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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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»Schatz, dein Vater würde mir den Kopf abreißen, wenn ich dich in diesen Sturm mitnehmen würde. Er würde wollen, dass du hierbleibst, wo es sicher ist, und auf ihn wartest. Okay?« Annie Laurie nickte an ihrer Brust, und Cassandra ließ den Blick über die Runde schweifen - Chester, Hazel, Walton, Skeeter, Harry Jack, Evelyn und Annie Laurie. »Ich bin bald wieder hier«, sagte sie.
    Die Bäume und Häuser boten einen gewissen Schutz vor dem Sturm, trotzdem fuhr Cassandra im Schritttempo, aus Sorge, jeden Moment von einer Bö erfasst und mitgerissen zu werden. Obwohl sie den Scheibenwischer auf Hochtouren laufen ließ, hatte sie Mühe, etwas zu erkennen. Ihr dämmerte, dass sie hätte fragen sollen, welchen Laster Hector sich ausgeliehen hatte, damit sie eine Vorstellung hatte, wonach sie Ausschau halten sollte. Andererseits waren sie wahrscheinlich die beiden einzigen Wahnsinnigen, die bei diesem Unwetter draußen waren. Sie würde ihn finden.
    Plötzlich flog etwas vor ihr über die Straße. Abrupt trat sie auf die Bremse. War das ein Fahrrad? In der Auffahrt links von ihr sah sie einen Laster dicht neben der Straße unter den Bäumen. Dann erkannte sie den Briefkasten. Es war Evelyns
Auffahrt. Aber Evelyn besaß keinen Laster. Eilig bog Cassandra in die Einfahrt. Der Tunnel aus Virginia-Eichen hielt den Wind und Regen recht gut ab, so dass sie etwas erkennen konnte. Sie stieg aus, um einen Blick in den Laster zu werfen. Keine Spur von Hector. Doch als sie um das Haus herumging, sah sie ihn mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen. Ihr Herz begann zu hämmern. Hector. Sie lief zu ihm, ließ sich auf die Knie fallen. Sie hatte Angst, ihm wehzutun, wenn sie ihn auf den Rücken drehte, Angst vor dem Anblick, vor der Möglichkeit, dass er tot wäre.
    Doch ihr blieb nichts anderes übrig. Sie nahm seinen Arm und drehte ihn herum. Blut sickerte aus einer tiefen Schnittwunde in seinem Kopf, und auf dem Boden hatte sich eine kleine Pfütze gebildet. Er hätte hier liegen und verbluten können. Seine Lider flatterten, doch es gelang ihm nicht, die Augen aufzumachen. Oh Gott, dachte sie. Was soll ich nur tun?
    Der Laster. Sie musste ihn in den Laster schaffen. Sie stand auf, schob ihre Hände in seine Achselhöhlen und begann zu ziehen. Er war schwer wie ein Mehlsack. Sie zerrte heftiger, zog ihn fort, Zentimeter für Zentimeter, musste jedoch alle paar Minuten stehen bleiben, um Atem zu schöpfen. Gerade als sie die Stoßstange von Hazels Laster erreichte, ertönte ein lautes Krachen, ehe sie einen Schatten über sich registrierte. Cassandra schrie auf und beugte sich schützend über Hector. Als sie aufsah, stellte sie fest, dass Hazels Wunsch in Erfüllung gegangen war. Einer der großen Bäume war quer über den Laster gefallen und hatte ihn unter seinem Gewicht zerquetscht, während ein ebenso großer dahinter die Einfahrt blockierte.
    Cassandra sah zu Hector, dann zum Truck. Sie musste ihn in Sicherheit bringen und die Blutung stoppen. Die einzige Alternative war Evelyns Haus, doch es stand direkt am Meer. Es wäre völlig verrückt, dorthin zu gehen. Doch welche Wahl blieb ihr? Sie stieg in den anderen Laster, ließ den Motor an,
stieg wieder aus, trat zu Hector und überlegte, wie sie ihn auf die Ladefläche des Wagens bekommen sollte. Sie unterdrückte das Bedürfnis, in den Sturm hinauszuschreien, endlich still zu sein, damit sie einen Moment lang in Ruhe nachdenken konnte.
    Wäre dies ein Liebesroman, wäre er derjenige, der sie rettete, nicht umgekehrt. Und sie wäre leicht wie eine Feder, damit er sie ins Haus tragen konnte, ohne dabei außer Atem zu kommen. Natürlich hatte er sie schon einmal gerettet, an jenem Abend, als sie sich kennen gelernt hatten. Ausgleichende Gerechtigkeit, dachte sie und bückte sich, um Hector anzuheben.
    Außer Atem und völlig verschwitzt, obwohl sie gerade mal einige Meter hinter sich gebracht hatte, ließ sie ihn vorsichtig auf den Boden sinken. Sie würde ihn nie im Leben auf diesen Laster bekommen. Aber schon bald wäre es dunkel, und sie wollte nicht draußen sein. Sie kletterte auf die Ladefläche und sah sich um, unsicher, wonach sie suchte, bis sie es gefunden hatte. Unter einem Vorrat an Bierflaschen und leeren Köderbehältern lagen eine Plane und ein Seil. Sie würde eine Art Trage konstruieren, sie an den Laster binden und ihn ziehen müssen. Das war der einzige Weg.
    Einbruch und unerlaubtes Eindringen kommen auch auf die Liste meiner Verbrechen, dachte

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