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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beinen, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. Molly stand einfach nur da, während sich der Schnee auf ihrem Rücken sammelte. Sie hatte den Kopf fast bis auf den Boden gesenkt und starrte mit leeren Augen ins Nichts. Ihr schwerer, gewölbter Bauch hing tief herab.
    Hing tief herab und bewegte sich.

    »Runter vom Tor, Dreckstück. Geh von diesem beschiss – «
    Svens Fluch erstarb mitten im Wort. Ein langer, dicker Strahl Blut schoss aus Molly McButters Maul und spritzte auf das umgestürzte Scheunentor. Der Strom brach kurz ab, so dass einen Augenblick lang nur noch ein paar vereinzelte Tropfen fielen, doch dann erbrach das Tier erneut einen gewaltigen dunkelroten Blutschwall. Schwach drehte sie den Kopf auf die Seite, als bereite ihr die Bewegung große Mühe, und sah Sven direkt in die Augen.
    Muuuuh.
    Dieser leiderfüllte Laut war der letzte, den Molly McButter von sich gab. Noch während er verklang, war ein anderes Geräusch zu hören: Das gedämpfte Knacken einer einzelnen brechenden Rippe.
    Svens Schmerzen waren nicht vergessen, doch plötzlich wirkten sie wie weit in den Hintergrund gedrängt, nur noch wie ein fernes Echo der ursprünglichen Intensität.
    Ein weiteres Knacken.
    Mollys Rippen … bewegten sich.
    Eine blutige Pfote drang aus Mollys Körper, fünfzehn Zentimeter lange Krallen rissen ein gewaltiges Loch in ihren Bauch. Literweise ergossen sich Blut und andere Flüssigkeiten aus ihrem Körper, schlugen gegen das Scheunentor und bespritzten Svens von Grauen gezeichnetes Gesicht.
    »Oh, Herr im Himmel.«
    Mollys Knie zitterten. Sie verdrehte die Augen, nur noch das halb von ihren Lidern bedeckte Weiße war zu sehen. Sie fiel schwer auf die Seite und rammte das Tor noch fester gegen Svens fast durchtrenntes Bein. Der Schmerz brandete durch seinen Kopf. Ein Schwarm schwarzer Bienen nahm sein Sichtfeld ein und drohte, ihn in die Dunkelheit hineinzuziehen.

    Ein Bellen direkt an seinem Ohr brachte ihn wieder zu sich. Mookie stand neben ihm. Ihr Nackenfell sträubte sich so hoch wie nie zuvor, sie fletschte die Zähne, und die Töne, die aus ihrer Kehle drangen, glichen eher Gebrüll als Gebell.
    Mollys Bauch, der zuvor so sehr angeschwollen gewesen war, hing jetzt schlaff unter ihrem Brustkorb. Wieder erschien die Klaue. Sie riss den Körper vom Brustbein bis zur Vagina auf. Ein blutiges, schleimbedecktes Ding glitt heraus.
    Unter Tränen und Schmerzen verschwamm Svens Blick. Er drohte sein Bewusstsein zu verlieren. Mit zusammengebissenen Zähnen schob er seine Finger tiefer unter das Tor. Er musste es anheben. Anheben oder sterben. Sven bot all seine Kraft auf, bis sich das Holz in sein Fleisch grub und seine Fingerknochen unter der Anstrengung zu brechen begannen. Das Tor bewegte sich nicht. Seine Muskelkraft ließ nach, nur wenig zwar, doch in diesem Augenblick wusste er, dass es kein Entkommen mehr gab.
    Nur noch halb bei Bewusstsein sah Sven verschwommen durch den Schnee, der im Licht der Scheunenlampe leuchtete, wie die Kreatur ihren blutverschmierten Kopf hob, ihren mächtigen dreieckigen Kopf, der viel zu groß für ihren Körper war. Unter dem blutig roten Schleim erkannte Sven das Fell einer Kuh … und einen weißen Kopf mit einem schwarzen Fleck um das linke Auge.
    Die Lider öffneten sich, dieses Ding sah Sven direkt an. Sein Kopf sackte nach hinten in den Schnee, die schwarzen Bienen vor seinen Augen jetzt so groß wie Spatzen, die dicht um ihn herum flogen, so dass er nichts mehr erkennen konnte. Mit letzter Kraft richtete er sich auf eine Schulter auf und suchte nach seiner Schrotflinte, doch sie lag irgendwo unter dem Tor. Die Spatzen wuchsen, bis sie so groß wie dicke Krähen waren.

    Eine Bewegung in der Scheune. Wie durch einen Nebel sah er drei Kreaturen nach draußen kommen, eine nach der anderen. Auch sie waren mit Blut bedeckt; es war zum größten Teil getrocknet, nur an ihren Schnauzen und Klauen schimmerte es noch feucht. Schwarz und weiß und rot. Sie bewegten sich unsicher. Jeder Schritt war eine neue Entdeckung.
    Eine von ihnen öffnete ihr gewaltiges Maul und biss in Mollys Hinterbein. Das Ding schüttelte seinen Kopf, wie Mookie ein Gummispielzeug schütteln würde. Knochen knirschten, Blut spritzte in alle Richtungen, und mit einem Knacken brach die untere Hälfte des Beins ab. Ein Heben des Kopfes, weiteres Zubeißen, und das Bein war verschwunden. Die beiden anderen stürzten sich ebenfalls auf Molly und rissen riesige Fleischfetzen aus ihrem Körper.
    Mollys

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