Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
Er spürte seine Wunden nicht und nahm nur dunkel wahr, dass Tabbic mit den jungen Männern eingriff. Dieses eine Mal verlor er sich völlig im Kampf und scherte sich in seinem Blutrausch nicht um die eigene Deckung. Ohne den Panzer hätte er den Hieb nicht überlebt, doch jetzt drang Tabbics Stimme durch seine Raserei, und Brutus hielt inne, um das Blutbad ringsum in Augenschein zu nehmen.
    Keiner der Raptores hatte überlebt. Das Straßenpflaster war mit abgetrennten Gliedmaßen und Leichen bedeckt, umgeben von dunklen, sich rasch ausbreitenden Pfützen.
    »Schon gut, mein Junge, es ist vorbei«, hörte er Tabbic wie aus weiter Ferne sagen. Er spürte die kräftigen Finger des Mannes an seinem Nacken, wo das Beil immer noch in der Rüstung steckte, und Brutus’ Kopf wurde wieder klarer. Blut rann von seiner Rüstung, und als er an sich heruntersah, bemerkte er, dass es auch träge aus einer Wunde an seinem Oberschenkel quoll. Er betastete den Schnitt wie betäubt und wunderte sich darüber, dass er keinen Schmerz spürte.
    Brutus deutete mit dem Schwert zum Tor. Sie waren so dicht davor, dass ihm der Gedanke, stehen zu bleiben, unerträglich war. Er sah, wie Alexandria ihren Rock zerriss, um sein Bein zu verbinden, während er wie ein Hund keuchte und wartete, bis er wieder genug Luft bekam, um ihnen zu sagen, dass sie sich sofort in Bewegung setzen sollten.
    »Ich traue mich nicht, diese Axt herauszuziehen, bevor ich nicht weiß, wie tief sie drinsteckt«, sagte Tabbic. »Leg den Arm um meine Schulter, mein Junge. Ich nehme dein Schwert.«
    Brutus nickte und schluckte zähen Speichel herunter.
    »Nicht stehen bleiben«, sagte er schwach und setzte sich wankend mit ihnen in Bewegung. Einer der jungen Männer stützte seinen anderen Arm, und gemeinsam gingen sie unter dem Schatten des Tores hindurch. Es war nicht besetzt. Als sich das Pflaster unter ihren Füßen veränderte, begann leichter Schnee auf die schweigende Gruppe zu fallen, und der Geruch nach Rauch und Blut wurde vom Wind weggeweht.
    Clodius atmete in der eisigen Luft tief durch und wunderte sich über den Anblick des Forums rings um ihn. Er hatte alles gegeben, um Milos Leute mit einem letzten Versuch niederzuringen; die Kämpfe hatten mitten durch die Stadt getobt und sich schließlich sogar bis auf das Forum ausgedehnt.
    Dort waren im Schneetreiben jetzt mehr als dreitausend Mann in Gruppen und Paaren damit beschäftigt, sich gegenseitig umzubringen. Es gab weder eine Taktik noch irgendwelche Manöver, und jeder Mann kämpfte in ständiger Angst vor denjenigen rings um sich herum, einer wogenden Masse, bei der sich Freund und Feind fast nicht auseinander halten ließen. Wenn einer von Clodius’ Männern triumphierte, konnte er im nächsten Augenblick von hinten erdolcht werden oder von einem anderen die Kehle aufgeschlitzt bekommen.
    Der Schnee fiel dichter. Clodius sah den blutigen Matsch zu Füßen seiner Leibwache, als Milos Gladiatoren versuchten, an ihn heranzukommen. Dann wurde er gegen die Stufen eines Tempels zurückgedrängt. Er überlegte, ob er sich hineinflüchten sollte, wusste aber, dass er auch dort keinen Schutz vor seinen Feinden finden würde.
    Gewannen seine Leute die Oberhand? Es war unmöglich zu erkennen. Alles hatte recht gut angefangen, nachdem Pompeius’ Legion in den Osten der Stadt gelockt worden war, um einen angeblichen Aufstand niederzuschlagen und eine Reihe von Bränden zu löschen. Milos Männer waren in der ganzen Stadt verteilt, und Clodius hatte sein Haus überfallen, seine Tore niedergerissen. Milo war nicht daheim gewesen, und der Angriff war zusammengebrochen, als Clodius nach ihm suchte, verzweifelt bemüht, die Pattsituation aufzulösen, die mit dem Tod des einen oder anderen Kontrahenten enden musste.
    Er konnte nicht genau sagen, wann ihr stummer Krieg zu einem offenen Konflikt ausgebrochen war. Jede Nacht hatte sie einander näher gebracht, bis er auf einmal auf dem Forum um sein Leben kämpfte, während Schnee um ihn herum wirbelte und das Senatsgebäude auf sie alle herabschaute.
    Clodius wandte den Kopf, als noch mehr Männer aus einer Seitenstraße herbeigerannt kamen. Erleichtert stellte er fest, dass es seine Leute waren, angeführt von seinen ausgewählten Offizieren.
    Wie Milos Gladiatoren trugen auch sie Brustpanzer und bahnten sich einen Weg durch die kämpfenden Männer zu ihm.
    Clodius wirbelte herum und sah drei Gestalten mit ausgestreckten Klingen auf ihn zuspringen. Den Ersten streckte er

Weitere Kostenlose Bücher