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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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deinen Fall. Er arrangiert dir in weniger als einem Monat einen Termin. Das ist sein Geschäft, verstehst du? Du bekommst das Haus im Handumdrehen zurück, wofür ich deine angemessene Dankbarkeit erwarte und du dich hoffentlich in meiner Schuld siehst.«
    »Allerdings, Senator. Und das Geld?«
    »Ja, ja«, sagte Cato gereizt, »du bekommst dein Geld, sowohl für die Verhandlung als auch … diese andere Sache. Und jetzt lass mich ruhen. Es war ein langer und ermüdender Tag.«
    Selbst in seinen eigenen vier Wänden sprach er nicht unüberlegt, und es machte ihm Spaß, Verschwörungen von der Sorte zu planen, die ihn zwangen, Männer wie Antonidus in seine Dienste zu nehmen. Er wusste, dass viele der Senatoren ihn lediglich als Mann der Worte ansahen, der einem scharfen Wortgefecht ihren kriegerischen Posen den Vorzug gab. Die Attentäter waren eine köstliche Abwechslung von seinen üblichen Intrigen, und er fand die Macht, die sie ihm verliehen, geradezu berauschend. Die Möglichkeit, auf jeden beliebigen Menschen zu zeigen und seinen Tod zu bestimmen, war sogar für seinen verwöhnten Gaumen ein ungewöhnlicher Kitzel. Nachdem der Feldherr gegangen war, rief er nach einem kühlen Tuch und legte es sich übers Gesicht.

 

    32
    Die Verhandlung begann, als der Himmel im Osten Roms hell wurde, jene falsche Dämmerung, die die Arbeiter weckte und die Diebe und Huren zu Bett schickte. Der Abschnitt des Forums, der gerichtlichen Belangen vorbehalten war, war noch immer von Fackeln erleuchtet, und an seinen Rändern hatte sich eine beträchtliche Menschenmenge versammelt. Nur eine dichte Reihe Soldaten aus der Stadtkaserne hielt die Zuschauer zurück. Direkt dem Kommando des Prätor unterstellt, der der Verhandlung vorstand, war es ihre Aufgabe, im Falle eines unpopulären Urteilsspruchs für Ruhe und Ordnung zu sorgen, und die Menge sah sich vor, nicht in die Reichweite ihrer Knüppel zu geraten. Sogar die Bänke zu beiden Seiten des für die Advokaten reservierten Bereichs waren besetzt, was für eine scheinbar unbedeutende Angelegenheit ungewöhnlich war. Viele von denen, die Julius aus dem Senat kannte, waren gekommen; entweder auf seine Einladung hin oder auf die des Antonidus. Seine eigene Familie war auf dem Gut geblieben. Cornelia und seine Tochter mussten unter dem Schutz der Primigenia bleiben, außerdem wollte Julius Tubruk trotz all seiner Versicherungen, dass man ihn nicht erkennen würde, nicht in der Nähe von Antonidus oder den anderen Senatoren wissen.
    Julius’ suchender Blick fand Brutus in der zweiten der drei Reihen, direkt neben einer Frau, die den Kopf hob, um seinen Blick zu erwidern. Etwas in ihrem kühl taxierenden Blick war irritierend, und er fragte sich, wieso sie aus der Menge um sie herum herauszustechen schien, als säße sie ein wenig näher als alle anderen. In einem zeitlosen Augenblick lehnte sie sich ein wenig zurück und hielt seine Aufmerksamkeit gefangen. Sie trug das Haar offen, und bevor er die Willenskraft aufbrachte, den Blick abzuwenden, hob sie eine Hand, um eine Haarsträhne zurückzustreichen, die ihr über das Gesicht gefallen war.
    Er musste sich zwingen, sich zu entspannen und zu konzentrieren; tief atmete er die warme Luft ein und ging noch einmal die einzelnen Punkte durch, die er in den Wochen nach den offiziellen Vorladungen mit den Rechtsgelehrten ausgearbeitet hatte. Wenn der Fall gerecht verhandelt wurde, hatte er eine hervorragende Chance, zu gewinnen, doch wenn einer der drei Richter von einem seiner Feinde bezahlt worden war, konnte die Verhandlung rasch in ein lächerliches Spektakel umschlagen, bei dem alles gewonnen wurde, nur nicht das abschließende Urteil. Sein Blick wanderte über die noch immer anwachsende Menge, die genau zu wissen schien, was heute für ihn auf dem Spiel stand. Sie waren der Unterhaltung wegen gekommen, bereit, kluge Argumente zu bejubeln oder niederzumachen. Julius hoffte, dass einige von ihnen auch der Gerüchte wegen gekommen waren, die seine Anwälte in der Stadt gestreut hatten, dass die Verhandlung nichts anderes sei als der Versuch, die Ehre des Marius wiederherzustellen. Es schienen sehr viele Plebejer darunter zu sein, und die Händler, die gebratenen Fisch und warmes Brot feilboten, machten schon jetzt hervorragende Geschäfte, während die Leute ungeduldig auf das Erscheinen der Magistrate und des Prätors warteten.
    Julius sah noch einmal zu den mit Stoff verhüllten Schilden hinüber, die Alexandria fertig gestellt

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