Cabera winkte begeistert zurück.
    »Ja, er weiß es«, erwiderte Brutus mit einem trockenen Lächeln.
    »Ich muss in der Stadt Kasernen für meine Männer finden«, sagte Julius. »Sie können ihre Zelte hier auf dem Gut aufschlagen, während ich mich um das Nötigste kümmere, aber sie werden ein festes Quartier brauchen und einen Ort zum Exerzieren.«
    »Ich weiß schon, wo, und ich kenne auch den richtigen Ausbilder«, antwortete Brutus. »Renius ist mit mir zurückgekommen.«
    »Ich werde ihn brauchen, und dich auch«, erwiderte Julius, der bereits Pläne schmiedete.
    Brutus lächelte. Sein Herz war leicht, als er seinen alten Freund betrachtete. Dessen Gesicht wies etliche neue Narben auf, die ihn härter aussehen ließen, als er ihn in Erinnerung hatte, doch er war noch immer derselbe. Spontan streckte er den Arm aus, und Julius, der von ähnlichen Gefühlen bewegt wurde, packte ihn fest.
    »Ist meine Frau in Sicherheit?«, fragte Julius und suchte im Gesicht seines ältesten Freundes nach Neuigkeiten.
    »Sie ist hier, mit deiner Tochter.«
    »Ich habe eine Tochter?« Julius’ Lächeln zog sich in einem dümmlichen Strahlen über sein ganzes Gesicht. »Warum stehen wir denn dann noch hier herum? Eine Tochter! Komm mit!«
    Rasch gab er den Befehl, unterhalb der Mauern das Lager aufzuschlagen, und eilte davon. Brutus folgte ihm mit seinen zwanzig Mann, während sein Verstand wild arbeitete. Er hatte Julius so viel zu erzählen. Über die Morde an Sulla und Pompeius’ Tochter, die Gerüchte aus dem Senat, die ihm seine Mutter zugetragen hatte. Sein Freund musste Servilia kennen lernen! Nun, da Julius zurückgekehrt war, schien die Welt wieder stabil zu sein, und Brutus spürte, wie ihn alle seine Sorgen verließen. Jetzt würde er mit Julius’ Hilfe die Primigenia zu alter Stärke zurückführen, und mit den Männern, die dieser mitgebracht hatte, würden sie anfangen. In Julius’ Nähe schienen Probleme ganz einfach zu lösen zu sein. Außerdem würde gerade

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