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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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dabei.«
    »Es ist zu schaffen«, sagte Julius voller Überzeugung. »Wir müssen an Bord eines Handelsschiffs und damit aufs offene Meer hinausfahren. Außer Sichtweite der Küste bieten wir uns ihnen so verlockend dar wie möglich. Wir wissen, dass die Piraten ihr Unwesen entlang dieser Küste treiben – sie müssen einfach anbeißen. Wenigstens sehen unsere Männer wie römische Legionäre aus, auch wenn manche von ihnen nicht allzu viel taugen. Wir stellen die guten Kämpfer nach vorne, um die Gegner zu täuschen.«
    »Ich bleibe bis zum Schluss«, sagte Prax. »Ich brauche mein Lösegeld, um meinen Ruhestand genießen zu können.«
    Gaditicus nickte schweigend. Julius’ Blick fiel nun auf denjenigen, den er schon am längsten kannte.
    »Was ist mit dir, Suetonius. Fährst du nach Hause?«
    Suetonius trommelte mit den Fingern auf den Holztisch. Er hatte von Anfang an gewusst, dass dieser Augenblick kommen würde, und sich geschworen, die erste Möglichkeit zur Heimkehr zu ergreifen. Von ihnen allen konnte seine Familie den Verlust des Lösegelds am leichtesten verschmerzen, aber der Gedanke an eine Rückkehr in Schande war bitter. In Rom gab es viele junge Offiziere, und die Zukunft sah nicht mehr so viel versprechend aus wie damals, als er zum ersten Mal auf dem Deck der Accipiter gestanden hatte. Sein Vater hatte eine schnelle Beförderung seines Sohns erwartet, und als das nicht geschah, hatte der Senator einfach nicht mehr weiter nachgefragt. Wenn er jetzt auf das Familiengut zurückkehrte und nichts als Niederlagen vorzuweisen hatte, würde das für alle sehr unangenehm werden.
    Während die anderen ihn anblickten, kam ihm eine Idee, und er musste sich zusammenreißen, um sich nichts davon anmerken zu lassen. Wenn er vorsichtig war, gab es eine Möglichkeit, wie er im Triumph nach Hause zurückkehren konnte. Köstlicherweise beinhaltete diese Idee sogar Julius’ Vernichtung.
    »Suetonius?«, wiederholte Julius.
    »Ich bin dabei«, antwortete er fest, während er bereits andere Pläne schmiedete.
    »Ausgezeichnet. Wir brauchen dich, Tonius«, erwiderte Julius.
    Suetonius verzog keine Miene, obwohl er innerlich vor Wut kochte. Keiner von den Männern hielt viel von ihm, das wusste er, aber sein Vater würde das, was er vorhatte, gutheißen. Zum Wohle Roms.
    »Reden wir übers Geschäft, meine Herren«, sagte Julius und senkte die Stimme, damit man sie außerhalb ihrer kleinen Gruppe nicht hören konnte. »Einer von uns muss zu den Männern zurückgehen und ihnen sagen, dass sie in den Hafen kommen sollen. Die Soldaten hier schienen nichts an der Geschichte mit dem Lösegeld auszusetzen zu haben, also sollen sie sie ruhig erzählen, wenn sie dazu befragt werden. Aber wir müssen trotzdem vorsichtig sein. Es nützt uns nichts, wenn einige von ihnen festgehalten werden, um am Morgen vom Quästor vernommen zu werden. Ich möchte mit der ersten Flut bei Tagesanbruch in See stechen, mit allen an Bord.«
    »Können wir sie nicht in der Nacht herholen?«, fragte Pelitas.
    »Wir kommen an den wenigen Legionärswachen vorbei, aber eine so große Gruppe Soldaten, die an Bord eines Handelsschiffes geht, würde den Piraten gemeldet werden. Zweifellos haben sie Spione hier, die ihnen berichten, welche Schiffe Gold und andere Güter mit sich führen, auf die sie es abgesehen haben. Ich würde es genauso machen. Vergesst nicht, dass die Accipiter hier angelegt hatte, ehe wir angegriffen wurden. Die Piraten haben schließlich genug Geld, um sich ein paar Spitzel zu leisten. Unser Problem ist, wie wir vierzig Leute an Bord kriegen, ohne dass die Falle zu offensichtlich ist. Ich halte es für besser, wenn wir es die ganze Nacht über mit kleinen Gruppen von je zwei oder drei Mann versuchen.«
    »Wenn du Recht hast, haben sie Spione am Hafen, die uns sehen werden«, wandte Gaditicus leise ein.
    Julius dachte einen Augenblick nach. »Dann müssen wir die Männer aufteilen. Stellt fest, wer von unseren Leuten schwimmen kann. Sie sollen durchs Wasser zum Schiff kommen, wo wir sie mit Seilen hochziehen. Heute Nacht ist der Mond nur ganz schmal, wir müssten es also schaffen, ohne entdeckt zu werden. Die Rüstungen und Schwerter tragen wir an Bord wie Handelsware. Am besten übernimmst du das, Pelitas. Du schwimmst wie ein Fisch. Kannst du sie um die Landzunge herumführen, sobald es dunkel geworden ist?«
    »Es ist eine lange Strecke, aber ohne Rüstung geht es. Diese Jungs sind schließlich an der Küste aufgewachsen. Sie

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