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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Magistrates wegen Sorgen zu machen. Wenn es ihm gelang, mit dem gespreizten Auftreten von Antonidus’ Advokat Rufus fertig zu werden, so hatte er gute Aussichten. Sollte er gedemütigt werden, verlor er nicht nur das Haus, das einmal Marius gehört hatte, sondern auch einen Großteil seines Ansehens im Senat und in der Stadt selbst. Doch er bereute keines der Risiken, die er eingegangen war, um diese Verhandlung zu erzwingen. Marius hätte nicht weniger erwartet.
    Julius warf einen Blick zu Cato hinüber und sah, dass dessen starrer Blick auf ihm ruhte. Wie immer war Bibulus an Catos Seite, ebenso Catalus. Julius sah, dass Suetonius neben seinem Vater saß, das gleiche überhebliche Lächeln auf beiden Gesichtern. Selbst wenn sie ihm nicht bekannt gewesen wären, hätten ihre Mienen sie als Verwandte ausgewiesen.
    Julius wollte seinen Zorn nicht zeigen und schaute weg. Catos Anhänger würden noch rechtzeitig lernen, ihn zu fürchten, wenn er die Pfeiler ihres Einflusses einen nach dem anderen einriss.
    Quintus klopfte Julius auf die Schulter und setzte sich zu den anderen Anwälten. Die Menge scharrte mit den Füßen und flüsterte, da sie spürte, dass die Verhandlung jeden Augenblick beginnen musste. Julius warf noch einmal einen Blick auf die Schilde, ob keine der Hüllen verrutscht und auch nur ein Teil der Bronzeplatten zu sehen war.
    Der Prätor erhob sich langsam und strich die Falten seiner Toga glatt. Auf seine Handbewegung hin wurden die Fackeln erstickt, und alle warteten darauf, bis alle verloschen waren und das Forum nurmehr vom grauen Licht des jungen Tages erhellt wurde.
    »Dieses erhabene Gericht ist am vierundneunzigsten Tag des konsularischen Jahres zusammengetreten. So soll es in den Annalen verzeichnet werden. Vor dem Angesicht der Götter fordere ich alle Anwesenden auf, hier nichts als die Wahrheit zu sprechen, unter Androhung der Verbannung. Wer auch immer vor diesem Gericht falsches Zeugnis ablegt, dem wird Feuer, Salz und Wasser verweigert, und er wird weit von dieser Stadt fortgeschickt, auf dass er nie wieder zurückkehre, so wie es die Edikte vorschreiben.«
    Der Prätor hielt inne und drehte sich zur Seite, um zunächst Antonidus und dann Julius ins Auge zu fassen. Beide Männer verneigten sich zum Zeichen ihres Einverständnisses, und er fuhr mit schneidender Stimme fort, die bis in die schweigenden Reihen der Zuschauer drang.
    »Wer ist in diesem Fall der Kläger?«
    Antonidus trat vor.
    »Das bin ich, edler Herr. Antonidus Sertorius, Oberbefehlshaber der Truppen. Ich klage gegen die unrechtmäßige Aneignung meines Grund und Bodens.«
    »Und wer spricht in deinem Auftrag?«
    »Rufus Sulpicius ist mein Rechtsbeistand«, erwiderte Antonidus. Seine Worte riefen aufgeregtes Getuschel in der Menge hervor, was den Prätor dazu veranlasste, einen strengen Blick auf die Zuschauer zu werfen.
    »Der Beklagte trete vor«, sagte er laut.
    Julius stieg von der Plattform, auf der die Schilde standen, und trat Antonidus gegenüber.
    »Ich bin Gaius Julius Cäsar, der Beklagte in diesem Rechtsstreit. Ich beanspruche den Besitz meines Grund und Bodens. Ich spreche selbst für mich.«
    »Hast du einen Teil davon als Symbol mitgebracht?«
    »Allerdings, hohes Gericht«, erwiderte Julius. Er ging zu der Reihe der drapierten Stoffhüllen und zog mit kräftigem Schwung eine davon zur Seite, womit er den ersten Bronzeschild vor dem Gericht enthüllte. Ein Aufkeuchen ertönte aus der Menge, und überall wurde aufgeregt geflüstert.
    Der Schild bewirkte genau das, was Julius sich erhofft hatte. Alexandria hatte alles gegeben, um ihn zu erschaffen, in vollem Bewusstsein dessen, dass sie sich damit vor dem Gericht und dem Senat an einem einzigen Tag einen Namen machen konnte.
    Der Schild war mit einem Bronzewulst eingefasst, doch alle Augen richteten sich auf das Gesicht und die Schultern der Gestalt des Marius, ein lebensgroßes Relief, das auf die Versammelten herabblickte. Das Flüstern verstummte, doch dann erhob sich Jubel in der Menge, die sich bemühte, ihre Anerkennung für den toten Feldherrn zu zeigen.
    Antonidus sprach wütend mit seinem Advokaten, und der Mann räusperte sich laut, um die Aufmerksamkeit des Gerichts auf sich zu lenken. Der Lärm der Zuschauer wurde auch dem Prätor zu viel, und er gab dem Zenturio der Gerichtswache mit der flachen Hand ein Zeichen. Die Soldaten stießen die Enden ihrer langen Stäbe auf das Pflaster und die Menge beruhigte sich wieder, aus Angst vor einer Tracht

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