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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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müsste Lebensmittel einführen, bis die Felder wieder bestellt sind, und wer soll die Feldarbeit machen? Unsere Legionäre? Nein, es wäre viel besser, die Helvetier in ihr Land zurückzuschicken. Sollen sie doch den Norden für uns bewachen. Sie haben schließlich mehr zu verlieren.«
    »Würden sie nicht von den wilden Stämmen überrannt werden, die du erwähnt hast?«, fragte Julius.
    »Sie haben immer noch zwanzigtausend Krieger. Das ist keine geringe Zahl. Und was noch wichtiger ist, sie würden bis zum Letzten kämpfen, um neue Eindringlinge abzuwehren. Sie haben gesehen, wozu die Legionen in der Lage sind, und wenn sie nicht nach Süden wandern können, müssen sie bleiben und um ihre Felder und Häuser kämpfen. Gib mir noch etwas von dem Wein, Brutus.«
    Brutus sah Marcus Antonius widerwillig an, als dieser ihm den Becher hinhielt, nachdem er es offensichtlich gar nicht bemerkt hatte, dass ihm der Wein schon einmal verweigert worden war.
    »Nun gut«, sagte Julius. »Obwohl den Männern das nicht gefallen wird, werden wir den Helvetiern genug Vorräte lassen, um nach Hause zu ziehen, und den Rest für uns behalten. Ich werde jedem Zehnten eine Waffe geben, damit sie ihr Volk beschützen können. Alles andere nehmen wir mit, abzüglich des Anteils für die Haeduer. Vielen Dank, Marcus Antonius. Das ist ein guter Rat.«
    Julius blickte die Männer im Zelt nacheinander an.
    »Ich lasse Rom wissen, was wir hier erreicht haben. Mein Schreiber kopiert in diesem Augenblick die Berichte. Und jetzt hoffe ich, dass ihr nicht zu müde seid, denn die Kolonne soll sich beim ersten Tageslicht in Bewegung setzen.« Die Männer stöhnten kaum hörbar, und Julius lächelte.
    »Wir bleiben hier, um den Haeduern ihren Anteil zu übergeben und dann in gemächlichem Tempo in die Provinz zurückzumarschieren, wo wir übermorgen ankommen werden.« Er gähnte und löste damit bei dem einen oder anderen ein Echo aus. »Dann können wir schlafen.« Er stand auf, und die anderen erhoben sich mit ihm. »Kommt jetzt, im Sommer sind die Nächte kurz.«
    Am nächsten Tag nötigten die Organisationskünste der Helvetier Julius widerwilligen Respekt ab. So viele Menschen abmarschbereit zu machen war schon schwierig genug, aber das Abwiegen der Nahrungsmittel, die sie auf dem Weg nach Hause am Leben erhalten würden, dauerte viele Stunden. Diese Aufgabe war der Zehnten zugefallen, und schon bald hatten sich lange Schlangen vor den Soldaten mit den Messbechern und Säcken gebildet, die allen überlebenden Stammesangehörigen ihren Proviant zuteilten.
    Die Helvetier waren noch immer vollkommen verblüfft von der plötzlichen Wendung, die das Schicksal für sie genommen hatte. Die Haeduer, die sie als Gefangene mitgenommen hatten, mussten mit Gewalt herausgeholt werden, nachdem es am Morgen zu zwei Messerstechereien gekommen war. Die Frauen der Haeduer hatten sich mit einer Brutalität an ihren Entführern gerächt, die selbst die abgehärteten Soldaten entsetzte. Julius ließ zwei von ihnen hängen, danach gab es keine weiteren Vorfälle dieser Art.
    Die Armee der Haeduer war kurz vor der Mittagsstunde zwischen den Bäumen hervorgekommen, als sich Julius gerade fragte, ob es ihnen jemals gelingen würde, den riesigen Tross in Bewegung zu setzen. Kaum hatte er sie in der Ferne entdeckt, schickte Julius einen Kundschafter mit einer Botschaft zu ihnen, die aus nur einem Wort bestand: »Wartet!« Das Chaos würde durch mehrere Tausend wütender Kämpfer, die darauf brannten, auf den geschlagenen Feind loszugehen, nur noch wachsen. Um ihre Geduld zu belohnen, ließ Julius nach einer Stunde einen Tross mit Ochsen folgen, die mit Waffen und Wertgegenständen der Helvetier beladen waren. Die Gefangenen, die er befreit hatte, schickte er mit, und Julius war froh, sie los zu sein. Er verhielt sich den Haeduern gegenüber sehr großzügig, obwohl Marcus Antonius meinte, dass sie gewiss argwöhnen würden, er hätte die besten Stücke für sich behalten, was immer er ihnen auch schickte. Tatsächlich hatte er die goldenen Becher behalten und unter den Heerführern seiner Legion aufgeteilt.
    Als die Mittagsstunde verging und die Helvetier immer noch auf der Ebene standen, wurde Julius langsam rot vor Zorn über die Verzögerungen. Zum Teil lag es an der nicht zu widerlegenden Tatsache, dass alle Anführer des Stamms im Kampf getötet worden waren und eine kopflose Menschenmasse hinterlassen hatten, die hin und her lief, bis Julius in Versuchung kam, sie

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