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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Julius.
    »Ich komme mit, aber damit kann ich nicht schwimmen, falls sie uns versenken.« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf den Brustpanzer seines Generals, den Julius geflissentlich ignorierte.
    »Nun gut, von mir aus«, sagte Julius und deutete auf das zerbrechliche Schiff. »Einer mehr macht wohl nichts aus.«
    Er sah zu, wie sich Octavian einen Platz zwischen den glitschigen Netzen suchte und über den Fischgestank angeekelt die Nase rümpfte. Julius folgte ihm und brachte das Boot beinahe zum Kentern, bis er endlich einen Platz gefunden hatte.
    »Setzt die Segel«, sagte Julius zu den Fischern.
    Angesichts ihrer fragenden Mienen seufzte er, deutete dann auf das Segel und hob die Hände. Kurz darauf hatte das Boot abgelegt. Julius sah auf die besorgten Gesichter seiner Soldaten zurück und grinste. Er genoss das Schaukeln.
    »Wirst du seekrank, Octavian?«, fragte er.
    »Nie. Ich habe einen Magen aus Eisen«, log Octavian fröhlich.
    Die Galeeren ragten vor ihnen auf, doch die beiden Männer verspürten noch immer eine unerklärlich heitere Stimmung. Das Fischerboot kam jetzt aus der schützenden Bucht heraus. Julius holte tief Luft und genoss das Stampfen und Rollen der Wellen.
    »Sie haben uns gesehen«, sagte er. »Da kommen sie schon.«
    Zwei Galeeren ruderten zurück und wendeten, um auf das kleine Boot zuzuhalten, das sich auf die offene See hinauswagte. Als sie näher herankamen, hörte Julius die Rufe der Männer im Ausguck. Eine Fischermannschaft wäre vielleicht ignoriert worden, doch der Anblick von Soldaten an Bord des Bootes ließ sie rasch herumschwenken. Julius sah, wie Flaggen an den Masten hochgezogen wurden, und in der Ferne drehten noch mehrere andere der todbringenden Schiffe bei.
    Seine gelöste Stimmung verflog so schnell, wie sie gekommen war. Mit steifem Rücken saß er da, als die Galeere auf ihn zuruderte und die Fischer das Segel einholten. Ohne das Zischen und Rauschen der schnellen Fahrt hörte man nur noch römische Kehlen Befehle rufen, und ein Anflug von Nostalgie erfasste ihn, als er an seine Zeit auf den schnellen Schiffen vor einer anderen Küste denken musste.
    Die Galeeren näherten sich rasch. Julius sah zu den Soldaten hinauf, die sich an der Reling aufgestellt hatten, und wünschte, er könnte aufstehen. Er hatte Angst, doch die Entscheidung war gefallen, und er war entschlossen, den Plan bis zum Ende durchzuführen. Jetzt hätte er ihnen sowieso nicht mehr entkommen können, selbst wenn er gewollt hätte. Allein mit den Rudern hätten die Galeeren das kleine Boot mit Leichtigkeit eingeholt. Julius schluckte nervös.
    Die Seitenwand der Galeere war grün und schleimig, ein Anzeichen dafür, dass sie sich bereits seit Monaten auf See befand, während Julius gegen Pompeius gekämpft hatte. Die Ruder wurden hochgezogen, und Julius schüttelte sich, weil ihm kaltes Wasser ins nach oben gewandte Gesicht tropfte, als das Boot darunter hindurchfuhr. Er sah die Uniform eines Zenturios zwischen den Soldaten auftauchen.
    »Wer seid Ihr?«, fragte der Mann.
    »Konsul Gaius Julius Cäsar«, erwiderte Julius. »Werft mir ein Seil herunter.«
    Das Schlingern der beiden Schiffe machte es Julius unmöglich, den Blick des Zenturios festzuhalten, obwohl er es versuchte. Er konnte die Probleme des Mannes durchaus nachvollziehen. Zweifellos hatte Pompeius strikte Anweisung gegeben, alle eventuellen Verfolger zu versenken oder zu verbrennen.
    Julius lächelte nicht, als eine lange Strickleiter an der Seitenwand der Galeere herabgeworfen wurde. Die mit Gewichten beschwerten Enden der Leiter verschwanden unterhalb der Wasseroberfläche. Mit Mühe ergriff er sie und ignorierte die warnenden Rufe der Fischer, deren Boot zu kentern drohte.
    Vorsichtig kletterte er hinauf. Es förderte seine Gelassenheit nicht gerade, dass er von der Mannschaft von mehr als drei nahen Galeeren dabei beobachtet wurde, auch nicht der Gedanke daran, dass er in seiner Rüstung ertrinken würde, wenn er hinunterfiel. Als er die Reling erreichte, atmete er schwer und ergriff dankend den ausgestreckten Arm des Kapitäns. Die Seile knarrten, als Octavian ihm nach oben folgte.
    »Und dein Name, Kapitän?«, erkundigte sich Julius, sobald er sicher auf den Decksplanken stand.
    Der Offizier gab keine Antwort, sondern stand nur stirnrunzelnd da und schlug mit der Faust der einen Hand in die offene andere.
    »Nun, dann will ich dir meinen Namen noch einmal nennen. Ich bin Julius Cäsar. Ich bin ein Konsul Roms und die

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