Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
das Kommando übergebe?«
    »Wie sonst könntest du mein Schwert sein, Brutus? Aber ich kann nicht von dir verlangen, dass du den Rang niederlegst, von dem du schon immer geträumt hast. Das wäre zu viel verlangt.« Julius ergriff sanft seinen Arm.
    »Nein«, murmelte Brutus mit plötzlicher Entschlossenheit. »Es ist nicht zu viel verlangt. Zwischen uns bestehen ältere Schwüre, und ich habe dir geschworen, dass ich immer da sein werde, wenn du mich rufst. Rufst du mich jetzt?«
    Julius atmete tief und langsam ein, musterte seinen Freund und spürte, wie sein Herz in seiner Brust jäh schneller zu schlagen begann.
    »Ich rufe dich«, sagte er leise.
    Brutus nickte entschlossen. Seine Entscheidung war gefallen. »Dann werde ich gemeinsam mit deinen Wölfen hier den Eid leisten, und wir beginnen diesen Tag mit einer wiedergeborenen Primigenia.«
    Nur von einer fünfköpfigen Wache begleitet, schritt Julius durch die geschäftigen Straßen der Stadt und folgte dabei der Wegbeschreibung, die Tubruk ihm gegeben hatte. Froh gelaunt bewegte er sich durch die Menschenmengen. Er hatte das Haus seines Onkels sicher in seinen Besitz gebracht und wusste es von zwanzig Soldaten gut bewacht. Noch wichtiger war, dass er auch das Problem mit der Primigenia gelöst hatte. Insgeheim pries er Brutus und Renius ob ihrer Loyalität ihm gegenüber, doch sogar in seinem Stolz wusste er, dass er ihre Liebe zu ihm letztendlich ebenso eiskalt ausgenutzt hatte, wie es auch jeder Feind getan hätte. Er sagte sich, dass er keine andere Wahl gehabt hätte, doch seine innere Stimme wollte nicht verstummen.
    Tabbics Laden war nicht weit von Marius’ Haus entfernt. Julius fand ihn ohne Schwierigkeiten. Je näher er ihm kam, desto aufgeregter wurde er. Er hatte Alexandria seit seinem Hochzeitstag nicht mehr gesehen und hatte Tubruk ängstlich gefragt, ob sie die wüsten Kämpfe in der Stadt nach seiner eigenen Flucht überlebt hatte. Zögernd legte er die Hand auf die Tür und verspürte einen Anflug der alten Unsicherheit, die ihn in ihrer Gegenwart immer befallen hatte. Er schüttelte belustigt den Kopf, dann trat er ein. Seine Männer blockierten den schmalen Gehsteig vor dem Laden.
    Alexandria stand nur wenige Schritte von der Tür entfernt und drehte sich um, um den Eintretenden zu begrüßen. Sie lachte, als sie ihn erkannte, mit der schlichten Freude, mit der man einen alten Freund begrüßte. Eine Goldkette um den Hals, stand sie da, während Tabbic hinter ihr stand und an der Schließe arbeitete.
    Julius ließ ihren Anblick auf sich wirken. Der Glanz des Goldes ließ ihren Hals strahlen, und sie schien eine Gelassenheit oder ein Selbstvertrauen gewonnen zu haben, das er an ihr so noch nicht kannte.
    »Du siehst wunderschön aus«, sagte er und machte die Ladentür hinter sich zu.
    »Das liegt daran, weil ich so dicht neben Tabbic stehe«, erwiderte sie leichthin.
    Tabbic blickte knurrend von seiner Arbeit auf, musterte den Mann, der den Laden betreten hatte, und richtete sich auf, eine Hand ins Kreuz gedrückt.
    »Willst du kaufen oder verkaufen?«, fragte er und nahm dabei die Kette von Alexandrias Hals, was Julius bedauerte.
    »Weder noch, Tabbic. Julius ist ein alter Freund«, erklärte Alexandria.
    Tabbic nickte einen verhaltenen Gruß. »Ist das der, der sich um Octavian kümmert?«
    »Dem Jungen geht es gut«, sagte Julius.
    Tabbic schniefte. Es gelang ihm nicht ganz, ein kurzes, wohlwollendes Lächeln zu verbergen. »Das freut mich«, sagte er leise, bevor er mit der Kette in einem Hinterzimmer des Ladens verschwand und die beiden allein ließ.
    »Du siehst dünn aus, Julius. Gibt dir deine hübsche Frau nicht genug zu essen?«, fragte Alexandria frei heraus.
    Julius lachte. »Ich bin erst seit ein paar Tagen wieder zurück. Ich habe mir Marius’ altes Haus als Stadtvilla zurückgeholt.«
    Alexandria blinzelte erstaunt. »Das ging ja schnell«, sagte sie. »Ich dachte, dort wohnt jetzt Sullas Heerführer.«
    »Er hat dort gewohnt. Ich muss vor dem Gericht des Forums erscheinen, um es zu behalten, aber das Haus gibt mir die Möglichkeit, Marius’ Namen in dieser Stadt wieder reinzuwaschen.«
    Ihr Lächeln verschwand bei dieser Erinnerung an die schlimmen Zeiten, und sie beschäftigte sich damit, ihre Schürze auszuziehen, und fluchte, als der Knoten sich ihren Fingern widersetzte. Julius wollte ihr helfen, unterdrückte den Impuls jedoch mühsam. Es überraschte ihn, dass er sich sofort wieder so heftig wie ehedem zu ihr

Weitere Kostenlose Bücher