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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Prügel. Jetzt trat Rufus vor, ein knochiger Geier von einem Mann, gekleidet in eine dunkle Robe. Mit einem verächtlichen Schnauben zeigte er auf den Schild.
    »Ehrenwerter Prätor. Mein Mandant besteht darauf, dass dieser … dieser Gegenstand niemals Teil des fraglichen Hauses gewesen ist. Es kann unmöglich als Symbol gelten, wenn es nicht ein Teil des zu verhandelnden Besitzes war.«
    »Ich kenne das Gesetz, Rufus. Versuch nicht, mich zu belehren«, erwiderte der Prätor streng. Dann wandte er sich an Julius. »Was hast du darauf zu sagen?«
    »Es ist wahr, dass kein solcher Schild an den Wänden hing, solange Antonidus im unrechtmäßigen Besitz des Hauses des Marius war, aber er hing heute Morgen dort und taugt deshalb so gut wie jeder andere Gegenstand als Symbol für in Frage gestelltes Eigentumsrecht. Ich habe Zeugen, die das bestätigen können«, verkündete Julius gewandt.
    Der Prätor nickte. »Das wird nicht notwendig sein, Cäsar. Ich akzeptiere dein Argument. Der Schild ist gültig.«
    Er furchte die Stirn, als erneut Jubel in der Menge ringsumher aufbrandete, und wollte gerade die Hand heben, um den Wachen abermals ein Zeichen zu geben. Schon das genügte, um die Leute verstummen zu lassen. Sie wussten, dass sie seine Geduld nicht überstrapazieren durften.
    »Kläger und Beklagter, begebt euch nun zu dem Symbol und vollendet den Ritus des Disputs«, sagte er laut.
    Antonidus überquerte den Gerichtsplatz mit einem schlanken Speer in der Hand. Julius stieg mit ihm auf die Plattform und ließ sich keinerlei Triumphgefühle anmerken, die das Gericht als Anmaßung empfinden könnte. Er berührte mit seinem Speer den Schild. Ein metallisches Klingen ertönte, und er trat zurück. Antonidus senkte die Spitze seines Speers und seine Lippen wurden schmal, als jemand aus der Menge diese Geste bejubelte. Dann drehte er Julius den Rücken zu und ging wieder zu Rufus, der mit verschränkten Armen dastand, scheinbar unberührt von dem Schlagabtausch.
    »Das Eigentum ist als Gegenstand des Disputs gekennzeichnet. Die Verhandlung möge beginnen«, verkündete der Prätor und machte es sich auf seinem Sitz bequem. Sein Anteil an der Zeremonie war damit erledigt, bis es an der Zeit war, die Sitzung aufzulösen. Die drei Richter erhoben sich und verneigten sich vor ihm, ehe einer von ihnen sich vernehmlich räusperte.
    »Da du der Kläger bist«, sagte der Magistrat zu Antonidus, »muss dein Advokat als Erster sprechen.«
    Rufus verneigte sich und trat drei Schritte vor, um den Schauplatz besser beherrschen zu können.
    »Prätor, Magistrates, Senatoren«, fing er an. »Es handelt sich hier um einen sehr einfachen Fall, auch wenn die Strafen, die er nach sich ziehen kann, zu den drastischsten unseres Rechtswesens zählen. Vor fünf Wochen hat der Beklagte zum Zwecke der Gewaltanwendung bewaffnete Männer in die Stadt gebracht. Ein solches Vergehen kann mit dem Tod oder mit Verbannung bestraft werden. Dazu kommt, dass der Beklagte seinen Männern befohlen hat, in ein Privathaus einzubrechen, das Haus des Klägers, des Heerführers Antonidus. Die Strafe dafür wäre mit einfachem Auspeitschen abgegolten, was nach dem Tod jedoch als unnötige Grausamkeit angesehen und damit vernachlässigt werden kann.« Er hielt inne, während hier und da in den Bankreihen verhaltenes Lachen zu vernehmen war. Die Menge außerhalb des Gerichtsplatzes blieb stumm.
    »Sowohl die Diener als auch die Wachen des Hauses wurden grob behandelt, und als der Eigentümer zurückkehrte, wurde ihm von ebenjenen Soldaten der Zutritt zu seinem Hause verwehrt.
    Er ist kein rachsüchtiger Mann, aber die gegen ihn verübten Vergehen sind schwer wiegend und vielfältig. Als sein Advokat verlange ich die härteste, die Höchststrafe. Der Tod durch das Schwert ist die einzig mögliche Antwort auf eine derartige Missachtung der Gesetze Roms.«
    Höfliches Klatschen kam von den Männern rings um Cato, und Rufus nickte ihnen kurz zu, als er seinen Platz wieder einnahm. Seine flammenden Augen straften die Gelassenheit Lügen, die er zur Schau trug.
    »Und nun der Beklagte«, fuhr der Magistrat fort. Nichts in seinem Verhalten verriet, ob ihn Rufus’ Worte beeindruckt hatten. Trotzdem trat Julius mit einem flauen Gefühl im Magen vor. Er hatte gewusst, dass die Gegenpartei die Todesstrafe fordern konnte; es hier jedoch in aller Öffentlichkeit vor Gericht zu vernehmen, machte das Ganze zu einer Realität, die sein Selbstvertrauen erschütterte.
    »Prätor,

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