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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Oricum an der Westküste Griechenlands. Ich habe die Tatsache weggelassen, dass er in einem kleinen Boot nach Italien zurückfahren musste, um noch mehr Soldaten zu holen. Das Boot geriet in ein Unwetter, und angeblich munterte Cäsar die Männer der Besatzung mit den Worten auf, sie brauchten keine Angst zu haben, da sie »Cäsar und das ihm eigene Glück« ruderten. Er glaubte fest an seinen guten Stern, was sich durch die Ereignisse seines gesamten Lebens zu bestätigen schien. Nach einem zermürbenden Nachtmarsch gelang es ihm, Pompeius Dyrrhachium zu entreißen.
    Auch wenn der Zenturio Decimus erfunden ist, so gab es doch einen von Cäsars Offizieren, der sich nach seiner Gefangennahme das Leben mit den Worten nahm, er sei daran gewöhnt, Gnade zu gewähren, nicht, sie zu empfangen. Der Hochmut, der hier offenbar wird, ist nur schwer nachvollziehbar. Eine weitere kleine Änderung besteht darin, dass Ciceros Ehefrau Terentia sich während des Bürgerkriegs in Rom aufhielt. Sie ging nicht nach Griechenland.
    Das Versagen des Pompeius mag teilweise einer Krankheit geschuldet sein, für die es einige Anhaltspunkte gibt, oder einfach der Tatsache, dass er einem römischen Feind gegenüberstand, der mehr Siege aufweisen konnte als jeder andere damals lebende Feldherr. Womöglich war auch die Anwesenheit des Senats eine größere Behinderung, als wir es heute nachvollziehen können. Trotzdem verfügte Pompeius über doppelt so viel Infanterie und mindestens viermal so viele Berittene wie Cäsar und war keineswegs gezwungen, Befestigungen zu bauen und einen Defensivkrieg zu führen.
    Einmal war der Sieg für Pompeius zum Greifen nahe. Der katastrophale Zangenangriff auf Pompeius’ Truppen ist verbürgt. Eine Seite der Zange wurde aufgehalten, und Cäsars Kohorten wurden unter großen Verlusten in die Flucht geschlagen. Cäsar packte die Standarte und versuchte, die Fliehenden um sich zu scharen, doch sie ließen ihn im Stich. Pompeius war überzeugt, dass es sich um einen Hinterhalt handelte, und ließ die fliehenden Soldaten nicht verfolgen, was Julius zu dem Kommentar veranlasste: »Heute wäre der Sieg an unseren Gegner gefallen, hätte es dort auch nur einen gegeben, der wusste, wie man gewinnt.« Bei dieser vernichtenden Niederlage verlor er 960 Soldaten. Diejenigen, die in Gefangenschaft gerieten, wurden von Labienus hingerichtet. Pompeius hatte die beste Chance verspielt, die er jemals hatte. Die Senatoren, die Pompeius begleiteten, missbilligten seine Weigerung, sich dem Feind zu stellen. Sie verlangten eine aggressivere Kriegsführung von ihm, bis er letztendlich nachgab.
    Bei Pharsalus kommandierte Pompeius Truppen aus Spanien und Syrien, aus Gallien, Germanien und Makedonien, dazu römische Legionäre. Cäsar gibt die Anzahl der feindlichen Kavallerie mit 7000 an, obwohl das wahrscheinlich übertrieben war.
    Die interessante Tatsache, dass Pompeius seine vordersten Linien zurückhielt, ist in vielen Quellen bezeugt, auch wenn sie dafür unterschiedliche Gründe nennen. Wenn man bedenkt, dass Pompeius’ Reihen zehn Mann tief standen, liegt die Vermutung nahe, dass die Kampfmoral in der Truppe erschreckend schlecht war und Pompeius sah, wie nervös seine Männer beim Anmarsch von Cäsars Armee wurden. Trotzdem war das natürlich eine ausgesprochen schlechte Entscheidung des Generals, der seinerzeit Spartacus besiegt und das Mittelmeer von der Piratenplage gesäubert hatte. Was damals wirklich in Pompeius’ Kopf vorgegangen sein mag, lässt sich heute nicht mehr herausfinden. Seine privaten Aufzeichnungen blieben nach der Schlacht von Pharsalus zurück, und Julius ließ sie verbrennen, ohne sie in Augenschein zu nehmen.
    Ich bin den Hauptgeschehnissen in Pharsalus so weit gefolgt, wie sie uns bekannt sind. Pompeius setzte seine Kavallerie ein, um Cäsars Berittene auf dem rechten Flügel zu vernichten. Es dauerte eine Weile, bis sich die Reiter des Pompeius neu formiert hatten und herumschwenkten, und währenddessen kam Cäsars kleinere Streitmacht zurückgeritten und griff sie nunmehr von hinten an, indem sie ihre eigenen Leute zwischen die feindliche Reiterei schoben. Cäsars Extraordinarii drängten bis zu den feindlichen Bogenschützen vor, ritten sie nieder und brachen sodann bis zur rechten Flanke und sogar in den Rücken der Linien des Pompeius durch. Bald darauf war die vernichtende Niederlage unabwendbar.
    Die zwingende Folgerung hinsichtlich Pharsalus ist die, dass Cäsar unmöglich hätte gewinnen

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