Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
Immunsystem zu einem reifen Immunsystem, in dem Abwehrzellen und Antikörper eine ausgeglichene Rolle spielen, findet in den ersten drei bis vier Lebensjahren statt. Impfungen in dieser Zeit aktivieren in erster Linie das TH 2-System (Gupta 1995, Brewer 1999): »Eine starke und anhaltende B-Zellen-Reaktion zu erzeugen ist bei Säuglingen und alten Menschen gleichermaßen eine Herausforderung« (Siegrist 2001). Dadurch wird die Bildung von entzündungsaktiven Stoffen, Gedächtniszellen und Antikörpern quasi »erzwungen«. Das Immunsystem wird falsch geprägt und kommt nicht in die optimale Balance.
Die Stimulation des TH 2-Systems in der frühen Kindheit ist auch nachteilig für die Entwicklung des Nervensystems. Dieses steht in enger Zwiesprache und Feinabstimmung mit dem Immunsystem und benutzt dabei dieselben Botenstoffe (Elenkov 2000). Die durch Impfungen bewirkte überschießende Ausschüttung von entzündungsaktiven Stoffen, die auch bei schweren frühkindlichen Infektionen beobachtet wird, stellt ein Risiko für die neurologische Entwicklung dar (Irwan 2009).
Die Schieflage des Immunsystems wirkt sich zunächst durch eine Störung der Infektabwehr aus. Das TH 2-System ist nämlich wenig effektiv in der Bewältigung neu erworbener Akuterkrankungen. In der Praxis fällt auf, dass ungeimpfte Kinder nur selten krank sind, während geimpfte Kinder oft schon im ersten Lebensjahr anfällig sind für fieberhafte Infekte, Ohrenentzündungen oder Bronchitis. Sie bekommen dadurch auch häufig fiebersenkende Mittel und Antibiotika, was die Spirale der Abwehrschwäche weiter in Gang hält.
Unter den Bedingungen eines Entwicklungslandes fällt dieser Effekt noch drastischer aus: Vergleiche zwischen geimpften und nichtgeimpften Kindern in Westafrika zeigen, dass die Sterblichkeit von Säuglingen, die gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten geimpft wurden, doppelt so hoch liegt wie bei ungeimpften Kindern – obwohl die Geimpften häufig aus bessergestellten Familien stammen und besser ernährt sind. Todesursache sind meist fieberhafte Infektionskrankheiten, unter anderem Malaria und Darminfektionen (Aaby 2000).
Die Entdeckung dieses Zusammenhangs durch den dänischen Anthropologen Peter Aaby kommentierte John Clemens vom Komitee für Impfstoffsicherheit der WHO folgendermaßen:
»Impfungen sind die letzten 50 Jahre von der Wissenschaft recht einseitig untersucht worden … Hersteller müssen vor der Zulassung eines neuen Präparates lediglich nachweisen, dass es seinen Zweck erfüllt: dass also die Tollwutimpfung gegen Tollwut schützt und dass ein Kind nach der Masernimpfung nicht mehr an Masern erkrankt … Der Einfluss des Impfens auf das Langzeit-Überleben ist bislang kaum berücksichtigt worden. Deshalb nehmen wir die Arbeit der Dänen sehr ernst« (Ehgartner 2003).
Eine eingehendere Analyse der Daten aus Westafrika ergab, dass vor allem Mädchen von diesen »unspezifischen Effekten« betroffen sind.
Auf einem Workshop, der im Januar 2010 in Kopenhagen zum Thema »unspezifische Impfeffekte« stattfand, wurde unter anderem der Verdacht geäußert, dass frühkindliche Impfungen über einen Regelkreis die Bildung von bestimmten Zellen ( MDSC -Zellen) anregen, die wiederum Teile des Immunsystems bremsen. Dadurch könnten sich die Infektabwehr und auch die Kontrolle des Wachstums von Krebszellen verschlechtern (Ostrand-Rosenberg 2009). Die Wissenschaftler forderten die Erforschung der Zusammenhänge in großen kontrollierten Studien (Flanagan 2011).
Impfungen stimulieren das Immunsystem demnach andersartig als natürliche Infekte. Sie erzeugen ein Ungleichgewicht, das gravierende gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Den Immunologen und Impfforschern ist dieses Problem bekannt, und es wird daran gearbeitet, den Impfstoffen Verstärkerstoffe beizumischen, die auch das TH 1-System stimulieren. Ob dies funktioniert oder nicht wieder zu einem erneuten Ungleichgewicht führt, ist ungewiss.
Künstliche Eingriffe in die fein abgestimmte und bis heute kaum verstandene Balance des Immunsystems sind in jedem Fall problematisch und in ihren Auswirkungen unzureichend untersucht. Da mutet die flapsige und oft wiederholte Behauptung mancher Impfspezialisten grotesk an, Impfungen seien eine »verschwindend geringe Anzahl [von Fremdstoffen] im Vergleich zu den Tausenden von anderen Fremdstoffen, gegen die das Immunsystem des Kindes ›natürlicherweise‹ innerhalb weniger Monate aktiv Antikörper entwickelt«
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