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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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ihn einfach auf den Rücksitz zum Kleid.« Er hörte ein Piepsen, als die Türschlösser der Limousine aufsprangen. Ehe er die hintere Tür öffnete, wappnete er sich innerlich für den möglicherweise sich ihm bietenden Anblick. Vielleicht hatte sie ja gelogen. Was würde er tun, wenn in diesem Wagen eine Leiche lag? Davonlaufen, als wäre der Teufel hinter ihm her? Versuchen, sie gefesselt zum Sheriff zu bringen? Reiß dich zusammen, Kumpel, dachte er.
    Er riss die Tür auf, in der Erwartung, dass ihm eine Leiche entgegenfiel. Doch da war weder eine Leiche noch sonst etwas. Nur ein zerknülltes Brautkleid, ein weißes Paar Schuhe und zwei leere Champagnerflaschen. Er legte den Schleier auf den Sitz, zögerte kurz, ehe er nach dem Kleid griff. Wenn der Schleier schon hundert Dollar gekostet hatte, wollte er sich lieber nicht ausmalen, was sie für das Kleid hingeblättert hatte. Als er es zu sich heranzog, sah er, dass der Sitz heruntergelassen worden war. Auf diese Weise musste sie an ihren Koffer herangekommen sein. Er kroch auf den Sitz und spähte durch die Öffnung, nur für den Fall, dass sie ihren Mann im Kofferraum versteckt hatte. Doch auch er war leer, bis auf einen zweiten Koffer, der höchstwahrscheinlich ihrem Mann gehörte. Er faltete das Kleid auf die Hälfte, legte es auf den Schleier und kroch wieder zurück. Sie könnte die Leiche irgendwo abgelegt haben, aber er sah weder Blut- noch irgendwelche Kampfspuren. Er schlug die Tür zu, und sie verriegelte den Wagen.
    »Danke«, sagte sie, als er neben sie trat.

    »Gern geschehen. Also, bevor wir losfahren, wüsste ich gern, was hier los ist. Wie kommt es, dass Sie in einem Brautkleid ohne Ehemann mitten in der Nacht in einer Limousine auf der Straße herumstehen?«
    »Mir ist das Benzin ausgegangen«, antwortete sie.
    »Das sehe ich. Aber was ist mit dem Bräutigam?«
    »Er ist zu Hause.«
    »Und das ist wo?«
    »In Davis.«
    »Wo liegt das?«
    »Oben in den Bergen.«
    »Ziemlich weit von zu Hause weg, was?«
    »So weit, wie es nur ging.«
    »Darf ich fragen, wieso?«
    »Sie werden es als Erster erfahren, sobald ich es selbst herausgefunden habe.«
    Sie sah ihm in die Augen, und Hector konnte nicht anders, als sie für ihre Schlagfertigkeit zu bewundern. »Also«, meinte er, »nur damit ich es richtig verstehe: Sie sollten heute heiraten, haben es aber nicht getan. Stattdessen sind Sie in diesen Wagen gestiegen und quer durch den Bundesstaat gefahren. Und jetzt ist Ihnen das Benzin ausgegangen.«
    »Ja, so ungefähr stimmt das.«
    Hector bezweifelte das, ließ es aber dabei bewenden. Er hörte ein Geräusch und stellte fest, dass es ihr Magen war. »Hunger?«
    Sie schüttelte den Kopf, dann nickte sie und brach in Tränen aus. »Ich. Habe. Seit. Monaten. Hunger«, stieß sie schniefend hervor.
    Oh Gott, dachte er. Wenn es etwas Schlimmeres als eine weinende Frau - eine weinende, betrunkene Frau - gab, wüsste er zu gern, was es sein könnte. »Los, steigen Sie ein.« Er hielt sie am Ellbogen fest, als sie sich ins Führerhaus schwang, wartete, bis sie sich angeschnallt hatte, und schlug die Tür zu.
Dann trabte er um die Motorhaube herum auf die Fahrerseite und warf einen letzten Blick auf die Limousine. Er würde Glenn anrufen und ihn bitten müssen, sie aufzutanken und von hier wegzubringen, sobald er herausgefunden hatte, wo diese Cassandra hinwollte.
    Er machte die zweite Kehrtwendung an diesem Abend und fuhr in Richtung Cape Carteret, während er sich fragte, was er mit ihr anstellen sollte, nachdem er ihr etwas Essbares besorgt hatte. Ihre Angaben, wohin sie wollte, waren nicht gerade genau gewesen. Wahrscheinlich wusste sie es selbst nicht einmal. Okay, eins nach dem andern. Zuerst würden sie etwas essen, dann würde er herausfinden, wo sie hinwollte, und sie hinfahren. Die Uhr auf dem Armaturenbrett zeigte kurz vor Mitternacht, was bedeutete, dass alles geschlossen hatte. Alles bis auf das Waffle House. Er warf ihr einen Blick zu und stellte fest, dass ihre Tränen versiegt waren und sie nur leise vor sich hin schniefte. Er beugte sich hinüber, um nach der Schachtel mit den Papiertüchern zu greifen. Sie fuhr zusammen. »Ich wollte Ihnen nur ein Kleenex geben«, sagte er und reichte ihr das Päckchen.
    »Danke.« Sie klang wie ein trauriges kleines Mädchen.
    Am liebsten hätte er ihren Arm getätschelt oder sonst etwas getan, um sie ein wenig zu trösten. Sie war so verdammt traurig. Aber wenn er sie berührte, glaubte sie vielleicht, er

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