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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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selbst habe auch eine trockene Kehle.«
    Er winkte einem Sklaven, der sofort herbeikam und ihre Becher mit einem Wein auffüllte, der deutlich besser war als der erste. Der Quästor war in seiner Hafenstadt offensichtlich wohl bekannt. Er war, was Julius sofort auffiel, ohne Wachen gekommen, ein weiteres Zeichen dafür, dass hier die Gesetze Roms eingehalten wurden. Andererseits trug er einen langen Dolch im Gürtel, den er zur Seite schob, ehe er sich zu ihnen auf die Bank setzte.
    Als der Wein eingegossen war, hob der Quästor seinen Becher zu einem Trinkspruch. »Auf Rom, meine Herren.«
    Sie wiederholten die Worte und nippten vorsichtig an dem Wein, den sie nicht einfach zu verschwenden gedachten, indem sie ihn mit einem Schluck hinunterstürzten. Schließlich wussten sie nicht, ob der Mann noch eine weitere Runde bestellen würde.
    »Wie lange seid ihr festgehalten worden?«, fragte er, als sie ihre Becher wieder abgestellt hatten.
    »Ungefähr sechs Monate, obwohl es nicht leicht war, die Zeit zu schätzen. Welchen Monat haben wir jetzt?«, antwortete Gaditicus.
    Pravitas hob die Augenbrauen.
    »Das war eine lange Gefangenschaft. Die Kalenden des Oktober sind gerade vergangen.«
    Gaditicus überschlug es schnell im Kopf. »Wir wurden sechs Monate lang gefangen gehalten, aber wir haben drei weitere gebraucht, um diesen Hafen zu erreichen.«
    »Dann müsst ihr sehr weit weg abgesetzt worden sein«, meinte Pravitas interessiert.
    Gaditicus wollte nicht näher darauf eingehen, wie lange sie gebraucht hatten, um den neuen Soldaten beizubringen, zu kämpfen und Befehle zu befolgen, deshalb zuckte er nur die Achseln.
    »Einige von uns waren verwundet. Wir sind nur langsam vorangekommen.«
    »Aber was ist mit den Rüstungen und den Schwertern? Ich bin überrascht, dass euch die Piraten die nicht abgenommen haben«, hakte Pravitas nach.
    Gaditicus überlegte, ob er lügen sollte, doch der Quästor konnte die fünf Männer mit Leichtigkeit einsperren lassen, wenn er das Gefühl hatte, dass sie etwas vor ihm verbargen. Trotz seines freundlichen Tonfalls wirkte er plötzlich argwöhnisch, deshalb versuchte Gaditicus, nah bei der Wahrheit zu bleiben.
    »Die haben wir aus einer alten Waffenkammer einer römischen Siedlung. Wir mussten dafür arbeiten, aber da wir sowieso wieder in Form kommen mussten, kam uns das ganz gelegen.«
    »Sehr großzügig. Allein die Schwerter müssen eine ziemliche Summe wert sein. Kannst du mir sagen, welche Siedlung das war?«
    »Schau, Herr. Der alte Soldat, der sie uns überlassen hat, hat Römern geholfen, die viel durchmachen mussten. Dabei solltest du es belassen.«
    Pravitas lehnte sich zurück, das Gesicht immer noch voller Neugierde. Es war eine schwierige Situation, und die fünf Offiziere musterten ihn durchdringend. Obwohl theoretisch alle Römer in der Provinz seiner Befehlsgewalt unterstanden, verfügte er hinsichtlich Soldaten nur über eingeschränkte Macht. Wenn er sie ohne Beweise verhaften ließ, würde der örtliche Befehlshaber der Legion sehr wütend werden.
    »Nun gut. Ich lasse euch euer Geheimnis. Vielleicht sollte ich euch euer Besitzrecht an Ausrüstung im Wert eines Jahressolds beweisen lassen, aber vermutlich bleibt ihr nicht lange genug hier, um mich zu gründlicheren Nachforschungen zu zwingen?«
    »Wir haben vor, mit dem ersten Schiff in See zu stechen«, erwiderte Gaditicus.
    »Dann tut das, meine Herren. Soll ich eine Überfahrt für euch arrangieren, oder hat euch dieser ›alte Soldat‹ auch Geld für die Reise gegeben?«
    »Wir kümmern uns selbst darum, vielen Dank«, sagte Gaditicus, der seine Verärgerung kaum noch verbergen konnte, gereizt.
    »Dann bitte ich euch um eure Namen, um sie nach Rom zu melden, und werde euch dann in Frieden lassen«, erwiderte Pravitas. Sie nannten sie ihm, und er wiederholte sie, um sie sich einzuprägen. Dann erhob er sich und nickte steif.
    »Viel Glück für die Heimreise, meine Herren«, sagte er, ehe er sich seinen Weg durch die geschäftige Gaststube auf die Straße hinaus bahnte.
    »Misstrauischer Kerl«, grummelte Pelitas, als er gegangen war. Die anderen pflichteten ihm murmelnd bei.
    »Jetzt müssen wir schnell handeln«, sagte Julius. »Der Quästor lässt uns ohne Zweifel von jemandem beobachten, bis wir die Provinz verlassen haben. Deshalb dürfte es jetzt ein bisschen schwieriger werden, den Plan umzusetzen.«
    »Es war ja auch zu einfach«, sagte Prax. »Wir brauchten noch eine weitere Herausforderung.«
    Julius

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