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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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den Schlaf herbei. Sein Arm war gerichtet und geschient worden, und man hatte ihm die Rippen verbunden, die unter der Last der Toten gebrochen waren. Der Schmerz wurde schlimmer, wenn er versuchte, sich zu bewegen. Das letzte Mal, als ihn seine volle Blase zum Aufsetzen gezwungen hatte, hatte er die Zähne zusammenbeißen müssen, sonst hätte er laut geschrien. Der Topf unter seinem Bett war randvoll mit einer trüben Brühe, die allmählich furchtbar zu stinken anfing. Von den Schlägen auf den Kopf war er immer noch ziemlich wirr und konnte sich nur dunkel daran erinnern, in dem Blut und Dreck nach der Schlacht mit Julius gesprochen zu haben. Der Gedanke daran brannte schlimmer als seine Wunden.
    Jemand in der Nähe schrie im Schlaf auf und ließ ihn zusammenfahren. Er wünschte sich sehnlichst, er hätte die Kraft, aus diesem stinkenden Zelt hinaus in die Nacht zu taumeln. Er schwitzte die ganze Zeit, und wenn er einmal klare Gedanken fassen konnte, wusste er, dass er Fieber hatte. Er ächzte nach Wasser, aber niemand brachte welches, und schließlich versank er in friedliche, schwarze Tiefen.
    Mit einem Stöhnen erwachte er wieder aus der Ohnmacht, als ihn eine grobe Hand auf seinem Arm aus todesähnlichem Schlaf riss. Sein Herz raste vor Angst, als er die Männer um sich herumstehen sah. Er kannte sie alle. Jeder von ihnen war mit ihm in Spanien und Gallien gewesen. Sie waren alle einmal wie Brüder gewesen, doch jetzt waren ihre Gesichter voller Grausamkeit.
    Einer von ihnen beugte sich zu ihm herab und drückte ihm einen kleinen Dolch in die linke Hand.
    »Wenn du noch einen Funken Ehre im Leib hast, solltest du dir damit die Kehle durchschneiden«, sagte der Mann und spie die einzelnen Worte heraus.
    Brutus wurde wieder ohnmächtig, doch als er erwachte, waren sie immer noch da, und das Messer war zwischen seinen Arm und seine bandagierte Brust geklemmt worden. Waren nur Augenblicke vergangen? Es schienen Stunden gewesen zu sein, doch keiner der Männer hatte sich von der Stelle gerührt.
    »Wenn er es nicht tut, sollten wir es tun«, knurrte einer der Soldaten mit kehliger Stimme.
    Ein anderer nickte und griff nach dem Messer. Brutus fluchte und versuchte, sich von den tastenden Fingern wegzudrehen, doch er war zu schwach. Angst erfüllte ihn, die Angst, in diesem stinkenden Zelt zu sterben, und er versuchte zu schreien, aber seine Kehle war zu geschwollen und trocken. Er spürte, wie ihm das Messer entwunden wurde, und zuckte in Erwartung des Unausweichlichen zusammen.
    »Gib es ihm in die Hand«, hörte er jemanden sagen, und er spürte, wie seine leblosen Finger geöffnet wurden.
    Eine neue Stimme drang durch sein Entsetzen in der Dunkelheit. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    Er kannte die Stimme nicht, doch die Männer gingen auseinander, und der Neuankömmling schimpfte wütend, als sie sich im Halbdunkel an ihm vorbeidrängten. Brutus keuchte auf dem Rücken liegend, das kleine Messer lag noch immer in seiner Hand, ohne dass er es fühlen konnte. Er hörte näher kommende Schritte und blickte in das Gesicht eines Zenturios, der sich über ihn beugte.
    »Ich brauche eine Wache«, flüsterte Brutus.
    »Ich kann keine für Euch entbehren«, erwiderte der Zenturio kalt.
    Draußen auf der Ebene erhellten die lodernden Flammen der Scheiterhaufen die Nacht. Die Dunkelheit im Zelt ließ etwas nach, und der Blick des Zenturios fiel auf eine Schüssel mit Suppe, die auf einem hölzernen Schemel stand. Er nahm sie hoch und verzog angewidert das Gesicht über die darin schwimmenden Schleimbrocken.
    »Ich hole Euch etwas Sauberes zu essen und einen sauberen Topf zum Pissen«, sagte er angeekelt. »Das wenigstens kann ich für Euch tun.«
    »Danke«, sagte Brutus und schloss wieder die Augen vor dem Schmerz.
    » Dankt mir nicht . Ich will nichts von Euch haben«, fuhr der Mann ihn an.
    Brutus hörte die Entrüstung in seiner Stimme. Er hob das Messer, ohne hinzusehen. »Sie haben das hier zurückgelassen«, sagte er, und er hörte, wie der Zenturio verächtlich schnaubte.
    »Behaltet es. Ich habe gehört, was sie zu Euch gesagt haben, und vielleicht haben sie Recht. Aber nicht durch ihre Hand, und nicht während meiner Wache. Aber vielleicht solltet Ihr darüber nachdenken, ob Ihr es selbst tun solltet. Es wäre die sauberste Lösung.«
    Mit übermächtiger Anstrengung schleuderte Brutus das Messer fort und hörte es irgendwo in der Nähe zu Boden fallen. Der Zenturio sagte kein Wort mehr, und nach einer Weile ging

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