Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
gefällt oder nicht. Die Haeduer bringen sie alle um, wenn sie ohne ihre Krieger nach Süden ziehen.«
    »Genau darin liegt das Problem«, sagte Julius und rieb sich die müden Augen. »Oder besser gesagt hier.« Er hob eine schwere Rolle aus Tierhaut hoch und zeigte ihnen den Anfang, auf dem winzige Schriftzeichen geschrieben standen.
    »Adàn sagt, das sei eine Liste ihrer Leute. Er hat schon Stunden gebraucht, um eine grobe Schätzung anzustellen.«
    »Wie viele sind es?«, fragte Marcus Antonius. Alle blickten Julius an und warteten.
    »Neunzigtausend Männer im Kriegeralter, und noch dreimal so viel Frauen, Kinder und Alte.«
    Die Zahlen verschlugen allen die Sprache. Octavian fand sie als Erster wieder und sagte mit weit aufgerissenen Augen: »Und wie viele Männer haben wir gefangen genommen?«
    »Ungefähr zwanzigtausend«, erwiderte Julius. Sein Gesicht blieb unbewegt, während die anderen vor Staunen lachten und sich gegenseitig auf den Rücken schlugen. Octavian pfiff leise.
    »Siebzigtausend Tote. Wir haben eine ganze Stadt umgebracht.«
    Seine Worte ernüchterten die anderen, die an die Berge von Toten auf der Ebene und dem Hügel dachten.
    »Und unsere eigenen Toten?«, fraget Renius.
    Julius nannte die Zahlen ohne Zögern.
    »Achthundert Legionäre, darunter vierundzwanzig Offiziere. Ungefähr die gleiche Anzahl Verwundete. Viele von ihnen werden wieder kämpfen können, wenn wir sie zusammengeflickt haben.«
    Renius schüttelte verblüfft den Kopf. »Das ist ein guter Preis.«
    »Möge es immer so sein«, sagte Julius und hob den Becher des Königs. Die anderen tranken mit ihm.
    »Aber wir haben immer noch eine Viertelmillion Menschen am Hals«, erinnerte Marcus Antonius. »Wir sind hier in der Ebene ungeschützt, und die Haeduer sind eilends im Anmarsch, um einen Anteil an der Beute zu fordern. Machen wir uns nichts vor, meine Herren. Morgen Mittag wird hier eine weitere Armee auftauchen, die von uns einen Teil der Reichtümer der Helvetier verlangt.«
    »Sie gehören von Rechts wegen uns, soweit es überhaupt welche gibt«, erwiderte Renius. »Ich persönlich habe außer diesen Bechern keine großen Reichtümer gesehen.«
    »Nein, es ist vielleicht geschickter, ihnen etwas davon abzugeben«, sagte Julius nachdenklich. »Sie haben ein Dorf verloren, und die Schlacht hat auf ihrem Land stattgefunden. Wir brauchen Verbündete unter diesen Völkern, und Mhorbaine ist sehr einflussreich.« Er wandte sich an Bericus, der immer noch seine blutbespritzte Rüstung trug.
    »Deine Männer sollen ein Zehntel von allem nehmen, was wir hier gefunden haben, und es für die Haeduer bewachen.«
    Bericus erhob sich und salutierte. Wie die anderen war er bleich vor Müdigkeit, aber er verließ schnell das Zelt, und sie alle konnten hören, wie kräftig seine Stimme wieder klang, als er seine Befehle in die Dunkelheit hinausrief.
    »Und was fangen wir mit den Gefangenen an?«, fragte Brutus.
    »Rom braucht Sklaven«, erwiderte Julius. »Auch wenn der Preis fallen wird, brauchen wir Geld für unseren Feldzug. Im Augenblick sind Münzen wie diese hier der einzige Reichtum, den wir besitzen. Wir haben kein Silber, um den Sold der Zehnten und Dritten zu bezahlen, und sechs Legionen verbrauchen jeden Monat ein Vermögen. Unsere Soldaten wissen, dass der Verkaufspreis der gefangenen Soldaten ihnen gehört, und viele von ihnen diskutieren schon über ihren neuen Reichtum.«
    Marcus Antonius sah etwas betreten aus, als er das hörte. Seine Legion wurde von Rom bezahlt, und er hatte angenommen, dass das bei den anderen auch so war.
    »Mir war nicht bewusst …«, fing er an und hielt dann inne. »Darf ich etwas sagen?«
    Julius nickte. Marcus Antonius hielt Brutus seinen Becher hin, der ihn ignorierte.
    »Wenn ihr den Stamm in Rom verkauft, wird das Land der Helvetier verlassen bleiben, bis zum Rhein hinüber. Es gibt dort germanische Stämme, die den Fluss nur zu gerne überqueren und das nun schutzlose Land besetzen würden. Die Gallier verehren starke Krieger, aber von den Männern auf der anderen Seite des Flusses haben sie keine gute Meinung. Solche Burschen würdest du nicht an den Grenzen der römischen Provinz haben wollen.«
    »Wir könnten das Land selbst besetzen«, warf Brutus ein. Marcus Antonius schüttelte den Kopf.
    »Wenn wir das Rheinufer von ein paar Legionen bewachen lassen, verlieren wir damit die Hälfte unserer Streitkräfte, ohne etwas zu gewinnen. Das Land besteht im Augenblick aus wertloser Asche. Man

Weitere Kostenlose Bücher