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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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KONTROLLALGORITHMUS: VOLLSTÄNDIG VORAUSSICHTLICHE LEBENSFÄHIGKEIT: 95,0567 %
    Fünfundneunzig Prozent. Sie hatte es geschafft. Was immer auch geschah, sie musste diese Daten schützen.
     
    Er schwebte irgendwo zwischen Bewusstsein und Schlaf. Verstreute Bruchstücke kamen immer wieder durch … ein Geräusch, sein Name, der ekelhafte Geschmack in seinem Mund. Andy Crosthwaite wollte einfach nur weiterschlafen.
    Doch Gunther, dieser elende Schwanzlutscher, wollte einfach keine Ruhe geben.
    »Andy, mach schon, wach auf!«
    Das einzige Licht im Zimmer stammte vom Video-Telefon, und es war so stark, dass es Andys blinzelnde, schläfrige Augen verdammt nochmal fast blendete. Auf dem Bildschirm
sah Schwachkopf Gunther so aus, als müsse er ganz dringend einen Boxenstopp auf der Toilette einlegen, und zwar pronto, wenn er seine Unterhose nicht mit ein paar Schokoladenspuren verzieren wollte.
    »Gun, hast du nicht irgendeinen schwuchteligen Roman zu schreiben oder so was?«
    »Andy, raus aus dem Bett, ich meine es ernst.«
    »Verpiss dich.«
    »Steh auf! Tim sabotiert die Station. Du musst die hintere Luftschleuse sichern!«
    Andy hob die Hand und drehte das Telefon mit dem Bildschirm nach unten. Dann legte er ein Kissen, das er übrig hatte, darauf. Gunthers Stimme war zwar immer noch zu hören, doch es würde ausreichen, denn Andy hatte einen sehr guten Schlaf.
     
    »Andy, du Arsch, wach auf!«
    Das Bild, das Andys Video-Telefon übermittelte, zeigte nur noch Schwärze. Gunther fing an, noch lauter zu schreien, als er eine Bewegung auf einem der anderen Monitore entdeckte.
    Der Hangar.
    »Brady! Brady, bitte melden!«
    »Nur die Ruhe, Gun! Der Empfänger ist in meinem Ohr, okay?«
    »Stimmt. Tut mir leid.« Gunther sprach ruhig weiter. »Die Infrarotkamera zeigt, dass die Kühe in ihren Boxen im Hangar sind, aber bei den Fahrzeugen bewegt sich eine Person.«
    »Nur eine? Bist du sicher?«
    Gunther sah noch einmal nach. Auf dem Monitor erschien alles, was Wärme abstrahlte, weiß; Gegenstände mit niedrigerer Temperatur wiesen verschiedene Grautöne bis hin zu
Schwarz auf. Außer den Kühen und der unbekannten Wärmequelle konnte er nur Brady erkennen, der von der Satellitenschüssel zur Vordertür des Hangars ging. »Bestätigt. Nur ein Zielobjekt. Das muss Tim sein.«
    »Kannst du sehen, was er macht? Wo ist er?«
    »Es sieht so aus, als stünde er vor dem Humvee. Nein, er geht in den hinteren Teil des Hangars. Er hat es auf die Kühe abgesehen! Beeil dich!«
    Coldings Stimme erklang auf demselben Kanal. »Brady, mach langsam. Ich bin auf dem Weg nach draußen.«
    Gunther sah, wie Bradys Wärmesignal der Hangartür immer näher kam.
    »Ich muss ihn jetzt schnappen«, sagte Brady, als er die letzten drei Meter zurücklegte. »Ich kann nicht zulassen, dass Tim die Kühe umbringt.«
    »Nein«, sagte Colding. »Brady, warte!«
    Auf dem schwarz-grauen Monitor sah Gunther Tims weißes Wärmebild, wie er von der Hintertür des Hangars wegrannte. Das Bild blieb nur eine Sekunde lang unbewegt, dann erkannte Gunther ein winziges weißes Flackern, das sich zurück zum Hangar bewegte. Es war sehr klein, hatte überhaupt nicht die Form eines Menschen, und es war sehr schnell.
    »Sei vorsichtig, Brady. Da ist noch eine Wärmequelle … »
     
    Brady hörte Gunthers Worte kaum, als er seine breiten Schultern durch die Vordertür des Hangars schob und sie so energisch aufdrückte, dass sie mit einem Knall gegen die Außenwand krachte. Er rannte in den Hangar, schlug sich nach links, kniete nieder und richtete seine Beretta auf den Humvee und das Tankfahrzeug, denn dort würde sich ein zweiter feindlicher Soldat am besten verstecken können.

    Doch es waren nicht seine Augen, die die Gefahr entdeckten.
    Es war seine Nase.
    Was er in dieser letzten Sekunde seines Lebens roch, verriet ihm, dass er einen wirklich, wirklich schlimmen Fehler gemacht hatte. Der schwere, an faule Eier erinnernde Geruch von Erdgas. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bis seine Augen das Heizgerät an der Innenseite des großen Tores entdeckt hatten – und die zerstörte Kunststoff-Gasleitung, die eigentlich damit verbunden sein sollte. Sie war aufgehackt worden, begriff er, mit einer Feuerwehraxt.
    Brady hatte nicht mehr die Zeit, um zu sehen, dass alle sechzehn unten an der Wand angebrachten Heizgeräte auf ähnliche Weise beschädigt worden waren. Seit dreißig Minuten strömte Gas aus sechzehn kaputten, zweieinhalb Zentimeter dicken

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